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Nomen est omen. Zum Gendern im Bereich des Sportes am Beispiel von Frauenfußball und Fußball in der Online-Zeitschrift Zeit Online

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Academic year: 2021

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Ioanna Misheva Blasko

Nomen est omen. Zum Gendern im Bereich des Sportes am Beispiel von Frauenfußball

und Fußball in der Online-Zeitschrift Zeit Online

Institutionen för moderna språk / tyska

Examensarbete på masternivå (E) Handledare: Dessislava Stoeva-Holm

Höstterminen 2018

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung...3

1.1 Hintergrund...3

1.2 Ziel der Arbeit...4

1.3 Methode...7

1.4 Material...8

1.5 Gliederung der Arbeit...11

2 Theorie und Forschungsüberblick...12

2.1 Sport als Arena für Genderforschung und Diskursanalyse...12

2.2 Doing gender: Konstruktivismus, Performativität und Sprache...14

2.3 Gendern in Schlagzeilen...17

3 Die Schlagzeilen in Zeit Online...19

3.1 Benennung von Personen und Gruppen...20

3.1.1 Benennung von SpielerInnen in Schlagzeilen...22

3.1.2 Gendermarkierungen in Schlagzeilen...27

3.2 Gruppe und Individuum...28

3.2.1 Individuum: Eigennamen und Spitznamen...29

3.2.2 Gruppe: Mannschaften und Fußballclubs...32

3.2.3 Individuum gegen Gruppe...33

3.3 Themen, Stereotype und Indexe...37

4 Doing gender in Fließtexten in Zeit Online...45

4.1 Genderbenennungen...45

4.2 Genderkontraste und Gegenüberstellung...49

4.3 Stereotypie in Personenbeschreibungen...53

5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung...60

QUELLENVERZEICHNIS...64

Pimärliteratur...64

Frauenfußballartikel...64

Fußballartikel...66

Sekundärliteratur...68

Onlinequellen...71

APPENDIX...72

Gelistetes Material...72

Berechnungen...74

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1 Einleitung

1.1 Hintergrund

Fußball ist eine der beliebtesten Sportarten der Welt. Jedes Jahr werden viele internationale, regionale Fußballmeisterschaften und Cups gespielt, auf unterschiedlichen Niveaus und für unterschiedliche Altersgruppen. Auch in der Olympiade und den Paralympics ist Fußball eine olympische Disziplin. Deutsche Amateur – und Profimannschaften spielen unter anderem in Schulmeisterschaften, Jugendmeisterschaften, Europameisterschaften, FIFA-Meisterschaften, UEFA-Meisterschaften und Bundesligen. Obwohl sowohl Frauen als auch Männer an diesen Meisterschaften teilnehmen, spielen sie in der Regel nie mit einander und nie in den gleichen Meisterschaften. Das Spiel – obwohl es immer um zwei Mannschaften, zwei Tore und einen Ball geht – ist in der Welt der Meisterschaften und Berichterstattung in zwei unterschiedlichen Kategorien geteilt. Es gibt Fußballmeisterschaften und Frauenfußballmeisterschaften und die zwei Wörter „Fußball“ und „Frauenfußball“ werden benutzt, um von Männern bzw. Frauen gespielten Fußball zu bezeichnen. Der Sport an sich wird von Frauen und von Männern ausgeübt, aber Fußball von Frauen gespielt wird oftmals mit dem Wort „Frauenfußball“ als etwas Separates bezeichnet. So war es auch in den Anfängen der Geschichte des Frauenfußballs.

Die ersten Frauenfußballklubs und Mannschaften wurden in England schon im 1894 gegründet. (Sülzle 2011:86) Danach folgte eine steigende Popularität bis zum Höhepunkt kurz nach dem ersten Weltkrieg, als die Stadien während der Frauenfußballspiele mit über 50.000 Zuschauern gefüllt werden konnten (Sülzle 2011: 87). Frauen spielten nicht um Geld zu verdienen, aber Mannschaften wie eine der populärsten englischen Mannschaften Dick, Kerr's Ladies tournierten oft und repräsentierten das Heimatland, ähnlich wie eine heutige Profimannschaft. (Dunn 2016:8)

Nach diesem Höhepunkt wurde Frauenfußball in England 1921 von der FA (Football Association) verboten, was die Entwicklung des Sportes veränderte. Es war Frauen nicht erlaubt, die FA Spielfelder zu benutzen und Männern war es verboten sich am Frauenfußball überhaupt zu beteiligen. (Dunn 2016: 8) In Deutschland und Österreich wurde Frauenfußball während des Nationalsozialismus nicht offiziell gespielt und 1955 „verbot der DFB seinen

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Mitgliedsvereinen explizit, Frauenfußball anzubieten oder auch nur auf ihren Plätzen zuzulassen.“ (Sülzle 2011: 87) In dieser Periode des Verbots wurde Frauenfußball in England selbständig gespielt mit eigenen, selbständigen, Frauenfußballvereinen (Dunn 2016: 8f), aber ohne finanzielle Unterstützung von der (männlichen) FA war es für viele Mannschaften zu schwierig fortzusetzen. (Duke & Crolley 2014: 134) Erst in den 1970er Jahren wurden die Verbote aufgehoben und Frauenfußball bei UEFA im Jahre 1971 aufgenommen. In dieser Zeit hatte Fußball von Männern gespielt Zeit zu prosperieren, sich großer medialer Aufmerksamkeit zu erfreuen und Zeit ohne Verbote, sodass er die riesengroße Beliebtheit, die er heutzutage aufweist, erreicht.

Erst in den letzten 20 Jahren hat Frauenfußball in Deutschland einen großen Aufschwung erlebt und größeres mediales Interesse erweckt – teilweise wegen der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft, die 8 Mal Europameister, 2 Mal Weltmeister (seit 1989) (Schlonsok 2010) und Meister in der Olympischen Spiele 2016 gewesen ist.

Frauenfußballspiele in der Medienberichterstattung, besonders in den Fernsehsendungen, haben auch in den letzten Jahren große Zuschauerzahlen erreicht. FIFA berichtet, dass die durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei den Fußballmeisterschaften der Frauen 2011 über 14, 16 und 17 Millionen erreicht haben (im Vergleich zu ca. 14,8 Millionen Zuschauer bei den Fußball-Weltmeisterschaftsspielen von Männern gespielt bei Deutschland gegen Serbien im Jahre 2010). (Dunn 2016: 58, FIFA.com) Die Mitgliederstatistik des Frauenfußballs ist in Deutschland aber niedriger als für Fußball: „Während dieser [Fußball] Laut dem DFB mit rund 5,5 Millionen Mitgliedern in Deutschland eine der beliebtesten Sportarten überhaupt ist, scheint der Frauenfußball als Randsportart unterzugehen.“ (Freier Autor 2014)

Die Geschichte des Frauenfußballs, besonders in der Periode des Verbots bleibt häufig in Medien und Forschung über die Geschichte des Sportes unsichtbar. Stattdessen werde nur eine Geschichte des Fußballs von Männern gespielt präsentiert, weil dies als den Standard und das Originalspiel gesehen wird. Frauenfußball wird beiseitegelassen und als

„unbedeutend, abnormal und der Aufmerksamkeit unwürdig“ betrachtet. (Dunn 2016: 7f, Übersetzung I.M.B.)

1.2 Ziel der Arbeit

Gleichstellung der Geschlechter und Gender wird in dem 21. Jahrhundert in Europa und in der Europäischen Union gefördert und ist als Grundwert der EU genannt. Die EU konzentriert

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sich auf sechs Bereiche. Diese sind „gleiche wirtschaftliche Unabhängigkeit“, „gleicher Lohn“, „Repräsentanz in Entscheidungsprozessen“, „Würde, Integrität, Bekämpfung geschlechtsbezogener Gewalt“, „Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern außerhalb der EU“ und „horizontale Themen (Geschlechterrollen, Gesetzgebung and [sic!]

Governance-Instrumente)“. (Europäische Kommission 2016) Die Jahresberichte zeigen Entwicklungen und deutliche Verbesserungen der Gleichstellung, aber berichten auch, dass sie noch nicht vollkommen erreicht ist. In dem 2014 Jahresbericht zur Gleichstellung von Frauen und Männern wird Sport kurz erwähnt (Europäische Kommission 2014) und zwar die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter im Sport, „die Gleichstellung von Profisportlern“ und „die Förderung der sportlichen Betätigung von Frauen“, „insbesondere durch die Festlegung von konkreten Aktionsplänen zur Bekämpfung von Stereotypen und Gewalt“. (Europäisches Parlament 2014) Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE), das zusammen mit der EU arbeitet, hat Gleichstellung im Sport viel mehr hervorgehoben. Sport, trotz Geschlechterquoten, die u.a. in Deutschland existieren, braucht bessere geschlechtliche Datensammlung und ist noch eine „Männerdomäne“ (Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen 2015). Als bedeutender Faktor wird auch „Stereotype in den Medien“ benannt, in den Frauen häufig sexualisiert werden:

Sie werden oft so dargestellt, dass ihre Erfolge im Sport marginalisiert werden, da anstelle ihrer Stärke und ihrer Fähigkeiten ihre Weiblichkeit und sexuelle Anziehungskraft in den Vordergrund gerückt werden. (ibid.)

