• No results found

am Beispiel des Verbs få Die Übersetzung von polysemantischen Verben

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "am Beispiel des Verbs få Die Übersetzung von polysemantischen Verben"

Copied!
47
0
0

Loading.... (view fulltext now)

Full text

(1)

Die Übersetzung von

polysemantischen Verben

am Beispiel des Verbs få

(2)

Abstract

The aim of this essay is to determine how the polysemantic verb få can be translated from Swedish to German. Frequently used verbs often have more than one meaning. That makes translating difficult, because there is no verb in German which covers all aspects of få. This essay examines the nuances in meaning of the verb få, following the research of Viberg (2002/2012) and Ureland (1973). The theory is followed by a quantitative and qualitative study of the use and translation of the verb få in a non-fiction text. The analysis is mainly based on Viberg’s (2002/2012) works, who identifies eight meanings of få. This essay examines the translation of the 43 examples of the verb få attested in the Swedish source text. It shows that there is no German verb which can cover all meanings of få, but that there are some that can be used to translate more than one meaning of the verb. But even those verbs are not fitting for every case of få, which suggests that the context is the main variable that determines a fitting translation. Even though it is possible to provide a pool of possible translations for all aspects of få, there are cases in which the translator will have to choose other words in order to express the meaning of få in an idiomatic way. This is especially important due to the fact that there are some aspects of få, i.e. the inchoative meaning, which, in German, cannot be expressed with verbs.

Key words

(3)

Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG 5

1.1 Ziel der Arbeit 6

1.2 Material und Methode 7

1.2.1 Ausgangstext 7

1.2.2 Methode 8

2. DAS PHÄNOMEN DER POLYSEMIE IN LINGUISTIK UND ÜBERSETZUNG 9 2.1 Versuch einer Definition von Polysemie 9

2.2 Polysemie in der Übersetzungspraxis 12

2.2.1 Hochfrequente Verben und Polysemie 12

2.2.2 Entsprechungstypen von Übersetzungen 14

2.3 Das polyseme Verb få 15

2.3.1 Annäherung an die Bedeutungsvielfalt des Verbs få 15

2.3.2 Die Grundbedeutungen von få nach Viberg 17

2.3.3 Vergleich von Vibergs und Urelands Darstellung der Bedeutungen von få 20

2.3.4 Die Übersetzung von få ins Deutsche 21

3. ANALYSE 22

3.1 Häufigkeit des Verbs få 22

3.1.1 Vorkommen des Verbs få im Ausgangstext 22

3.1.2 Häufigkeit der acht Grundbedeutungen von få 23

3.2 Die Übersetzung des Verbs få 24

3.2.1 Quantitative Analyse der Übersetzungen von få 25

3.2.2 Qualitative Analyse der Übersetzungen von få 28

3.2.2.1 Übersetzung von få1 28

3.2.2.2 Übersetzung von få2 29

3.2.2.3 Übersetzung von få3 29

(4)
(5)

1. EINLEITUNG

Bei der Übersetzung von Texten ist es wichtig, Begriffe zu finden, die in beiden Sprachen äquivalent sind. Schwierig wird es, wenn der Übersetzer auf Wörter stößt, die mehr als eine Bedeutung haben, da in diesem Fall erst herausgefunden werden muss, in welcher Bedeutung das Wort im jeweiligen Kontext verwendet wird. Dieses Phänomen wird in der Linguistik als Polysemie bezeichnet. Das bedeutet in etwa, dass ein Wort mehrere Bedeutungen haben kann. Damit stellt Polysemie natürlich eine große Herausforderung für den Übersetzer dar.

BeimÜbersetzen des Textes Abiskos Touristenstation – die ersten hundert Jahre fiel auf, dass das Verb få sehr häufig verwendet wird und dabei in verschiedenen Kontexten und Bedeutungen auftritt. An einer Stelle des Textes tritt få beispielsweise in folgendem Kontext auf:

(1) Några av gästerna försökte också få liv i den gamla trädgården på Lappbacken.

Einige der Gäste versuchten auch, den alten Garten am Lapphang wieder zum Leben zu

erwecken.

In Beispiel (1) wird das Verb få anders übersetzt als in dem folgenden Satz. Das zeigt, dass die Bedeutung des Verbs sich mit dem Kontext verändert, es also mehr als eine Bedeutung besitzt und damit polysem ist.

(2) Sedan kung Gustav VI Adolf stått på den och hållit tal fick han sitt namn inristat och

förgyllt.

Nachdem König Gustav Adolf Ⅵ darauf stand und eine Rede hielt, wurde sein Name hier eingraviert und vergoldet.

