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Die Moorsiedlungen im Ostbaltikum und Westsibirien : selbstreferat eines Vortrages im Svenska arkeologiska samfundet am 8. oktober 1948

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Academic year: 2021

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Die Moorsiedlungen im Ostbaltikum und Westsibirien : selbstreferat eines Vortrages im Svenska arkeologiska samfundet am 8. oktober 1948

Šturms, Eduard

Fornvännen 1948(43), s. 362-364

http://kulturarvsdata.se/raa/fornvannen/html/1948_362

Ingår i: samla.raa.se

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S M Ä R R E M E D D E L A N D E N

utsträckt läge ca 11,5 cm, med en största tjocklek av ca 7—8 mm. Spår av stygn visa att den varit fastsydd vid skons bakstycke. I den'ena, oskadade änden är fragmentet spolforraigt tillspetsat; förmodligen har den nu saknade andra änden halt samma utseende. Att sy fast denna spiralfjäder — den är spannad fast, d. v. s. sydd fast med användande av en liten, krokig syl, spannsyl, oeh två becktrådar — bör ha varit ett knåpgöra, men 1500-talets skomakare torde ha varit skickliga i denna konst.

Oxmuleskor i varierande former, hela eller uppslitsade, i pumpsform eller med slejf, avbildas ofta i femtonhundratalskonsten. Men man finner dem ytterst sällan försedda med den här behandlade spiralfjädern. På några av Aldegrevers stick kan man emellertid tydligt iakttaga denna anordning, eå t. ex. i sviten Potifars historia samt i den 1538 daterade Bröllopsdansare (fig.

2).3 Fotbeklädnadens form varierar något i aldegreversticken från denna tid, men oxmuleskon förhärskar. Den nämnda dateringen av sticket ger också en ungefärlig datering av det lilla glimmingehusfragmentet; detta fynd måste betecknas som en sällsynthet. Åtskilliga ovanläder från Glimmingehus (fig. 1) ha f. ö. också samma form som de på aldegreversticken förekom- mande. Skomodet på skånska herremansborgar synes alltså ha varit ganska lika och samtida med kontinentens.

Ernfrid Jäfvert

D I E M O O R S I E D L U N G E N IM O S T B A L T I K U M UND W E S T S I B I R I E N

Selbstreferat eines Vortrages im Svenska arkeologiska samfundet am S. Oktober 1948.

An der Westkiiste Kurlands wurden vor dem Kriege bei Särnate Sied- lungen einer bisher unbekannten Kultur entdeckt; 10 Wohnstellen wurden von rair in den Jahren 1938—1940 untersucht.1 Der Fundort ist ein ehe- maligos, jetzt vermoortes Hall, vom Meer durch die eheraals 1—2 km breite Nehrung getrennt. Die Untersuchungen ergaben, dass das Moor dicht be-

siedelt gewesen ist: auf einem Acker von 1,5 Hektar Grosse wurden 27 Wohnstellen entdeckt.

Ira Zentrum jeder dor Wohnstello befand sich ein Herd, ca. 2 qm gross, aus mehrfachen Schichten von Holzgeriist, Holzrinde und Sand errichtet;

rund herum waren im Moore 2—3 m länge Pfähle gesteckt, deren Aufgabe os war, das Herabsinkon des Herdes in das Moor zu verhindorn. In der Nähe der Herdstelle heland sich ein ausgedehntos Lågor von Wasser- und HaselnUsscn, ganzen sowohl als zerschlagcnen.

Die Funde lagen ura die Herdstellen auf einer Fläche von 25—100 qm

3 G. Hirth, Kulturgeschichtliches Bilderbuch aus drei Jahrhunderten 2, fig. 868. Leipzig u. Mimenen 1883.

1 Ed. Sturms, Särnatos purva mitnes, Senatne un mäksla I, 1940, Riga, 3. 41-«4,

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verstreut. Die Keramik bestand aus Scherben von grossen Kochtöpfen mit rundem oder spitzem Boden, die Wand mit Kammgriibchen und Nägelein- drucken verziert.

Als eine wichtige Tatsache ist das absolute Fehlen von Steingeräten zu bewerten; das ebenfalls vollständige Fehlen von Tierknochen und Knochen- geräten känn jedoch durch die Auflösung im Torf erklärt werden. Wenige Pfeilspitzen und Kratzer aus Feuerstein sind gefunden. Zahlreich waren die Bernsteinfunde: Knöpfe mit V-Bohrung und Anhänger. Besonders wichtig ist jedoch die Aulfindung von Holzgeräten — etwa 50 an der Zahl — ca. 20 verschiedene Typen darstellend: Schlägel zum Spalten der Wasserniisse, Holzhacken, Ruder (etwa 1,5 m läng), Ruhrhölzer, Holzspeer, Schleuder- stock, Wurfholz(?), Harken, Holzlöffel mit Vogelkopfgriff, Netzschwimmer aus Birkenrinde (hierzu als Pendant Netzsenker aus Kieseln) u. a.