Im Hinblick auf diese Berichte könnte eine Analyse zu Fußballartikeln in einer Zeitschrift und eine Untersuchung der Behandlung des „Frauenfußballs“ bzw. „Fußballs“, den SportlerInnen, Trainern und Mannschaften in den Schlagzeilen und den Inhalt uns mehr über die Lage der Gleichstellung im Sport und potentielle Genderrollen sagen. Inwieweit Gender und Geschlecht eine Rolle in Artikeln über Frauenfußball und Fußball, dem populärsten Sport in Europa, spielt und wie diese zwei Kategorien des Fußballs behandelt werden ist relevant, weil es einen weiteren Schritt zu der Beleuchtung des Genderthemas auch in heutigen, alltäglichen Sphären wie Sportberichterstattung bietet. Hierbei ist die Rolle der Massenmedien und des Internets nicht zu unterschätzen. Onlinezeitschriften sind ein passender erster Ausgangspunkt, um davon ein Bild zu bekommen, wie in der heutigen Zeit von Fußball und Frauenfußball in unserer Gesellschaft gesprochen wird.

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Es gibt zahlreiche Arbeiten über Medieneinflüsse und die öffentliche Meinung (einen guten Überblick ist in Potthoff [2015] zu finden). Wie groß die Wirkung der Medien eigentlich ist, ist in der Forschung etwas unklar und umstritten und mehrere Theorien über Massenkommunikationswirkung existieren (siehe z.B. Creedon 1994b: 9-12) – obwohl Propaganda in der Vergangenheit nicht Meinungen der Bevölkerung absolut verändert haben, gebe es „sicherlich einen Einfluß der Medien auf unsere Meinungen, auch wenn die wissenschaftliche Beweisführung unter gegebenen Bedingungen einer demokratischen Gesellschaft nicht möglich ist.“ (Neuber 1993: 10) Die Massenmedien sind „in der Lage, die gemeinsamen sozialen Erfahrungen und Erlebnisse […], als Geschichten zu verpaken [sic!]

und jeweils einer sehr großen Zahl von Menschen nahezubringen.“ Sie könnten deswegen

„zumal als Monopolisten, eine integrative Funktion ausüben und zur ‚Corporate Identity‘

einer Gruppe, auch einer Nation, beitragen.“ (Neuber 1993: 11) Massenmedien können auch ein Thema sichtbar oder unsichtbar machen – was veröffentlicht und nicht veröffentlicht wird, schafft ein besonderes, spezifisches Bild der Wirklichkeit. Wenn ein Thema schwer zu finden ist, beeinflusst dies ohne Zweifel die Informationsaufnahme der Menschen zu diesem Thema.

Es ist viel schwieriger Meinungen über ein unsichtbares Thema zu haben.

In dem Fall von Frauenfußball und Fußball könnten die Medien deswegen einen Ausgangspunkt der Analyse dieser zwei erlauben. Die Sprache in den Medien ist auch nicht von der Umwelt unabhängig – „Sprache existiert nicht in einem Vakuum“ (Beard 1998: 2, Übersetzung I.M.B.). Wie in der Sportberichterstattung über Frauenfußball bzw. Fußball gesprochen wird, kann auch die umgebende Gesellschaft spiegeln (Beard 1998:2), was viel über Genderrollen, wie Gender zum Ausdruck kommt und wie sie in der Sportsprache in dem 21. Jahrhundert konstruiert werden sagen könnte, ebenso ob es noch Unterschiede zwischen Frauenfußball und Fußball gibt. Eine Analyse eines Massenmediums könnte zeigen, ob es eine differenzierte Repräsentation und Besprechung von Frauenfußball, Fußball und Personen damit verbunden gibt, ob die Besprechung gegendert ist und ob Genderdichotomien, Genderrollen und Gendernormen noch präsent sind.

Schon die zwei unterschiedlichen Benennungen „Frauenfußball“ und „Fußball“ lassen die Frage aufkommen, inwieweit die zwei Lexeme nur eine geschlechtsstereotype Aufteilung der Sportart spiegeln. Deshalb sollen aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive Artikel mit diesen zwei Thematisierungen als Ausgangspunkt in einem elektronischen Medium – der Online-Zeitschrift Zeit Online in der Arbeit analysiert werden, mit der folgenden Frage als

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Zielstellung:

Wie werden „Frauenfußball“ und „Fußball“ sozial und diskursiv im elektronischen Medium konstruiert?

Im Fokus stehen die Sportthemen „Fußball“ und „Frauenfußball“ in der Online-Zeitschrift Zeit Online und wie sie in der Zeitschrift und deren Schlagzeilen und Fließtexte dargestellt sind, was uns mehr über Gleichstellung im Sport sagen könnte.

1.3 Methode

In dieser Arbeit wird die kritische Diskursanalyse, Critical Discourse Analysis (CDA), als methodologische Herangehensweise benutzt, wobei davon ausgegangen wird, dass sich der Diskurs im Sprachgebrauch nachvollziehen lässt und auch diesen prägt. Die Definition eines Diskurses ist nicht immer einheitlich vorgenommen worden. Nach Focault sind Diskurse

„Ketten von Aussagen“ (Jäger & Jäger 2007: 7), aber sie sind auch beispielsweise als verbale oder nichtverbale Aktivitäten, „in der Ideen im Laufe der Zeit konstruiert werden“ (Eckert &

McConnell-Ginet 2013: 28, Übersetzung I.M.B.) und als „Wege, in der Welt zu sein“, die

„Wörter, Handlungen, Werte, Überzeugungen, Attitüde und soziale Identitäten sowie Gesten, Blicke, Körperpositionen und Kleider“ (Gee 1989: 6f, Übersetzung I.M.B) beschreiben.

Wodak (2014) bezeichnet Diskurse als geschriebene oder gesprochene Sprache und

„soziale[r] Praxis“ (auch Dremel & Matić 2014), die sowohl „sozial konstituiert als auch sozial bedingt“ (Übersetzung I.M.B) sind und die soziale Normen reproduzieren aber auch diese Normen verändern und umwandeln. (Wodak 2014:173) Weil Diskurse eine solche Wirkung ausüben, stehen sie in engem Bezug zu Fragen der Macht. CDA, im Gegensatz zu Diskurslinguistik, ist eine „machtbezogene Diskurslinguistik“ (Warnke 2008: 41).

Gemeinsam für die unterschiedlichen Bezeichnungen für Diskurs ist jedoch, dass Diskurse Sprache sowie nichtverbale Ausdrucksweisen sind, die Ideen oder Identitäten schaffen.

Diskurse sind also eng mit gesellschaftlichen Ideen und Darstellungen von Personen oder Gruppen verbunden und damit haben sie eine Wirkung nicht nur „im Hinblick auf Macht“

sondern auch „auf individuelles und kollektives Bewusstsein“ (Jäger & Jäger 2007: 32):

Es geht also nicht allein um die Wirkung auf das Bewusstsein bzw. auf die individuelle und kollektive Subjektbildung, sondern zugleich um die Folgen

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dieser Wirkung: das subjektive Handeln in und die kollektive Gestaltung von gesellschaftlicher Wirklichkeit, die ja beide Bewusstsein bzw. Wissen zur Voraussetzung haben. (Jäger & Jäger 2007: 32)

Auch nach Fairclough und Wodak ist ein Punkt der CDA, dass Machtverhältnisse diskursiv sind (Fairclough & Wodak 1997: 272f). In Bezug auf Medien, werden z.B. unterschiedliche Ideen, Themen oder Gruppen unterschiedlich dargestellt und Interviewer z.B. haben eine besondere Macht, wenn sie Politiker interviewen, weil sie kontrollieren, welche Fragen gestellt werden und wann das Interview beendet wird. (Fairclough & Wodak 1997: 272)

Eine CDA stellt oft Fragen darüber, „wie spezifische diskursive Strukturen in der Reproduktion sozialer Dominanz eingesetzt sind“ (Teun A. Van Dijk 2015: 468). Fragen über politische Diskurse, Ideologien, Rassismus, Mediensprache und Geschlecht, unter anderem (Vgl. Blommaert & Bulcaen 2000: 450f) werden oft beforscht mit „Machtasymmetrien, Ausbeutung, Manipulation und strukturellen Ungleichheiten“ als bevorzugte Themen.

(Blommaert & Bulcaen 2000: 451, Übersetzung I.M.B).

Kritische Diskursanalyse ist ein geeignetes Werkzeug für die Analyse, weil die vorliegende Arbeit die Diskurse Frauenfußball bzw. Fußball betrifft und aufzudecken versucht, mit welchen sprachlichen Mittel diese zwei Diskurse in Zeit Online konstruiert werden. Potentielle strukturelle Ungleichheiten, Machtstrukturen, konventionelle Genderrollen und geschlechtliche Elemente können somit identifiziert werden.

1.4 Material

Das Material der Analyse zu Frauenfußball und Fußball ist von dem elektronischen Medium und der Webseite Zeit Online exzerpiert worden, die leicht zugänglich ist und deutlich getrennte Sportkategorien enthält. Zeit Online ist das elektronische Äquivalent der gedruckten, liberalen (Kohler 2012) Wochenzeitung die Zeit und unterscheidet sich von dem Printmedium in vielerlei Hinsicht. Als Internet-Ressource ist Zeit Online eine Marke der ZEIT Verlagsgruppe aber ist selbständig von der Zeit, mit unterschiedlichen Redakteuren und Verantwortlichen für die etwas anderen Zeitungsthemen. (Zeit Verlagsgruppe) In dem Impressum der Zeit Online sieht man Verantwortliche für die in der Onlinezeitschrift behandelten Sektionen „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, „Kultur & Entdecken“ und die von drei Personen bestehenden Redaktion für „Sport“. In diesen Sektionen sieht man

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Abteilungen, die sehr spezifisch für das elektronische Medium sind – wie „Technik“,

„Video“, „Team Interaktiv“ und „Data Scientist“.