Durch die Übersetzung wurde bereits klar, dass es sich bei få um ein polysemes Verb handelt, bevor Sekundärliteratur zu dem Thema zu Rate gezogen wurde. Doch diese Beobachtung mithilfe von aktuellen Forschungsergebnissen zu Polysemie im Allgemeinen und dem Verb få im Besonderen wissenschaftlich fundiert zu untersuchen, machte den Reiz dieser Arbeit aus. In dem Ausgangstext kommt das Verb überdurchschnittlich oft vor, weshalb er sich sehr gut eignet, um die unterschiedlichen Bedeutungen von få zu untersuchen.

(6)

Zunächst soll der Begriff ‚Polysemie’ beschrieben und von verwandten Begriffen wie ‚Homonymie’ abgegrenzt werden, um einen genaueren Eindruck zu bekommen, wie genau dieser Begriff zu verstehen ist. Anschließend wird sich die Arbeit mit få befassen. Dieses Verb ist sowohl in seiner Funktion als Hilfsverb als auch als Vollverb polysem, es besitzt also mehrere semantische Bedeutungen, mit denen sich Viberg (2012) detailliert auseinandersetzt. In dem Textausschnitt aus „Abisko Turiststation“ wird das Verb oft verwendet, und zwar in variierenden Bedeutungen. Das Analysekapitel dieser Arbeit wird diese Fälle aufgreifen und betrachten, wie oft das Verb in welcher Bedeutung angewandt wird, welche Bedeutungen miteinander verwandt sind und wie es aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt werden kann.

1.1 Ziel der Arbeit

Das wissenschaftliche Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, einen Überblick über das Phänomen der Polysemie zu gewinnen und zu verstehen, welche Herausforderungen und Möglichkeiten dieses für die Übersetzung von Texten darstellt. Dabei soll vor allem festgestellt werden, wie das Verb få ins Deutsche übersetzt werden kann, wie oft es durch denselben deutschen Ausdruck übersetzt wird und wie groß die Varianz bei den Übersetzungen ist, also wie viele verschiedene Ausdrücke verwendet werden, um das Verb få in seinen unterschiedlichen Funktionen zu übersetzen.

Die konkreten Fragen, die beantwortet werden sollen, sind wie folgt: 1. Welche Bedeutungen besitzt das Verb få?

2. Wie wird es im Ausgangstext verwendet?

3. Welche Übersetzungen kommen im Zieltext vor und wie häufig treten diese Übersetzungen auf?

4. Gibt es für jede Bedeutungsnuance von få eine deutsche Entsprechung, mehr als eine oder gar keine?

(7)

1.2 Material und Methode

Im Folgenden wird der Ausgangstext vorgestellt. Anschließend wird die methodische Grundlage der Arbeit dargelegt.

1.2.1 Ausgangstext

Der Ausgangstext trägt den Titel Abisko turiststation. De första hundra åren. Das Werk stammt aus dem Jahr 2002, Verfasser ist Agge Theander. Wie der Titel schon sagt, handelt es sich dabei um einen Sachtext, der sich mit der Geschichte der Touristenstation in Nordschweden auseinandersetzt. Der Text wurde vom Schwedischen Tourismusverband in Auftrag gegeben und ist in einem fast bürokratisch anmutenden, nüchtern-wissenschaftlichen Stil verfasst.

Die dominante Textfunktion ist die informative und in dem Text soll über die Touristenstation, ihre Umgebung und Geschichte informiert werden. Man kann außerdem sagen, dass der Text eine appellative Funktion besitzt, was bedeutet, dass der Autor die Intention hat, den Leser von seinen Ansichten zu überzeugen. In diesem Fall möchte der Autor den Leser davon überzeugen, dass sich ein Besuch in Abisko lohnt. Beide Funktionen sind nach Munday (2016: 115) definiert.

Neben dem häufigen Vorkommen von få besitzt der Text noch einige weitere Besonderheiten, auf die hier nur kurz eingegangen werden soll. Dazu zählen etwa Pflanzennamen wie im Abschnitt En botanisk mångfald ab Seite 10. Auch die Beschreibungen des Gesteinsaufbaus der Region, zum Beispiel urbergsgrunder und fjällbergsarterna, waren speziell. Außerdem sind die Sätze oft komplex gestaltet, was an folgendem Beispiel zu erkennen ist:

(3) Att få sitta och lyssna till forsen på de många skifferterrasserna och fundera över de linjeraka sprickmönstren eller att med handen känna de välpolerade jättegrytornas sidor ger både frid och ro, samtidigt som det väcker tankar kring de geologiska förloppen.