Siedlungen dieser Kultur können im Ostbaltikum in grosser Anzahl aul- gezeigt werden, die bisher als solche nicht erkannt werden konnten. In Lettland: eino in Purciems2 und eine in Jurkalne; in Ostpreussen: ZedmarD, Drumschack auf der kurischen Nehrung und Rösterwiesen, Kr. Lötzen.3

Die ostpreussisohen Funde sind auf Grund der Keramik als fruhneolithisch angesehen worden; es handelt sich aber nicht um Vorläufer, sondern um Epigonen der Kammkeramik.

Die Chronologie der Siedlungen dieser Kultur ergibt sich aus der Strati- graphie in Purciems ( = nach-schnurkeramisch!) und aus den pollenana- lytischen Untersuchungen in Särnate ( = spät-bronze-zeitlich obwohl dieses Resultat noch mit Reservation aufzunehmen ist).

Weitere Parallelen sind aus Westsibirien östlich des mittleren Urals, bei Swerdlawek, bekannt. In Sigirskoje* sind beim Torfabbau zahlreiche Holz- und Knochengeräte gefunden; das Holzinventar bietet dieselben Typen wie Särnate; zu den Knockengeräfen sind Parallelen aus Lubäns-See5 in Lett- land bekannt. lin Torfmoor von Gorbunovo, untersucht von D. N. Eding 1936," wurden ahnliche Herdstellen wie in Särnate festgestellt, dieselben Typen von Holzgeräten: Ruder, Dolch, Löffel mit Vogelkopfgriff u. a.

wurden gefunden. Ähnlich ist auch die Keramik: rundbodige Gefässe mit Kammornamentik. Stein- und Knochengeräte fehlen, aber Bernstein, Netz- schwimmer und Senksteine sind vorhanden. In der Fundschicht wurde eine Axt vom.Galic-Typus gefunden, die nach A. M. Tallgren 1800—1100 v. Chr.

2 Ed, Sturms, Neolita apmetne Aundagas Puroiesma, Senatne un Mäksla I, 1937, Riga, S. 46—54. — Ed. Sturms, Senäkie cilvéku seti Latoija, Ibid.

IV, 1937, Riga, S. 83—91.

3 L. Kilian, Neuere Funde ältester Irdenware in Ostpreussen, Alt-Preussen Jahrgg. 3, Königsberg 1938, S. 84 ff.

* V. Tolmacev, Ozero Sigirskoje. . Zapiski Ural'skago Obséestva Ljubi- lelej Jestestvoznanija, XXXIV, Jekaterinburg 1914.

3 Ed. Sturms, Avietes im Lubana kaula senlietas, Senatne un Mäksla I, 1938, Riga, S. 71—81.

0 D. JV. Eding, Novyje nahodki na Gorbunovska'm torfjanike, Materialy i issledovanija pa' arheologii SSSR Nr. 1, Moskva 1940, S. 41—57.

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zu datieren ist; in einer höheren Schicht — Ananjino-Keramik (vor 700 v. Chr.).

Die Moorsiedlungen im Ostbaltikum und in Westsibirien'durften somit ungefähr gleichzeitig und ihrer Kullurhinterlassenschaft nach als verwantlt zu bezeichnen sein, hängen aber ra. E. miteinander nicht direkt zusammen, sondern sind nur Ableger einer Kulturgruppe, die ihro kammkoramischen Traditionen bis in die Bronzezeit hinein und vielleicht dio Bronzezeit hin- durch erhalten hat. Diese Kulturgruppe ist auf dem von A. M. Tallgren7

umrissenen Gebiet der arktischen Bronzezeit zu suchen, irgendwo im mittleren Nordrussland. Die Bronzezeit manifestiert sich in dieser Gruppe vornehmlich in den »eltonen Bronzowcrkzougen (ostrussische und skandi- navische Typen), die zur Herstellung- der Holz- und Knochengeräte und Waffen gedient haben. Das Erscheinen dieser Kultur im Ostbaltikum ist als eine Immigration der Kammkeramikcr bezw. Finno-Ugrcr zu deuten, die sich auf einem von indo-ouropäischen Balten bewohnten Gebiet niederge- lassen haben.

Eduard Sturms

7 A. M. Tallgren, The Arctic Bronze Ago in Europé, Eurasia septentrio- nalis antiqua XI, Helsinki 1937, S. 1—46.

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