Spezifische Elemente für Onlinezeitungen wie Zeit Online als Onlinemedium sind u.a. die Breite der Themen. Das Layout mit Menüleiste und Aufklappmenüs oben an der Webseite geben immer aktuelle Überblicke und ermöglichen eine einfache und schnelle Themenwahl.

Die Wahlmöglichkeiten sind Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur (Literatur, Film & TV, Musik, Kunst), Wissen, Digital, Campus (Studium-Interessentest, Studiengänge, Uni- Rankings), Karriere, Entdecken, Sport, Spiele, Mobilität und Hamburg. Außerdem kann man Suchanfragen für Jobs machen, Seminare unter ZEITAkademie (Zeit Akademie) ansehen und Waren direkt auf der Webseite in dem ZEITshop (Zeit Shop) bestellen. Es gibt auch Menüs für Angebote, Urlaubsziele, Kulturveranstaltungen, Partnersuche, Immobilien, Automarkt und Reisen. Schon in diesem Themenüberblick sieht man, dass das Onlinemedium vielfältig ist und ein breites Spektrum an Information und Zugriffsmöglichkeiten erlaubt, die auf unterschiedliche Altersgruppen und soziale Schichten zugeschnitten sind, z.B. für Studierende, Jobsucher oder Rentner.

Die Kommentarfelder, Menüs mit meistgelesene Artikel nach Treffer, Videos, Onlinespiele und Links sind andere Elemente, Features und Werkzeuge, die spezifisch für das Onlinemedium sind. Außerdem können die Artikel ohne Begrenzungen des Printmedium- Formats länger sein, mehrere Internetseiten umfassen und Links und Videos beinhalten. Diese verbindet die Webseite mit anderen sozialen Medien und Teilen des Internets. Als Onlinezeitschrift ist Zeit Online auch kontinuierlich verfügbar und häufig mit neupublizierten Artikeln jeden Tag aktualisiert – die Informationen und Features sind augenblicklich verfügbar.

Die Textsorten in Zeit Online sind auch mehr gemischt und unterscheiden sich etwas von den traditionellen Textsorten, die oft mit den Printmedien verbunden sind. Die typische und häufig vorkommende Textsorten in der Presse, – Meldung, Bericht, Reportage und Interview – die informationsbetont und meinungsbetont, monologisch oder dialogisch sein können (Burger & Luginbühl 2014: 217-253) kommen, außer Meldung, auch in gewissem Sinne in Zeit Online vor. Außer den deutlichen Textsorten gibt es aber auch „sporthistorische Essays“

(„Die Zuhandenheitim Sport“, 21.3.2016) und regelmäßig erschienenen Textsorten (wie die mit Index „Bundesliga-Rückschau“ oder „Bundesliga-Vorschau“ [„Uns bleibt immer Wembley“. 3.4.2015, „Die Champions League führt die Dreiprozenthürde ein“, 28.2.2014,

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„Dummes Zeug aus Bayern“, 18.3.2016, „Wetten, dass... Sie hier klicken?!“, 7.4.2014, „Wer tröstet Mario Götze?“, 21.3.2016]) die berichten, aber äußerst umgangssprachlich sind und zu Twitter und kurze Videos mit Links hinweisen. Eine andere Dimension wird in einem elektronischen Medium hinzugefügt in Bezug auf die Monologizität und Dialogizität dieser Texte. Die Texte selbst sind noch immer dialogisch oder monologisch, aber das Kommentarfeld erlaubt eine zusätzliche Dialogizität, die eine weitere Ebene zu den traditionellen Textsorten eröffnet. Die Texte auf den Internetseiten sind interaktiver – die LeserInnen können kommentieren, diskutieren und auf Links klicken. Die Sportberichterstattung kann sich in Onlinemedien verändern, weil es neue Möglichkeiten gibt – in Bezug auf Dialog, Länge und Links.

In den analysierten Sportartikeln findet man gleichfalls, wie unter anderen Zeitungsthemen, außer dem Text selbst, Videolinks, Twitterlinks und Inhaltsdiskussionen in dem Kommentarfeld. Das heutige Onlinemedium verändert also die Möglichkeiten des Diskurses über Fußball von Frauen bzw. Männern gespielt und beeinflusst, wie über den Sport gesprochen und auch gedacht werden kann und wer Zugang zu dem Material hat.

Auf graphischer Ebene ist der Fließtext in unterschiedlichen Kolumnen organisiert.

Andere typische Elemente für das Layout sind der Index, was einen kurzen Überblick zum Thema gibt, die Schlagzeile, der Vorspann oder Lead, der die wichtigsten Informationen zusammenfasst und anschließend der Fließtext. Wenn es ein Foto gibt, was häufig vorkommt, liegt das erste Foto nach dem Vorspann und die Bilder werden von einer Bildunterschrift oder einem Bildtext begleitet. Mit Möglichkeit für mehrere Internetseiten für jeden Artikel können die Artikel problemfrei Fotos und Bilder enthalten ohne den Platz zu begrenzen; Die Mehrheit dieser Artikel ist von einem oder mehreren Fotos oder Bilder begleitet .

Das typische Layout der Texte und deren Struktur sind in der Abbildung unten zu sehen.

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Abbildung 1: Typisches Layout in Zeit Online

Index:

Schlagzeile

Vorspann (Lead)

Bild

Bildunterschrift/Bildtext

Fließtext

1.5 Gliederung der Arbeit

In Kapitel 2 dieser Arbeit wird einen Forschungsüberblick präsentiert mit bisheriger Forschung zum Thema Fußball und Frauenfußball. Außerdem werden theoretische Ansätze präsentiert, an denen die Analyse des Materials anknüpft und die die Betrachtungsperspektive steuern. In Kapitel 3 werden die Artikel aus der Zeit Online in zwei Teilkorpora unter dem Thema „Fußball“ bzw. „Frauenfußball“ aufgegliedert – mit Bezug auf Benennungen und Verfahren des Genderns in Schlagzeilen. Es wird zuerst untersucht, wie Personen und Gruppen benannt wurden, wie Gender markiert wird, wie Gruppe und Individuum bezeichnet werden, als auch welche Themen und Stereotypen aus Personenbeschreibungen in den Schlagzeilen und bei den Indexen erschließbar sind. Kapitel 4 enthält eine Analyse des Inhalts und der Fließtexte im Hinblick auf dem Begriff doing gender, den Genderbenennungen, Genderkontraste und Gegenüberstellung, sowie der Stereotypie in den Personenbeschreibungen. Kapitel 5 enthält eine Zusammenfassung der Resultate gefolgt von Schlussfolgerung.

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2 Theorie und Forschungsüberblick

2.1 Sport als Arena für Genderforschung und Diskursanalyse

Forschung über Fußball und Frauenfußball hängt oft eng mit Genderforschung und Gleichstellungsfragen zusammen. Der Sport wird oft als männliche Domäne bezeichnet (Siehe z.B. Heissenberger 2012; Marschik 2003 oder Sülzle 2011) und die fehlende Frauenfußballgeschichte oder Frauenfußball als benachteiligter Sport ist oft betont (z.B. in Williams 2007 und Dunn 2016). Andere untersuchten Sphären des Sportes und Themen, die Ungleichheiten hervorheben sind die große Fankultur (z.B. Burkhardt 2009), Männlichkeiten in dem Fanblock (z.B. Sülzle 2011) sowie geringere Repräsentation von Frauen in dem Trainerberuf. (z.B. Pfister 2013)

In der Forschung wird das Thema Sport oft herangezogen, um Gleichstellungsfragen zu untersuchen. Repräsentation und Darstellung von Frauen in dem Sport und genderspezifische Darstellungen in Medien sind hier oft ein Schwerpunkt (z.B. Creedon 1994a; Messner 2010;

Teil IV, Krijnen & Van Bauwel 2015). Nach Creedon (1994b) ist Sport mit dem soziokulturellen System in dem der Sport existiert verbunden. Dadurch könnte Sport uns die Werte in der Gesellschaft in der sie erstellt wird zeigen – „Sport beeinflusst unsere Sprache, Kleidungsstile und Konzeptionen von Helden und Heldinnen. Die Athleten und Mannschaften werden symbolische Krieger, die die ehre unserer Schulen, Städte oder Nationen verteidigen.“

(Creedon 1994b: 3f, Übersetzung I.M.B.) Sport ist in solchen Studien als eine Metapher für Genderwerte in der Gesellschaft gesehen. (Creedon 1994b: 5) Studien haben auch theoretisiert, dass Kontext wichtig für Medieneinfluss (Creedon 1994b: 12f) und dadurch auch dafür, wie der Sport wahrgenommen wird, ist. Abhängig davon, ob man Sportsendungen in einer Bar, allein oder mit Freunden ansehen kann, wird die Wahrnehmung des Sportes verändert. (Siehe Creedon 1994b:13, Gantz 1981, Wenner 1989)