Auf einer der vielen Schieferterrassen zu

sitzen, dem Brausen des Flusses

zuzuhören und über die schnurgeraden Rissmuster nachzudenken oder die Hand über die glattpolierten Ränder eines Gletschertopfes gleiten zu lassen,

(8)

Hier sind im schwedischen Satz zwei ganze Infinitivsätze in das Vorfeld vor der linken Verbklammer ger gesetzt. Danach ist ein Nebensatz angefügt. Außerdem zeigt sich an diesem Beispiel der appellative Charakter des Textes, da der Autor offenbar Argumente darlegt, warum ein Aufenthalt in der Umgebung der Touristenstation ein besonderes Erlebnis darstellt und den Leser davon überzeugen möchte.

In dem Satz tritt auch das Verb få an zwei Stellen auf, das in dieser Arbeit untersucht werden soll. Ein weiterer Satz, in dem das Verb vorkommt, ist:

(4) Sedan kung Gustav VI Adolf stått på den [stenen] och hållit tal fick han sitt namn

inristat och förgyllt. (10)

Nachdem König Gustav Adolf Ⅵ. darauf [auf dem Stein] stand und eine Rede hielt,

wurde sein Name hier eingraviert und vergoldet.

Es fällt auf, dass das Verb få in (3) und (4) unterschiedlich übersetzt wird, da es in der Semantik des Verbs in den beiden Beispielen Unterschiede gibt. Hier wird das Verb in (3) als Modalverb eingesetzt und in (4) beschreibt es einen Begünstigten, Gustav Adolf VI., für den etwas getan wird. Es hat also je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungen, womit es als polysem gelten kann. Die Häufigkeit des Verbs, seine Anwendung in unterschiedlichen Bedeutungen und die Möglichkeiten, es zu übersetzen, sollen deshalb in dieser Arbeit untersucht werden.

1.2.2 Methode

Bei der Übersetzung des Textes Abisko turiststation – de första hundra åren von Agge Theander traten einige Herausforderungen auf. Die Übersetzung richtete sich dabei nach den Übersetzungsmethoden für pragmatische Sonderfälle aus Ingo (2007:133ff.). Dazu gehören zum Beispiel Ergänzungen des Textes, die aufgrund von kulturellen Unterschieden notwendig werden. Beispielsweise wurde dem Eigennamen Torneträsk im Zieltext der erklärende Zusatz -See angefügt, da ein Schwede den Namen Torneträsk vielleicht schon einmal gehört hat, ein deutscher Leser mit großer Wahrscheinlichkeit aber nicht.

(9)

biologische Begriffe wie Tier- und Pflanzennamen waren auch die international verwendeten lateinischen Bezeichnungen der Spezies sehr hilfreich.

Auch idiomatische Ausdrücke kamen in dem Text vor. Deren Übersetzung wird ebenfalls in Ingo (2007: 141) behandelt. Ein Beispiel für die Übersetzung eines Idioms ist:

(5) ”[ …] att det blev lite för mycket av den varan […]”

„[…] dass es ein wenig zu viel des Guten war […] „

Eine Wort-für-Wort-Übersetzung des schwedischen Ausdrucks ist hier nicht sinnvoll und deswegen wurde der deutsche idiomatische Ausdruck zu viel des Guten gewählt.

Im Analysekapitel dieser Arbeit soll die Häufigkeit der unterschiedlichen Bedeutungen des Verbs få nach Viberg (2002b/2012) in dem vorliegenden Text festgestellt werden, also wie viele der vorliegenden Beispiele jeweils welcher der acht dort beschriebenen Bedeutung zugeordnet werden können. Im Anschluss daran werden die Übersetzungen des Verbs betrachtet und nach Mustern gesucht. Zum Beispiel wird få häufig mit dem deutschen Verb

bekommen übersetzt, das ist aber nicht in allen Fällen möglich. Auch dazu findet sich eine

Studie in Viberg (2012), die zu Rate gezogen werden soll.

2. DAS PHÄNOMEN DER POLYSEMIE IN LINGUISTIK UND

ÜBERSETZUNG

Bevor mit einer Untersuchung des polysemen Verbs få begonnen werden kann, muss erst geklärt werden, was Polysemie bedeutet, wie das Phänomen sprachwissenschaftlich erklärt und angewandt wird und wie es sich von anderen sprachlichen Phänomenen unterscheidet.

2.1 Versuch einer Definition von Polysemie

Eine einfache Definition findet sich in Glynn (2014: 10). Hier werden die Definitionen von Polysemie und Synonymie gegenübergestellt:

„Polysemy – different concepts-functions of a form Synonymy – different forms for a concept-function”

(10)

gibt mehrere sprachliche Phänomene, bei denen ein Wort unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Im folgenden Abschnitt sollen diese Phänomene voneinander unterschieden werden.