Die Medien spielen auch eine Rolle in dem Widerstehen und Aufnehmen der stereotypischen Darstellungen von Frauen im Sport. (Kane & Greendorfer 1994) Diese Darstellungen können stereotype Ideen über Gender, Hierarchien und Unterschiede zwischen Geschlechter und Gender reproduzieren und verstärken. (Kane & Greendorfer 1994: 29f) Weiblichkeit, oft die Antithese dazu, was mit Sportlichkeit traditionell verbunden gewesen ist (Kane & Greendorfer 1994: 32), werde in den Medien karikiert, obwohl Frauen und weibliche Athletinnen mehr und mehr Platz in der Medienberichterstattung bekommen. (Kane &

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Greendorfer 1994: 36ff) Auf diese Weise werden männlichen Athleten separat von Frauen und besser als diese dargestellt (Kane & Greendorfer 1994:30f). Außerdem fanden Kane &

Greendorfer (1994), dass es einen Mangel an Medienberichterstattung über weibliche Athletinnen im Vergleich zu männliche Athleten gab und, dass sie noch unterrepräsentiert sind, was den Einsatz dieser Athletinnen abwertet und Frauen in der Sportwelt unsichtbar macht. (Kane & Greendorfer 1994: 34-36)

Soziologische Forschung zu spezifischen Sportarten, wie Baseball, der traditionell nur Männern vorbehalten war, hat auch Genderunterschiede identifiziert. Baseball ist nur ein Beispiel für ein kulturelles Symbol, das für eine anscheinend natürliche Aufteilung nach Geschlecht verantwortlich ist. (Ferrante 1994: 254) Im Baseball werden Frauen, nach Ferrante (1994) als, „das Andere“, also als ein Objekt anstatt ein Subjekt nach Simone de Beauvoirs Das andere Geschlecht (de Beauvoir 2000) konstruiert. Nach de Beauvoir sind Frauen, grundsätzlich, als „das Andere“ gesehen in einer asymmetrischen Gesellschaft, in der Männer das Subjekt sind. Allerdings können sie sich nie von den Männern trennen, weil sie einender brauchen: „Das ist das wesentliche Charakteristikum der Frau: sie ist das Andere in einem Ganzen, dessen Elemente einander brauchen.“ (de Beauvoir 2000: 16) Während die Frau „mit Bezug auf den Mann determiniert und differenziert“ wird, wird der Mann, nach de Beauvoir,

„nicht mit Bezug auf sie. Sie ist das Unwesentliche gegenüber dem Wesentlichen. Er ist das Objekt, er ist das Absolute: sie ist das Andere.“ (de Beauvoir 2000: 12) Diese Ideen sind noch wichtig in der Genderforschung und in Forschung über Gender und Sport.

Betrachtet man linguistische Forschung zum Zusammenhang von Sport und Sprache, treten Arbeiten in den Vordergrund, die auf Darstellungsmustern von Frauen und Männern, als auch auf Machtverhältnisse verweisen. Siehe z.B. Beards Textbuch The Language of Sport (1998), in dem unter anderem Bildsprache und Anwendung von Titeln und Namen als Indikatoren für Machtverhältnisse erwähnt werden. Mit Wimbledon als Beispiel zeigt er auf, dass der Schiedsrichter nur den Familienstand der Frauen und nicht der Männer benutzt. Auch Spitznamen und Gleichnisse für Frauen bzw. Männer sind mit unterschiedlichen Aspekten verbunden – „Pistol Pete“ und „White Knight“ für männliche Spieler sind mit Volksmythologien verbunden und „La Belle“ und „The Body“ für weibliche Spieler sind enger mit Aussehen und Attraktivität verbunden. (Beard 1998: 20-23)

Andere nah angrenzende Bereiche sind die Forschung über die Beziehung zwischen Gender und Sprache (Z.B. in Eckert & McConnell-Ginet 2013 deutlich herausgearbeitet) und

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Gender und Diskursen, was ein relativ neues Feld ist und sich erst in den 1970er Jahren als Forschungsfeld etablierte, als Genderfragen einen Aufschwung erlebten. (West, Lazar &

Kramarae 1997:119) Studien wie die von Caldas-Coulthard 1993 und Caldas-Coulthard 1996, Clark 1998, Thornborrow 1998 und Walsh 1998, analysieren Diskurse in Verbindung mit Gender und wie Frauen oder Frauen und Männer in Printmedien wie in Literatur, Magazinen, Autowerbung und in der Presse dargestellt werden. In Caldas-Coulthards Untersuchung von 1996 werden Frauenmagazine und Artikel mit Ich-Erzähler, die über Sex handeln, analysiert.

Sie argumentiert, dass diese, obwohl sie transgressiv scheinen, erneut traditionelle moralische Werte bestätigen. Auch nach Caldas-Coulthard (1993) benutzen Zeitungen unterschiedliche Kategorien oder Stereotype um Frauen und Männer zu beschreiben – wenn sie Frauen viel weniger Platz in Zeitungen für Sprechen geben, behandeln sie Frauen und Männer als zwei unterschiedliche Gruppen.

Gemeinsam für die Resultate dieser Forschung über Frauenfußball und Fußball, Sport und Sprache, Diskursen und Gender ist, dass eine differenzierte Repräsentation und Besprechung von Frauen und Männern existiert. Diese Arbeit wird versuchen diese Forschung als Sprungbrett für das Forschungsprojekt dieser Arbeit, die spezifisch mit den Kategorien Frauenfußball und Fußball in einer Online-Zeitschrift als Medium arbeitet, zu benutzen. Statt Printmedien stehen hier das mehr moderne Onlinemedium und wie „Frauenfußball“ und

„Fußball“ in diesem Medium konstruiert werden im Fokus.

2.2 Doing gender: Konstruktivismus, Performativität und Sprache

In dieser Arbeit wird ein konstruktivistischer Ansatz benutzt, um die Analyse durchzuführen.

Konstruktivismus als Begriff in Zusammenhang mit Geschlecht weist darauf hin, dass Geschlecht – oder Gender – eine im Alltag geformte gesellschaftliche Konstruktion ist. (Siehe z.B. Connell 1987, Lorber 1994, West, Candace & Zimmerman 1987) Dementsprechend werden weder ein Mädchen mit dem Wunsch rosa Kleidungen zu tragen, Puppen zu lieben und sanfter als Jungen zu sein geboren, noch ist ein Junge prädestiniert Blau zu tragen, Autos zu lieben und tapferer als ein Mädchen zu sein. (Eckert & McConnell-Ginet 2013)

Auch Genderdichotomien werden konstruiert – Männer und Frauen werden durch Gegensatzpaare wie stark – schwach, tapfer – schüchtern, aggressiv – passiv, direkt – indirekt, rational – irrational, gleichmütig – emotional, wettbewerbsfähig – kooperativ sprachlich

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präsentiert, kontrastiert und verglichen. (Eckert & McConnell-Ginet 2013: 23f) Außer biologischen Unterschieden, die nicht konstruiert sind, ist Gender von der Umwelt, in der man lebt, abhängig – weil Gender nicht angeboren ist, muss es von anderen, nichtgenetischen, Faktoren abhängen.

Judith Butlers(Butler 2011) und Erving Goffmans (Goffman 1977: 301-331) Argumente der s.g. Genderperformativität sind damit zu verbinden. Performativität geht davon aus, dass Gender im Alltag durch Performanz zum Ausdruck kommt. Wenn man, laut Goffman, in einer öffentlichen Toilette eine Auswahl zwischen Frauentoilette und Männertoilette anbietet, erzeugt man Gender – denn zwei unterschiedliche Toiletten sind keine natürliche Folge von den biologischen Unterschieden zwischen Frauen und Männern, sondern ein wahrgenommener Unterschied wird durch diese Handlung materialisiert und gefestigt.

(Goffman 1977: 316) Diese Handlung, die man ausführt, erzeugt das Gender und wie man wahrgenommen wird. Für Butler ist Gender auch eine 'Handlung' und etwas was hyperbolisch als etwas Natürliches präsentiert wird – in Wirklichkeit sei es etwas Trügerisches. (Butler 2011: 146f) Gender ist deswegen keine „stabile Identität“ und wird wiederhergestellt (Butler 2011: 140) wenn Menschen diese Handlungen ausführen. Der Begriff doing gender wird oft deswegen benutzt. Doing gender „steht für die theoretische Einsicht, dass Gender weder angeboren noch >nur< anerzogen ist, sondern in alltäglichen Interaktionen hergestellt wird.“

(Sülzle 2011: 39) Im Zusammenhang mit den Fußballartikeln wird Gender dann durch die Sprache in den Artikeln produziert und reproduziert.

Sprache kann Gender und Genderrollen auf verschiedene Weise erstellen und reproduzieren. So sind z.B. Personalpronomen (er, sie 3.Pers.Sg.) und die Anredeformen (Herr, Frau, Fräulein) gendergebunden. Mit der Benutzung dieser Pronomen stellt man Gender her und je nach Benutzung der unterschiedlichen Anredeformen werden unterschiedliche Genderrollen ausgedrückt. Wenn man einen „Mann“ mit einer „Frau“

vergleicht, wird diese Genderdichotomie zusätzlich verstärkt; Wenn man fragt „Wie alt ist er?“ in Zusammenhang mit einem Kind, das mit einem Spielzeugauto spielt, drückt man Erwartungen darüber aus, was ein „er“ ausmacht. Sprache wird benutzt, um Gendernormen und Genderidentitäten zu schaffen, zu produzieren, zu reproduzieren und zu erhalten (wie in Eckert & McConell-Ginet 2013 und Daniel Wojahn 2015 diskutiert). Sprache hat auch die Möglichkeit, etwas sichtbar oder unsichtbar zu machen, zu privilegieren oder zu diskriminieren. Wenn es nur zwei Genderkategorien in der Sprache gibt, werden andere

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potentielle Sprachkategorien unsichtbar. Bevor es z.B. ein Wort für Transgender gab, war es schwierig dies überhaupt zu thematisieren.

Manchmal sind auch historische Machtstrukturen in der Zusammensetzung eines Wortes zu sehen. „Fußball“ und „Frauenfußball“ scheinen so konzipiert zu sein, dass das Wort

„Fußball“ die Norm und das „normale“ Spiel bezeichnet, und die hinzugefügte Determinante

„Frauen“ in „Frauenfußball“ eine spezifische Ausnahme oder etwas generell anders Konzipiertes signalisiert. Obwohl Fußball, von Frauen gespielt, nicht länger verboten und unsichtbar ist, bleibt man durch die Teilung des Sportes mit den Wörtern „Frauen“ und

„Männer“ in alten Denkmustern. Wenn man das Wort „Mannschaft“ betrachtet, sieht man auch ein solches Überbleibsel, das uns jetzt oft nicht so auffällig erscheint.

Was und wie etwas in der Sprache vorkommt, ist also von Bedeutung in der Gesellschaft und eine Analyse der Sprache in Fußballartikeln ist mit der Repräsentation des Sportes und den Genderrollen in der Gesellschaft verbunden. In Bezug auf Fußball und Frauenfußball wird es aufschlussreich sein zu sehen, ob die Zweiteilung der Sportart in „Fußball“ und

„Frauenfußball“ in der Berichterstattung nur als Unterscheidungsmerkmal zweier Sportarten dient, oder ob hier auch Geschlechts- und Genderstereotypen zum Tragen kommen, d.h. ob weiterhin konservativ stereotype Genderrollen tradiert werden.

Wenn in dieser Arbeit Frauenfußball und Fußball verglichen und kontrastiert werden, könnte man behaupten, dass es die Genderdichotomie verstärkt. Dies bespricht z.B. Sülzle unter den Abschnitt „Reifizierung“, ein Begriff, der von Gildemeister und Wetterer (1992) kommt, und der den Prozess des Verdinglichens dieser Einteilung des Geschlechts und Genders beschreibt. (Sülzle 2011: 40f) Durch die Genderforschung, die die Kategorien „Frau“

und „Mann“ benutzt, stellt sich „die dichotomisierende Einteilung der Welt in zwei Geschlechter immer wieder selbst her.“ (Sülzle 2011: 40) Geschlechtsspezifika werden in dieser Arbeit nicht an sich verglichen, sondern Spezifika der Gestaltung des Geschlechts und der Gender in der Zeitschrift und die schon existierenden, stereotypischen Genderkategorien in der Gesellschaft. In ähnlicher Weise werden nicht die in dem Material auftretenden Personen diskutiert, weil dies nicht für die Analyse der Gestaltung der Sportthemen in dem Material notwendig ist. Dies bedeutet auch, dass existierende, aber nicht in dem Material vorkommende Genderkategorien, in dieser Arbeit nicht besprochen werden. In der Forschung werden „Geschlecht“ sowie „Gender“ benutzt um Männer und Frauen zu kategorisieren. In dieser Arbeit wird von hier an „Gender“ benutzt um die soziale Dimension dieser Kategorien

(17)

hervorzuheben.

2.3 Gendern in Schlagzeilen

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit ist die Analyse von Personen- und Gruppenbenennungen in Schlagzeilen aber auch von thematisch ausgerichteten Nomen wie Frauenfußball und Fußball, die als Ausdruck für ein Gendern aufzufassen sind und somit diskursive Weichen in der Rezeption von der Berichterstattung setzen. Schlagzeilen sind ein Blickfang und schaffen einen Leseanreiz. (Dovifat & Wilke 1992: 139). Die Schlagzeilen sind – oft von einem Bild begleitet – dem man zuerst begegnet, wenn man die Webseite für Zeit Online besucht und ein Thema oder Nachrichtenkategorie wählt. Sie richten sich direkt an die LeserInnen und haben eine aufmerksamkeitserregende und kontaktetablierende Funktion.

Außer diesen Funktionen, die übergreifend der Kontaktaufnahme mit den LeserInnen dient, erfüllen sie auch eine Selektionsfunktion – die LeserInnen wählen oft das Zulesende abhängig von der Schlagzeile. Die Schlagzeile soll „dem Leser erleichtern, seinen 'Leseweg' durch die Zeitung zu finden.“ (Burger & Luginbühl 2014: 147)

Neben dieser Orientierungsfunktion (Burger & Luginbühl 2014: 148) und dem Anspruch,

„das Zeitungsmaterial übersichtlicher [zu] machen“ (Schkolina 1965: 78), sollen Schlagzeilen aber auch die Kerninformationen im Artikel und den Tonfall vermitteln (Dovifat & Wilke 1992:139, Busà 2014:80). Die Schlagzeilen dienen als eine Art von Zusammenfassung von den wichtigsten Informationen. Wenn aber ein Artikel mehrere Themen oder Schwerpunkte enthält, werden ausgewählte Einheiten präsentiert. Die Schlagzeile konzentriert sich dadurch oft auf einen Aspekt oder ein Thema des Artikels und andere werden ausgeblendet. In der Schlagzeile sieht man somit, was am wichtigsten scheint: „Knapp, verständlich und publizistisch wirksam müssen sie den Kern einer Nachricht, das Bedeutsame eines Vorgangs oder den Grundgedanken eines Meinungsbeitrages zusammenfassen.“ (Dovifat & Wilke 1992: 139)

Wie das Interesse geweckt wird, was für ein Publikum angelockt wird und was für einen Eindruck die Leserschaft zuerst bekommt, wird deswegen von den Schlagzeilen beeinflusst.

Außer Schlagzeile ist der Index auch von Bedeutung – eine zusätzliche, in einer kleineren Schriftgröße geschriebene Zeile, die kürzer als eine Schlagzeile ist und einen mehr fokussierten, spezifischen Überblick zum Inhalt gibt.

Schlagzeilen in Zeitungen, in gedrucktem oder elektronischem Format, sind oft kurz

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gehalten, bündig und prägnant. Ziemlich oft äußert sich diese Prägnanz durch einen Mangel an einem Prädikat. (Sandig 1971: 14) Die Schlagzeile kann auch elliptisch (Sandig 1971: 21 - 24) sein oder nur einen Nebensatz enthalten, was auch zur Prägnanz beitragen kann. Artikel-, Attribut- und Verbersparungen, unter anderem, sind andere vorkommende Möglichkeiten (Vgl. Sandig 1971).

Wenn Schlagzeilen prägnant sind und einen Mangel an Prädikaten, elliptischen Ausdrücken und formal unvollständigen Sätze enthalten, kommen diese nicht in den Zeitungsschlagzeilen ohne Grund vor und ergeben Sinn in Zusammenhang mit dem Zweck und der Funktion der Schlagzeilen. Um Aufmerksamkeit erregen zu können, Kontakt mit dem Leser aufnehmen zu können, Leseanreiz zu schaffen und die Kerninformationen der Artikel vermitteln zu können, sind die Schlagzeilen nicht zu lang gestaltet, damit LeserInnen das Interesse nicht verlieren. Die Schlagzeile soll schnell gewisse Informationen oder einen Überblick kommunizieren, muss aber dabei nicht Kausalitäten spiegeln und es wird generell auf komplizierte Details und Einzelheiten verzichtet.

Nach Burger und Luginbühl ist aber diese Tendenz von „Ökonomie“, die vorher maßgebend war, heutzutage weniger relevant und hängt von der Zeitung ab – die Österreichische Zeitung KRONE, z.B., hatte, im Gegensatz zu anderen Zeitungen, in einer Woche mehr vollständige Sätze als unvollständige. BILD und BLICK waren öfter elliptisch.

(Burger & Luginbühl 2014: 150)

Da Schlagzeilen oft nachträglich gewählt sind, und oft einen anderen Autor als der Fließtext haben (Burger & Luginbühl 2014: 148), ist es motiviert, diese „infolge ihrer relativen Selbständigkeit zunächst intern [zu] analysieren, da sie ja durch Formulierung und Position eine relative Selbständigkeit aufweist.“ (Burger & Luginbühl 2014: 150) Hierbei kann der Fokus auf Benennungen von Personen oder Gruppen, wie SpielerInnen, TrainerInnen, Teams, Fußballclubs oder Gruppen von SpielerInnen und TrainerInnen gesetzt werden, da diese häufig genannt werden und verständlicherweise ein zentrales Thema in Fußballartikeln sind. Die Benennungen sind wichtig zu berücksichtigen, weil sie in der Konstruktion des Images der SpielerInnen und den Fußball oder Frauenfußball mit einbeziehen und mit den Kategorisierungen von diesen Personen zu tun haben:

Allen personalen sprachlichen Appellationen gemeinsam ist die sprachliche Benennung von einzelnen oder mehreren Menschen, die durch die Benennung

(19)

auf verschiedene Arten kategorisiert werden. (Hornscheidt 2006: 77)

Benennungen sind auch in Zeitungen bedeutend, weil sie eine deutliche Wirkung auf den

„ideologischen Blickwinkel“ in den Artikeln haben. (Reah 2002: 61, Übersetzung I.M.B.).