Falkum (2014) bemüht sich um eine Definition von Polysemie, die von anderen sprachlichen Phänomenen abgegrenzt wird. Sie definiert Polysemie dabei als den Zustand, dass zwei oder mehrere unterschiedliche, aber miteinander verwandte Bedeutungen durch ein Wort ausgedrückt werden. Dagegen bezeichnet Homonymie unterschiedliche, nicht miteinander verwandte Bedeutungen, die die gleiche Form aufweisen (Falkum 2014: 308). Ein Beispiel für Polysemie wäre hierbei das Wort Lauf. Dieses hat einen Eintrag im Duden, in dem vier verschiedene Bedeutungen aufgezählt werden: Das Laufen, Durchgang in einem Wettbewerb, eine schnelle, ununterbrochene Bewegung von etwas und das sich erstrecken bzw. der Verlauf von beispielsweise einem Fluss. Dabei handelt es sich um dasselbe Wort, aber es werden vier unterschiedliche Dinge damit bezeichnet. Ein Beispiel für Homonymie ist der Stift und das Stift. Diese Begriffe werden gleich geschrieben, haben aber zwei unterschiedliche Einträge im Duden, da ersteres ein Schreibgerät und zweiteres eine „mit einer Stiftung ausgezeichnete geistliche Körperschaft“ bezeichnet (Duden online). Lutzeier (2001) nennt drei Arten von Kriterien, die für die Unterscheidung von Polysemie und Homonymie herangezogen werden können: morphologische, etymologische und semantische (Lutzeier 2001: 70f.). Dabei schlussfolgert er, dass die morphologischen Kriterien nicht ausreichend sind, um zwischen Homonymie und Polysemie zu unterscheiden, da sich diese Kriterien nur auf die Formseite der Wörter beschränken und diese aufgrund des deskriptiven Charakters der Linguistik teilweise nicht eindeutig sind. Das heißt, dass für ein Wort in gewissen Fällen unterschiedliche morphologische Gestaltungen anerkannt sind, ohne dass diese Unterschiede auch einen Unterschied auf der Bedeutungsebene des Wortes markieren. Als Beispiel wird das Wort „Joghurt“ genannt, für das drei unterschiedliche Genera parallel anerkannt sind, ohne dass sich an der Inhaltsebene des Wortes etwas ändert, im Gegensatz zu die Steuer und das Steuer. In diesem Fall handelt es sich um zwei homonyme Wörter.

(11)

die als Nachweise für die Entstehungsgeschichte eines Wortes dienen können. Außerdem stellt sich die Frage, inwieweit etymologische Bedeutungen für das heutige Sprachverständnis relevant sind, besonders, wenn sich die Bedeutungen von Wörtern widersprechen:

(12)

2.2 Polysemie in der Übersetzungspraxis

W

ährend sich die Linguistik, wie oben deutlich wurde, sehr mit der Frage auseinandersetzt, ob bei einem bestimmten Wort Polysemie oder Homonymie vorliegt, beschreibt Rune (2010: 95) einen anderen Ansatz. Er vertritt die Meinung, dass es für einen Übersetzer weniger relevant ist, ob ein Wort nun homonym oder polysem ist. Viel wichtiger sei es, dass bei der Bedeutungsanalyse deutlich werde, was das Wort nun genau aussagen soll. Für ihn ist also nicht so wichtig, zu wissen, ob ein Wort nun homonym oder polysem ist, es zählt nur, es adäquat übersetzen zu können. Diese Einstellung ist sehr von einem pragmatischen Standpunkt geprägt und stellt sozusagen einen Kontrast zu dem rein kognitiv-linguistischen Standpunkt von Falkum (2014) und Lutzeier (2001) dar. In dieser Arbeit soll aber versucht werden, die beiden Standpunkte zu verbinden und sowohl passende und idiomatische Übersetzungen für das Verb

få zu finden als auch, diese Übersetzungen zu kategorisieren und quantitativ zu untersuchen.

2.2.1 Hochfrequente Verben und Polysemie

Altenberg (2002) setzt sich mit der Frage auseinander, warum manche hochfrequente Verben bei Lernern einer Sprache, in diesem Fall geht es um schwedische Muttersprachler, die Englisch lernen, so überdurchschnittlich häufig verwendet werden. Altenberg meint dazu, dass sich Fremdsprachenlerner mit der Verwendung von hochfrequenten Verben häufig so schwer tun, weil deren Bedeutungen sich mit der Zeit so erweitert haben, dass sie polysem geworden sind (Altenberg 2002:97). In seinem konkreten Beispiel beschreibt er, dass Schweden, die Englisch lernen, das Verb make sehr oft verwenden, wobei die Verwendungen nicht falsch sind, sondern lediglich nicht idiomatisch sind bzw. sehr holprig erscheinen. Der Grund dafür ist, dass das Verb make im Schwedischen ebenfalls mit zwei sehr hochfrequenten Verben übersetzt werden kann. Eines davon ist göra, das andere ist få. Im Fall von få deckt die Vielfalt an Verwendungsmöglichkeiten in diesem Zusammenhang nur eine von acht verschiedenen Grundbedeutungen ab, die das Verb besitzt (Viberg 2002:122).

(13)

Tabelle 1: Frequenz von Verben im Schwedischen (Viberg 2002b: 3) %W Verb Frequenz 1,38 Ha 138267 0, 45 Få 4588 0, 23 Ta 2291 0, 16 Ge 1630

Worte gesamt: 1 Mio

%W steht in dieser Tabelle für ‚Prozent der Wörter’ und gibt an, wie oft das Wort prozentual in einem Text vorkommt. Für das Verb ha bedeutet das beispielsweise, dass es in 100 Wörtern durchschnittlich 1,38 Male vorkommt. 'Worte gesamt' bezeichnet die Gesamtanzahl der Wörter, die in der Studie von Viberg untersucht wurden.

In dieser Tabelle ist zu erkennen, dass få nach ha am Häufigsten angewandt wird. In dieser Auswahl werden nicht alle Verben des Schwedischen berücksichtigt, sondern nur solche, die den Besitz oder die Weitergabe von Besitz bezeichnen, da das Verb få häufig in dieser Bedeutung verwendet wird. Aber mit einer Häufigkeit von 0,45 % aller Wörter in schwedischen Texten, damit ist fast jedes 200. Wort få, ist doch eindeutig, dass es sich um ein sehr oft verwendetes Verb handelt. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass dieses Verb so viele Bedeutungen aufweist, wenn man von Altenbergs These ausgeht, dass hochfrequente Verben auch meist polysem sind. Laut Viberg (2012: 1414) ist es das am fünfthäufigsten verwendete Verb des Schwedischen, aber da die anderen, häufigeren Verben nicht genannt werden, konnte deren Vorkommen im Ausgangstext nicht untersucht werden, weshalb hier die oben stehende Tabelle als Vergleichswert für die quantitative Untersuchung im Kapitel 3.1.1verwendet wurde.

Für die Übersetzung bedeutet das auch, dass man nicht davon ausgehen kann, dass ein Verb ein einziges Äquivalent in der Zielsprache hat. Mit unterschiedlichen Entsprechungstypen, also der Frage, ob ein Wort eine, mehrere oder gar keine Übersetzung in einer anderen Sprache hat, setzte sich Koller (2014) auseinander, was unten aufgegriffen werden soll.

2.2.2 Entsprechungstypen von Übersetzungen

(14)

darauf abzielen, denotative Äquivalenz zu erreichen. Dabei werden verschiedene Entsprechungstypen angegeben:

1. Eins-zu-Eins-Entsprechung (für ein Wort gibt es genau eine passende Übersetzung in der Zielsprache)

2. Eins-zu-viele-Entsprechung (für ein Wort gibt es mehrere potenzielle Übersetzungen) 3. Viele-zu-eins-Entsprechung (für mehrere Wörter einer Sprache gibt es eine gemeinsame

Übersetzung in einer anderen Sprache)

4. Eins-zu-null-Entsprechung (für ein Wort gibt es gar keine passende Übersetzung) 5. Eins-zu-Teil-Entsprechung (die Übersetzung eines Wortes deckt nur einen Teil von

dessen Bedeutungsspektrum ab)

Für die Übersetzung ist es wichtig, zu wissen, dass nicht jedes Wort einfach einen Gegenpart in einer anderen Sprache hat. Verben, die besonders häufig verwendet werden, haben oft auch sehr viele unterschiedliche Bedeutungen. Dann ist es wahrscheinlich, dass ein Wort nicht ein Äquivalent in der Zielsprache hat, sondern, dass es, je nach Kontext, mehrere Übersetzungen gibt. Das gleiche gibt es auch umgekehrt, ein Wort in der Ausgangssprache kann mehrere Entsprechungen in der Zielsprache haben. In manchen Fällen gibt es in der Zielsprache auch gar kein passendes Äquivalent. Hier muss aufmerksam auf den Kontext geachtet werden, in dem es vorkommt, damit die Bedeutung, in der es an der entsprechenden Stelle erscheint, korrekt erfasst und im Zieltext wiedergegeben werden kann. In manchen Fällen handelt es sich auch im eine eins-zu-null-Entsprechung, da es eventuell für eine der Grundbedeutungen des Verbs keine passende Übersetzung in der Zielsprache gibt. Bei dem Verb få unterscheiden sich die Entsprechungen, je nachdem, welcher Bedeutungsaspekt des Verbes betrachtet wird. Beispielsweise drückt das Verb få unter anderem den Inchoativ aus, der im Deutschen überhaupt nicht übersetzt werden kann. Der Inchoativ bezeichnet ein „Verb, das den Beginn eines Geschehens, Seins ausdrückt“ (DWDS). In den wenigen Fällen, in denen der Inchoativ im Deutschen überhaupt ausgedrückt wird, handelt es sich dann um Präfixe zu bestehenden Verben und nicht um eigenständige Wörter. Bei anderen Bedeutungsaspekten von få handelt es sich um eine eins-zu-Teil-Entsprechung, da få häufig mit bekommen übersetzt werden kann, aber diese Übersetzung ist nicht für jeden Bedeutungsaspekt von få passend. In jedem Fall ist es also notwendig, beim Übersetzen von polysemen Wörtern im Allgemeinen und få im Besonderen aufmerksam zu sein, um zu erfassen, in welcher Bedeutung sie an der entsprechenden Stelle eingesetzt werden.