Außerdem ist die Anzahl der spezifischen Benennungen und wie die Personen genannt werden für die Wahrnehmung des Sportes, Teams oder der Spielenden wichtig, da die Schlagzeilen einen besonderen Schwerpunkt auf etwas Spezifisches in dem Artikel setzten und die erste Kontaktstelle zwischen dem Leser und dem Artikel sind.

Nach Beard sind Namen Markierungen der sozialen Macht und Beziehungen in unserer Gesellschaft. (Beard 1998:18) Der Name eines Spielenden, besonders in einer Schlagzeile, weist darauf hin, dass diese Person eine zentrale Rolle in dem Artikel spielt. Es wird auch angenommen, dass diese Personen und ihre Namen bekannt genug sind, dass der Leser weiß, wer sie sind und darüber lesen möchtet. Wie diese Personen benannt werden ist auch von Bedeutung – mit einem Vornamen, Nachnamen, mit beiden Namen, mit einem Spitznamen oder einer Rolle – und könnte uns auch etwas über den wahrgenommenen Status dieser Person sagen. Ob die Person oder Gruppe oft, oder mit einem Spitznamen benannt wird, könnte mit einer größeren Bekanntheit verbunden sein.

3 Die Schlagzeilen in Zeit Online

Das Exzerpieren des zu analysierenden Materials ergab eine Einteilung in zwei Textkorpora mit 30 bzw. 25 Artikel von Zeit Online, die unter die Themen „Frauenfußball“ bzw. „Fußball“

veröffentlicht waren. Diese s.g. Themen sind so in der Zeitschrift kategorisiert worden; sie sind unter http://www.zeit.de/thema/frauenfussball bzw. http://www.zeit.de/thema/fussball zu finden. Das Datum der Veröffentlichung den letzten Artikeln in den Korpora ist 31. März 2016, weil dieses, zum Zeitpunkt der Materialerhebung, das letzte Datum war, an dem Artikel zu den beiden Themen gesichtet wurden. Die restlichen Artikel gehen chronologisch in der Zeit zurück.

Das Stichwort „Fußball“ ergab eine viel höhere Trefferquote als „Frauenfußball“, deswegen wurden die Artikel unter „Fußball“ erstens, in einer Zeitspanne von zwei Wochen ausgewählt und die gemeinsame Tokenzahl wurde gezählt. Weil die Artikel zum Thema

„Frauenfußball“ in dieser Zeitspanne viel zu geringer waren, um den Vergleich zu

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ermöglichen (24 Artikel unter „Fußball“ im Vergleich zu 1 Artikel unter „Frauenfußball“), war eine größere Zeitspanne von einem Jahr und 11 Monaten notwendig, um die gleiche Tokenzahl wie unter „Fußball“ zu erreichen. Die gemeinsame Tokenzahl im den zwei Textkorpora ist nach dieser Auswahl 22 773 tokens unter „Frauenfußball“ und 22 884 tokens unter „Fußball“, was einen Vergleich ermöglicht. Es ist nicht optimal, dass die Artikel aus unterschiedlichen Zeitspannen ausgewählt wurden, aber wegen der geringeren Anzahl der Artikel unter dem Thema „Frauenfußball“, was eine Analyse erschwert, ist der Unterschied der Zeitspannen leider notwendig.

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die zwei Themen „Frauenfußball“ und „Fußball“

sich nicht gegenseitig ausschließen. Die Themen auf der Webseite sind durch Schlagworte oder Inhalte kategorisiert und einige Artikel haben gleichzeitig „Frauenfußball“ und

„Fußball“ als Schlagwort, oder sind unter beiden Themen kategorisiert. In diesem Fall wird das ausdrücklich angegeben und berücksichtigt.

Sämtliche Verweise auf die Artikel werden mit Artikelname und Index in Klammern in der Arbeit gegeben. Vollständige Quellenangaben sind in dem Quellenverzeichnis angegeben und alle Artikel sind in dem Appendix gelistet.

3.1 Benennung von Personen und Gruppen

In der folgenden Analyse werden nur Benennungen von Individuen (z.B. SpielerInnen, TrainerInnen) oder Gruppen (z.B. Teams, Sportclubs, Gruppen von SpielerInnen oder TrainerInnen) in den Schlagzeilen unter Fußball und Frauenfußball berücksichtigt. Wenn es schwierig war nur von der Schlagzeile zu identifizieren, ob eine Benennung wirklich auf ein Individuum oder einer Gruppe referierte, wurden auch der Vorspann oder der Artikel weitergelesen, um ein differenzierteres Bild zu bekommen.

In Tabelle 1 und 2 sind alle types von Personen- und Gruppenbenennungen in den Schlagzeilen zum Frauenfußball bzw. Fußball aufgelistet, mit der Tokenzahl als Indiz dafür, wie oft die types vorkamen, gefolgt von Beschreibungen.

(21)

Tabelle 1: Benennungen von Personen oder Gruppen Schlagzeilen über Frauenfußball

types tokens

Individuum Steffi Jones 1

Blatter 1

WM-Torschützenkönigin 1

Anzahl 3 3

Gruppen Bayerns Frauen 1

Deutschland 1

Frankfurter Fußball-Frauen 1

Frauen 4

Mädels 1

Norwegen 1

US-Fußballerinnen 1

Werder Bremen 1

Anzahl 8 11

Total 11 14

In dieser Tabelle wird ersichtlich, dass 3 tokens und types zur Benennungen des Individuums und 11 tokens und 8 types für Gruppenzugehörigkeiten verwendet werden. Die Trainerin Steffi Jones wird mit Vor- und Nachnamen genannt, dagegen der Fußballfunktionär Sepp Blatter nur mit seinem Nachnamen. Ein anderes Individuum ist hier nicht namentlich, sondern in der Rolle „WM-Torschützenkönigin“ genannt. Die anderen Benennungen betreffen Gruppen. „Deutschland“, „Norwegen“ und „US-Fußballerinnen“ bezeichnen Nationalmannschaften (hier spezifisch die Frauennationalmannschaften), „Frankfurter Fußball-Frauen“ und „Bayerns Frauen“ bezeichnen hier auch Fußballteams, „Werder Bremen“ ist ein (Männerfußball-) Sportverein und „Mädels“ und „Frauen“ wird in diesen Schlagzeilen benutzt, um weibliche Fußballspielerinnen zu bezeichnen. Mit Bezug auf diese letzten Benennungen war es manchmal problematisch zu beurteilen, ob sie wirklich auf spezifische Gruppen hinweisen. Sie beschreiben aber keinen Titel und werden, eben weil sie zweideutig und unklar scheinen, analysiert, aber unter Berücksichtigung dieser Tatsache.

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Tabelle 2: Benennungen von Personen oder Gruppen Schlagzeilen über Fußball

types tokens

Individuum Big Hein 1

Der Schmerzensmann 1

Ex-Trainer Klopp 1

Johan Cruyf 1

Mario Götze 1

Anzahl 5 5

Gruppen Bayern 1

Bundesligisten 1

Deutschland 1

Die Not 1

Dortmund 2

England 1

Iraker 1

Juve 1

Leverkusen 1

Anzahl 9 10

Total 14 15

Unter diesen Benennungen sind 5 types und tokens für Individuen und 9 types und 10 tokens Gruppenbenennungen zu finden. „Johan Cruyff“ und „Mario Götze“ werden mit Vor- und Nachname genannt, Jürgen Klopp mit seiner Funktion („Ex-Trainer“) und seinem Nachnamen. Auch Spitznamen werden benutzt - Hein Vanhaezebrouck ist mit englischem Adjektiv und Vornamen genannt („Big Hein“) und Bastian Schweinsteiger ist „(d)er Schmerzensmann“. Die Gruppenbenennungen „Dortmund“, „Leverkusen“, „Bayern“, „Juve“,

„Deutschland“ und „England“ sind verkürzte Versionen einiger Mannschafts- und Nationalmannschaftsbenennungen. „Die Not“ verweist hier auf die italienische Nationalmannschaft. Auch „Bundesligisten“ und „Iraker“ sind Gruppenbenennungen, aber

„Bundesligisten“ verweist auf Fußballmannschaften und „Iraker“ auf Personen aus Irak.

3.1.1 Benennung von SpielerInnen in Schlagzeilen

Aus den tabellarischen Zusammenstellungen sind gewisse Unterschiede zwischen gegenderten Benennungen in Frauenfußball- bzw. Fußballschlagzeilen zu finden.

Genderbenennungen in den Fußballschlagzeilen sind fast nicht vorhanden. Die einzige Benennung in den Schlagzeilenn des untersuchten Korpus ist das Lexem „Mann“ in dem Determinativkompositum „Schmerzensmann“, das im Beispiel mit Index in Klammern

(23)

versehen ist (Unterstreichung I.M.B.)

(1) Der Schmerzensmann des deutschen Fußballs (Bastian Schweinsteiger)

Hier ist „Schmerzensmann“ als Benennung für Bastian Schweinsteiger benutzt und obwohl das Wort deutlich eine Genderkategorie zuweist, existiert es schon in einem anderen Kontext, was eine stärkere Bildsprache vergegenwärtigt und auf etwas Konkretes hinweist. Diese Benennung nimmt zwei Bedeutungen an. Es handelt von einem spezifischen Spieler, der verletzt ist, aber dieser Spieler wird auch mit einem leidenden Christus verglichen.

Im Gegensatz zu diesem einmaligem type und auch token ist eine Wiederholung der Benennung „Frauen“ in den Schlagzeilen zu Frauenfußball zu belegen. Das Lexem „Frauen“

ist auch die am häufigsten vorkommende Benennung. Sie kommt 4 Mal allein in insgesamt 14 Benennungen und noch 2 Mal in anderen Wortbildungskonstruktionen vor: „Frankfurter Fußball-Frauen“, „Bayerns Frauen“. Einmal wird ein anderes Lexem – „Mädels“ – laut Duden (Dudenredaktion) ein umgangssprachliches (häufiger auch ironisches) Wort für Jugendliche oder Mädchen benutzt.

Dieser Typ von Benennungen ist nicht nur mehr vag, er verweist auch nicht auf spezifische Personen (wie „Schmerzensmann“) oder Mannschaften und betrifft nicht ihre Funktionen oder erworbene Titel als Sportlerinnen, sondern verweist in erster Linie auf das Gender der Personen. Schlagzeilen mit solchen Benennungen sind in den folgenden Beispielen zu sehen. (Unterstreichungen I.M.B.)

(2) Ein Platz nur für Frauen (Frauenfußball)

(3) Frauen spielen nicht wie Frauen (Frauenfußball-WM)

(4) „Der ewige Vergleich mit dem Männerfußball schadet den Frauen“ (Tanja Walther- Ahrens)

(5) „Die 1. Liga hat Frauen verdient“ (Fußball) [Schlagwort auch „Fußball“]

(6) Wo bleibt das Drama, Mädels? (Frauenfußball-WM)

(24)

Die Benennungen „Frauen“ und „Mädels“ eröffnen hier eine Dimension der Mehrdeutigkeit.

Wie man in allen diesen Beispielen sehen kann, könnte es schwierig sein, ohne Kontext zu verstehen, ob die Artikel von Fußballspielerinnen oder Frauen im Allgemeinen handeln.

Beispiel (5) erwähnt die 1. Liga, was den Fußballkontext deutlicher macht und die Benutzung von Verben wie „spielen“ oder Nomen wie „Männerfußball“ in Beispiele (3) und (4) geben auch mehr Kontext. Beispiel (2) und (6) sind aber undeutlich und die Benennungen „Frauen“

und „Mädels“ introduzieren Vagheit. Verweist Beispiel (2) auf einen Platz für Frauenspieler oder Frauen im Allgemeinen, schadet der Vergleich mit dem Männerfußball den Spielerinnen oder allen Frauen im Beispiel (4) und welche sind die s.g. „Mädels“ in Beispiel (6)?

Außer dieser Vagheit wird auch eine Dimension der Zweideutigkeit aktiviert mit Bezug auf die Geschichte des Frauenfußballs und der Frauenemanzipation. Viele von den Schlagzeilen scheinen, wie „Schmerzensmann“, mehrere Bedeutungen anzunehmen, insbesondere, wenn man diese Geschichte der Gleichstellung berücksichtigt. Beispiele 2-5 enthalten diese Art von Mehrdeutigkeit. Der Artikel, der zu der Schlagzeile in Beispiel (2) gehört „Ein Platz nur für Frauen“, handelt eigentlich wörtlich von einem Fußballclub in und Fußballfelder auf dem weibliche Spieler jetzt spielen können, aber er scheint auch Frauenemanzipierung zu thematisieren – Frauen haben zuvor wenig Platz in diesen Sphären des Sportes gehabt und jetzt erobern sie sich diesen Raum.

Der Vergleich „wie Frauen zu spielen“, der in (3) benutzt wird ruft Konnotationen von Frauenstereotypen hervor. Die Schlagzeile drückt eine vorherrschende Auffassung von dem Spiel der Frauen als nicht gut aus. Erst dadurch wird es möglich diesen Vergleich zu machen und in der Schlagzeile festzulegen, dass die Frauen jetzt keine „richtige“ Frauen mehr sind, weil sie guten Fußball (wie die Männer) spielen. Konkret bespricht dieser Artikel Frauenfußball im Allgemeinen – dass es wie „Männerfußball vor 25 Jahren“ ist. Diese Beschreibung drückt Erwartungen über Frauen und Männer aus, und Genderrollen und die Genderdichotomie werden hier reproduziert (wie in Eckert & McConell-Ginet 2013, Daniel Wojahn 2015).

Auch in „‘Der ewige Vergleich mit dem Männerfußball schadet den Frauen‘“ (Tanja Walther-Ahrens) sieht man Wahrnehmung von Gleichstellungsfragen sowie eine konkrete Meinung über das Spiel heutzutage. Diese Zweideutigkeit in den Schlagzeilen ist nicht undenkbar in Anbetracht der Geschichte der Frauenemanzipation und des Frauenfußballs.

(25)

Außerdem gibt Sandig (1971: 123) mehrere Beispiele von Mehrdeutigkeiten an, die durch (irreführende) Kurzsätze einer Schlagzeile entstehen.

Die resultierende Vagheit, aufgrund welcher es in vielen Fällen notwendig war den Vorspann und die Artikel zu lesen, oder mit den Bildern und Schlagwörtern abzugleichen, könnte eine Konsequenz der häufigen Prägnanz und Unvollständigkeit der Schlagzeilen sein.

(Sandig 1971: 14) Obwohl die Vagheit in den Schlagzeilen Neugier über den Artikelinhalt erzeugen könnte, sind diese Schlagzeilen vielleicht zu vage, um ein deutliches Bild des Inhalts der Artikel zu bekommen und begrenzt die Möglichkeit einen Artikel nach Interesse für besondere Spielerinnen (oder Teams) zu wählen. Wie die Kategorie „Frau“ selbst, wird hier die Wahrnehmung der Personen und des Sports in den Schlagzeilen sehr allgemein. Wenn keine anderen Charakteristika dieser Personen präsentiert werden, kann der Leser nur ein gendergeprägtes Bild von den Personen rezipieren. Die Benennungen setzen deutlich Fokus auf das Geschlechtswort und das Gender der Akteure, ohne etwas Konkretes über die fußballspielenden Frauen selbst zu sagen. Die Benennungen sind nicht spezifisch und bezeichnen eine Gruppe, die wir nicht auf den ersten Eindruck identifizieren können, deswegen wird eine Dimension der Vagheit introduziert.

Wegen der Genderbenennungen in den Schlagzeilen bekommt man als Leser kein Bild von den Frauenfußballspielerinnen als kompetente Sportlerinnen, sondern der Identitätsmarkierer ist zuallererst das Gender – die Personen werden zuerst durch das Gender statt ihrer sportlichen Rolle und Leistung identifiziert.

Außer „Frauen“ wird, in ähnlicher Weise, auch „Mädels“ im Beispiel (5) benutzt. Das Lexem, natürlich auch geschlechtsgebunden, bezeichnet vordergründig ein junges Mädchen, was dazu beiträgt, dass hier nicht das semantische Merkmal ‘Sportlerin‘ aktiviert wird. Statt ein Bild von erfahrenen und professionellen Sportlerinnen, werden sie hier als junge Mädchen präsentiert. Die informelle, umgangssprachlich angepasste Form dieses Belegs kann auch den Eindruck von geringer Professionalität und der Amateurhaftigkeit verstärken. Sie werden im Sportzusammenhang nicht als Sportlerinnen, sondern als Frauen gesehen. Der Leser hat nur das Gender und alles was zu weiblichen Charakteristika gehört als Ausgangspunkt, um sich ein Bild von diesen Personen zu machen. Auf jeden Fall liegt der Fokus nicht auf den sportlichen Fähigkeiten oder Leistungen der Individuen oder Gruppe. Gender in diesen Schlagzeilen wirkt generalisierend, ruft Mehrdeutigkeit und Vagheit hervor und schafft einen Eindruck mangelnder Kompetenz – ihre Fähigkeiten stehen nicht in dem Vordergrund. Diese

(26)

Unklarheit in den Benennungen ist weniger spezifisch als in anderen Schlagzeilen, in denen Namen oder Teams benannt wurden und folgt somit gängigen Gestaltungen von Schlagzeilen.

Eine andere zusätzliche Dimension der Genderzentrierung ist die Funktion der Genderbenennungen zur Markierung und Aufteilung des Sports in Fußball einerseits und Frauenfußball andererseits, was den Eindruck entstehen lässt, dass es sich hier um zwei unterschiedliche Sportarten mit jeweils unterschiedlichen Regelwerken handeln kann, was in späteren Kapiteln diskutiert wird. Durch die Genderbenennungen wird dem Leser deutlich gemacht, dass der Artikel über Frauenfußball nicht unbedingt nur von Fußball handelt, sondern von Fußball gespielt von Frauen.

In den folgenden Beispielen wurde auch das Gender, hier aber in Kombination mit Teilen des Mannschaftsnamens, erwähnt, was teilweise den Schwerpunkt auf die sportliche Rolle dieser Personen, in Verbindung mit ihrem Gender, setzt: vgl. die Beispiele (7) und (8).

(7) Frankfurter Fußball-Frauen holen vierten Titel (Champions League)

(8) Bayerns Frauen holen den Meistertitel (Frauenfußball)

In (7) und (8) ist die Benennung „Frauen“ zusätzlich determiniert. Dies geschieht entweder in Form von Komposition mit Attribut (Beispiel 7) oder nur mit Attribut (Beispiel 8), wobei in beiden Beispielen durch die Determinierung zusätzlich auf das Gender verwiesen wird und somit weiterhin genderspezifische Urteile und Vorurteile tradiert werden. Gleichzeitig aktiviert der Kontext in den Beispielen (7) und (8), dass es sich auch um eine positive Abgrenzung von dem von Männern gespielten Fußball handeln kann, falls die Männer keinen Titel errungen haben. Die Erwähnung von gewonnenen Titeln stärkt die Professionalität diesen Spielerinnen.