(15)

werden, haben oft auch sehr viele unterschiedliche Bedeutungen. Dann ist es wahrscheinlich, dass ein Wort nicht ein Äquivalent in der Zielsprache hat, sondern, dass es, je nach Kontext, mehrere Übersetzungen gibt. Das gleiche gibt es auch umgekehrt, ein Wort in der Ausgangssprache kann mehrere Entsprechungen in der Zielsprache haben. In manchen Fällen gibt es in der Zielsprache auch gar kein passendes Äquivalent. Für das Verb få muss die Frage des Entsprechungstyps für jede Bedeutungsnuance einzeln beantwortet werden.

2.3 Das polyseme Verb få

Ureland schreibt über die Arbeit mit dem Verb få: „To assign the category status of the verb FÅ is problematic in Swedish.“ (Ureland 1973: 69) Besser kann die Untersuchung dieses Verbs nicht zusammengefasst werden. Dennoch soll in dieser Arbeit versucht werden, zu verdeutlichen, wo sich die unterschiedlichen Bedeutungen des Verbs unterscheiden und wie sie zusammenhängen.

2.3.1 Annäherung an die Bedeutungsvielfalt des Verbs få

Laut Norstedts stora tyska ordbok kann das Wort få folgende Funktionen besitzen: 1. Als Hilfsverb: dürfen, können, müssen

2. In Höflichkeitsphrasen: jag får tacka så mycket

3. Als Vollverb in der Bedeutung bekommen, erhalten, kriegen, finden 4. Als Vollverb in der Bedeutung jmd. zu etw. bringen

5. In Kollokation mit Präpositionen: Få av, få fram, få bort, få ihop, få upp, få ur

Diese Kategorisierung ist aber bestenfalls ungenau, da die Erklärung, das Verb werde in „Höflichkeitsphrasen“ verwendet, nichts über dessen Bedeutung aussagt. Das gleiche gilt für die Kollokationen mit Präpositionen. Es wird nichts darüber ausgesagt, was das Verb bedeutet, nur über die Verbindungen und Kontexte, in denen es auftritt. Außerdem werden die verschiedenen Bedeutungen des Verbs nicht voneinander abgegrenzt. Dennoch bieten diese Übersetzungen einen ersten Eindruck davon, wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten des Verbs sind.

(16)

Perfekt ausdrückt. Auf der anderen Seite ist diese Auflistung der Bedeutungsaspekte von få recht abstrakt und es werden keine Beispiele genannt, wie das Verb tatsächlich verwendet wird. Tabelle 2: Funktionen von få nach Ureland (1973: 321)

Bedeutung

få1 Hilfsverb, perfektivischer Aspekt

få2 Hilfsverb, drückt Futur aus (werden)

Få3 Modalverb (dürfen, können, müssen)

Få4 Hilfsverb, drückt Erlaubnis aus

Få5 … att Kausativ

Få6 Vollverb (Possessiv)

In Ureland (1973) wird das Verb få als Hilfsverb in Verbindung mit Verben der Wahrnehmung untersucht, also mit se, höra und känna. Als Beispiele für die Hilfsverbfunktionen werden untenstehende Sätze angegeben, die Übersetzungen wurden hinzugefügt:

få1: (5) När jag kom gatan fram och på avstånd fick se ett ungt älskande par stå där blickstilla

få2: (6) Sedan får jag se hur det blir i fortsättningen […]

få3: (7) Varje ärende följs upp en tid efteråt så att man får se hur de handikappade har kunnat anpassa sig.

få4: (8) Ingen under 21 år får komma in på ett franskt kasino.

Als ich die Straße entlang kam und in der Entfernung ein junges, liebendes Paar sah, das dort bewegungslos stand.