Durch die Thematisierung des Raumes „Bayern“ und „Frankfurt“ in „Bayerns Frauen“,

„Frankfurter Fußball-Frauen“ wird auch eine Verbindung zur Herkunft und Ansässigkeit der Sportlerinnen hergestellt, die als Index für Gefühle des Stolzes über Errungenschaften gedeutet werden können. Dies hinterlässt auch einen Eindruck über die Wertschätzung der Kompetenz der Sportlerinnen. Diese Ort-und Landeszugehörigkeit, die in diesen Mannschaftsverkürzungen und Benennungen zu sehen ist, wird später unter „3.2 Gruppe und Individuum“ näher besprochen.

(27)

In den Benennungen unter Frauenfußball und Fußball sehen wir, dass weibliche Benennungen in den Schlagzeilen über Frauenfußball vorherrschender waren, als männliche Benennungen in Schlagzeilen über Fußball. Während alle Benennungen zum Thema Frauenfußball mit Genderelementen Gruppenbenennungen waren, war die einzige Geschlechtsbenennung in den Schlagzeilen über Fußball „Schmerzensmann“, die Benennung eines Individuums. Während dementsprechend weibliche Sportlerinnen als Kollektiv dargestellt werden, steht Individualität und Einzigartigkeit des einzelnen männlichen Sportlers im Vordergrund.

Im Hinblick auf Wirkung, sind die Beispiele unter Frauenfußball vage, undeutlich und weniger spezifisch als unter Fußball, was weniger Möglichkeiten gibt, um Teamnamen oder Information auf den ersten Blick zu bekommen. Um besser Gender in den Schlagzeilen zu analysieren, muss man aber auch das Gender in Schlagzeilen überhaupt, außerhalb der Benennungen berücksichtigen.

3.1.2 Gendermarkierungen in Schlagzeilen

Wenn man nicht nur gegenderte Personenbenennungen berücksichtigt, sondern auch Kookurrenzen, kommt Gender in den Schlagzeilen auch in anderen sprachlichen Formen vor, was z.B. an Determinativkomposita, in denen die erste Konstituente die das Gender deutlich angibt, ablesbar ist. Wie oben hingewiesen, kommen in den Fußballschlagzeilen keine weiblich markierten Formen vor, doch umgekehrt sind männlich gegenderte Benennungen in den Schlagzeilen zu Frauenfußball zu finden. Das könnte eine Folge davon sein, dass einige Frauenfußballartikel auch unter Fußball kategorisiert sind (15/30 Frauenfußballartikel sind unter Fußball kategorisiert, aber 0/25 Fußballartikeln vorkommen unter Frauenfußball), aber zwei von den drei vorkommenden Beispielen sind nur unter dem Thema Frauenfußball kategorisiert (Unterstreichungen I.M.B.).

(9) In Deutschland bleibt Fußball Männersache (Frauenfußball-WM)

(10) Ein Frauentag am Herrentag (Champions League) [Schlagwort auch „Fußball“]

(11) „Der ewige Vergleich mit dem Männerfußball schadet den Frauen“ (Tanja Walther- Ahrens)

(28)

Beispiel (10) ist unter dem Thema „Fußball“ sowie „Frauenfußball“ kategorisiert, aber die anderen zwei (Beispiele 9 und 11) sind ausschließlich unter „Frauenfußball“ zu finden.

Im Beispiel (11) wird die Form „Männerfußball“ statt „Fußball“ benutzt, um Fußball von Männern gespielt zu bezeichnen. Hier funktioniert „Männer“ als Kontrast in der Schlagzeile mit „Frauen“ und wirkt auch verdeutlichend. Der Leser versteht, dass Fußball von Frauen und Fußball von Männern gespielt wahrscheinlich in dem Artikel verglichen werden sollen.

Auch in Beispiel (9) sehen wir etwas Ähnliches. Hier ist nichts Weibliches ausdrücklich in der Schlagzeile angegeben, aber dieser Artikel ist unter Frauenfußball kategorisiert und mit der Nutzung von „Männersache“ wird angedeutet, dass es eine Alternative zur Männersache darstellt. In der Schlagzeile wird aber geäußert, dass Fußball in Deutschland von Männern dominiert ist. Diese ist die einzige Schlagzeile in den zwei Korpora, wo das Wort „Fußball“

benutzt wird (in einer Schlagzeile unter Fußball kommt auch „Fußballspiel“ [„Mindestens 29 Iraker bei Anschlag auf Fußballspiel getötet“ (Terror)] bezugnehmend auf ein gewisses Spiel vor) und hier scheint diese Erwähnung Fußball als allgemeiner Ausdruck für das Spiel zu sein. Dies macht es notwendig mit „Männer“ zu verdeutlichen, welche Form vom Fußball gemeint ist und ob Fußball Männersache oder Frauensache ist.

Beispiel (10) ist zweideutig – die zweideutige Erwähnung vom „Herrentag“ funktioniert hier auch als Kontrast zum „Frauentag“ und zum anderen Gender und nur als Tag der Herren . Hier wird gemeint, dass Frauenfußballspielerinnen, trotz der „normalen“ Umstände, den Platz der Männerfußballspieler eingenommen haben.

Männliches Gender, das öfter in Frauenfußballschlagzeilen als in Fußballschlagzeilen zu sehen ist, wird also auf verschiedene Weise als Kontrast zum weiblichen Gender und Frauenfußball benutzt. Was diese Beispiele aufgezeigt haben, ist, dass Gender fast ausschließlich in den Schlagzeilen aus dem Frauenfußballkorpus vorkommt.

3.2 Gruppe und Individuum

In den Benennungen sehen wir auch, dass Gruppen- sowie Individuenbenennungen vorkommen, oder „singuläre“, personale Appellation und „Kollektivbenennungen“

(Hornscheidt 2006: 77). Dies ist insofern zu erwarten, da Fußball eine Sportart ist, in der einerseits Teamwork und Zusammenarbeit sehr wichtig ist und andererseits SportlerInnen individuell bewundert werden und Supersstarstatus bekommen (Ronaldo, Beckham, Ibrahimovic, Vieira da Silva, Prinz sind vermutlich bekannte Beispiele). Deswegen ist diese

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Dimension interessant zu analysieren. In häufig gesehene Genderdichotomien werden Frauen und Männer oft als kooperativ bzw. wettbewerbsfähig bezeichnet (Eckert & McConnell-Ginet 2013: 23), was auch eine Analyse von Gruppe und Individuum interessant macht.

3.2.1 Individuum: Eigennamen und Spitznamen

Die Benutzung von Vor- und Nachnamen (und Personalpronomen) kann Machtverhältnisse sichtbar machen. (Tannen 1994: 22). Ein Vor-und Nachname in der Berichterstattung ist formaler als nur ein Vorname und ein Titel wird auch oft in mehr formellen Situationen benutzt. Spitznamen können Vertraulichkeit oder Beliebtheit anzeigen, aber auch interpersonelle Machtverhältnisse aufzeigen - der Schreiber nimmt sich das Recht, eine andere Person zu kategorisieren. (Reah 2002: 56f) Wie Personen genannt werden – mit Namen, Titeln, Bestimmungswörtern oder anderen Beschreibungen – kann unterschiedliche Gründe haben. In vielen Fällen kann man mehrere Bedeutungen mit einer Form von Appellation verbinden und der Kontext trägt zur Bedeutung bei. (Reah 2002: 56f) Spitznamen sind mit Superstars, einer besonderen Mediapersönlichkeit und vor allem mit einem hohen Bekanntheitsgrad verbunden. Spitznamen im Sport zeigen an, dass man irgendwie speziell ist, oder auf jeden Fall häufig in den Medien erwähnt wird. Diese Sport-Spitznamen, oder „Name tags“ (Beard 1998: 21), „identifizieren bekannte Personen und konstruieren gleichzeitig einen Eindruck von dem Charakter oder dem Handeln dieser Person.“ (Übersetzung I.M.B.) Die negativen oder positiven Konnotationen, die mit Spitznamen verbunden sind, charakterisieren die Personen. (Beard 1998: 21)

Unter den Personenbezeichnungen in den Frauenfußballschlagzeilen sind jeweils eine Frau und ein Mann mit Eigennamen genannt – „Steffi Jones“ („Steffi Jones wird 2016 Nationaltrainerin“ [Frauenfußball]]) und „Blatter“ („AfB – Alternative für Blatter“ [Fifa- Präsidentschaft]). Die Nationaltrainerin ist mit Vor- und Nachnamen genannt, der ehemalige FIFA-Präsident (Joseph) Blatter nur mit Nachnamen. Steffi Jones wird durch Vor- und Nachname respektvoll thematisiert. Ihre Rolle als Sportlerin wird hier nicht thematisiert, aber dies ist auch nicht nötig, weil die Schlagzeile deutlich macht, dass sie Bundestrainerin sein wird. Blatter wird nur mit Nachname genannt, was in gewissem Maße weniger Respekt in Verbindung mit Vor-und Nachnamen von anderen Personen angeben kann, was aber auch mit Bekanntheitsgrad zusammenhängen kann. Sein voller Name findet sich auch nicht in dem Index „Fifa-Präsidentschaft“ – es ist vermutlich davon ausgegangen, dass Leser des Artikels mit dem Träger des Namens gut vertraut sind.

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