Dann wird man sehen, wie das weitergeht. Jeder Fall wird einige Zeit später überprüft, um zu sehen (wörtlich: sodass man sehen/erkennen kann), wie sich die eingeschränkte Person angepasst hat. Niemand unter 21 Jahren darf ein französisches Kasino betreten.

(17)

In Beispiel (8) wird deutlich, dass das Verb få in seiner Bedeutung dürfen sowohl als Hilfsverb als auch als Vollverb verwendet werden kann; auch Sätzewie det får du inte sind möglich.

Obwohl das Verb få nicht den Hauptfokus in Viberg (1981) darstellt, setzt auch er sich mit der Verbindung des Verbs få mit den Verben der Wahrnehmung auseinander. In Viberg (1981: 22) erscheint das Verb få in zwei verschiedenen Unterrubriken, nämlich bei der Unterkategorie „seriebildande verb“ in Kombination mit den Perzeptionsverben se und höra:

få se und få höra, sowie in der Unterrubrik “Verb + nomen”: få syn på.

Auch in dem hier untersuchten Ausgangstext kommen Fälle vor, in denen das Verb få in dieser Bedeutung verwendet wird:

(9) […] och han fick alltså aldrig se Abiskofjällen.

Er sah die Berge um Abisko also nie. An diesem Beispiel ist interessant zu beobachten, dass man den Satz auch anders ins Deutsche übersetzen könnte, nämlich Er bekam die Berge um Abisko also nie zu sehen. Daran ist zu erkennen, dass die verschiedenen Bedeutungen des Verbs få tatsächlich verwandt sind. Nach der Definition von Polysemie aus Kapitel 2.1 ist der Zusammenhang zwischen verschiedenen Bedeutungen eines Wortes ein Unterscheidungskriterium von Polysemie und Homonymie. Also handelt es sich bei få wirklich um ein polysemes Verb und nicht um mehrere homonyme Verben. Außerdem zeigt dieser Satz, dass auch das deutsche Verb bekommen polysem ist.

2.3.2 Die Grundbedeutungen von få nach Viberg

(18)

Tabelle 3: Bedeutungen von få nach Viberg (2002a: 122)

Syntaktische Form

Bedeutung Schwedisch Englisch Deutsch

1 Få + NPkonkret Possessiv konkret Per fick en kamera. Per got a camera.

Per bekam eine Kamera.

2 Få + NPabstrakt Abstrakt

possessiv

Per fick en idé. Per got an idea. Per hatte eine Idee. 3 Få + VPinfinitiv Modal:

Erlaubnis, Verpflichtun g

Per fick sälja kameran.

1. Per was allowed to sell his camera. 2. Per had to sell his camera.

1. Per durfte seine Kamera verkaufen. 2. Per musste seine Kamera verkaufen. 4 Få + VPinfinitiv

(V: se, höra,veta etc.)

Inchoativ Per fick se en älg.

Per caught sight of an elk.

Per sah (plötzlich) einen Elch.

5 Få + NP + att VPinfinitiv

Kausativ Per fick oss att skratta

Per made us laugh.

Per brachte uns zum Lachen. 6 Få + Partikel +

NP

Versuch => Erfolg

Per fick upp dörren.

Per managed to open the door.

1. Per bekam die Tür auf

2. Per gelang es, die Tür zu öffnen. 7 Få + Np + AdjektivErgebni s Versuch => Erfolg

Per fick benen fria.

Per got his legs free.

1.Per bekam seine Beine frei.

2. Per gelang es, seine Beine zu befreien. 8 Få + NP + Partizip Begünstigter/ Geschädigter

Per fick bilen reparerad/stulen .

Per got his car repaired/stolen .

1. Per bekam sein Auto

repariert/gestohlen .

(19)

In dieser Tabelle wird deutlich, dass få acht verschiedene Bedeutungsnuancen besitzt. Die ersten beiden Bedeutungen sind possessiv, was bedeutet, dass sie einen Besitz anzeigen. Få1 und få2 unterscheiden sich dabei dadurch, dass sich die erste Bedeutung auf konkrete Gegenstände bezieht und die zweite Bedeutung auf Abstrakta, also auf Dinge, die nicht berührbar und sichtbar in der realen Welt existieren. Nach der Metapherntheorie nach Lakoff & Johnson (1980) könnte man sagen, dass die Funktion få2 eine strukturelle Metapher von få1

darstellt, da es ja nicht möglich ist, etwa Ideen oder Gefühle in die Hand zu nehmen oder zu bekommen, aber das sprachliche Bild verwendet wird.

In der dritten Bedeutung wird fåals Modalverb verwendet und drückt hier Erlaubnis, Möglichkeit oder Verpflichtung aus. Im Deutschen kann dieses Verb durch können, müssen oder werden wiedergegeben werden.

Die vierte Bedeutung von få drückt den Inchoativ aus. DWDS definiert den Inchoativ als „Verb, das den Beginn eines Geschehens, Seins ausdrückt“. Im Deutschen gibt es nur wenige Möglichkeiten, den Inchoativ auszudrücken. diesen Fällen handelt es sich meistens um das Präfix er-, wie zum Beispiel in erröten oder erblühen. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, den Inchoativ noch durch Verbindungen eines Adjektivs mit werden auszudrücken, was für die Übersetzungen im Zieltext nicht hilfreich ist, da få4 als Hilfsverb in Verbindung mit einem Vollverb und nicht mit einem Adjektiv auftritt.1 Im Schwedischen wird få in dieser Funktion fast ausschließlich in Verbindung mit den Verben se, höra und veta verwendet.

Die fünfte Bedeutung von få ist kausativ, wobei bedacht werden muss, dass es mehrere Arten von kausativen Bedeutungen gibt. Viberg (2012: 1448) stellt die beiden als Permissive

Causation und Coercive Causation vor. Diese Begriffe sind schwer ins Deutsche zu übersetzen,

bedeuten aber in etwa ‚Ursache durch Erlaubnis’ und ‚Ursache durch Zwang’. Wird eine Erlaubnis erteilt, lässt man jemanden etwas tun, wird also eine Handlung dadurch ermöglicht, dass sie nicht verboten oder unterbunden wird. Im zweiten Fall besteht eine Situation, in der eine Handlung aus irgendeinem Grund hervorgerufen wird. Das Verb få drückt nur die zweite Bedeutung ‚Coercive Causation’ aus, aber bei der Übersetzung ins Deutsche gibt es Überschneidungen, da die erste Bedeutung nur durch lassen übersetzt werden kann, die zweite jedoch durch lassen und jmd. zu etw. bringen. Aus diesem Grund muss bei der Übersetzung genau auf den Kontext geachtet werden.

(20)

Satzbildung unterscheiden. Bei få6 ist es notwendig, dem Verb eine Partikel anzufügen, die die Handlung genauer definiert, bei få7 ist das nicht der Fall. Hier wurde in der Tabelle eine Übersetzung angefügt, die in Viberg (2012) nicht aufgeführt wird, nämlich gelingen. Da diese Übersetzung allerdings nirgendwo untersucht wird, soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden.

Die letzte Funktion von få stellt das Subjekt als Begünstigten bzw. Geschädigten dar, indem beschrieben wird, was dem Subjekt widerfährt.

Diese Beschreibungen der Bedeutungsaspekte von få sollen im Folgenden mit der Darstellung von Ureland (1973) verglichen werden, um festzustellen, in welchen Punkten sich die beiden Ansätze ähneln und wo Unterschiede bestehen.

2.3.3 Vergleich von Vibergs und Urelands Darstellung der Bedeutungen von få

Interessant ist, zu betrachten, wie unterschiedlich die Beschreibungen der Grundfunktionen von

få in den Ausführungen von Viberg (2002a) aus Tabelle 2 und von Ureland (1973) aus Tabelle

1 sind.

Zunächst soll überprüft werden, in welchen Punkten sich die Definitionen einig sind und wo sie sich unterscheiden. So soll eine Entscheidung getroffen werden, welches Modell besser geeignet ist, um für die folgende Analyse des Zieltextes als theoretische Grundlage zu dienen. Die Funktion få6 nach Ureland (1973), die få als Vollverb mit possessiver Bedeutung ausweist,

deckt sich mit den Funktionen få1 und få2 nach Viberg (2002a:128f.). Die Bedeutungen von få3

und få4 nach Ureland, die das Verb als modales Hilfsverb, bzw. Hilfsverb, das Erlaubnis

ausdrückt, beschreiben, werden bei Viberg zu få3 zusammengefasst. In beiden Definitionen

wird få5 die kausative Bedeutung zugeschrieben.

Unterschiede bestehen darin, dass Viberg (2002:135f.) die inchoative Bedeutung aufgreift (få4), von der bei Ureland (1973) überhaupt nicht die Rede ist. Dafür gibt dieser als Beispiel für den perfektivischen Aspekt (få1) den Satz „När jag kom gatan fram och på avstånd

fick se ett ungt älskande par stå där blickstilla” (Ureland 1973:70) an, in dem få genauso

verwendet wird, wie in der inchoativen Bedeutung von Viberg. Also haben beide Autoren der gleichen Funktion nur unterschiedliche Bezeichnungen verliehen. Die Bedeutungen få6, få7 und

få8 bei Viberg, also ‚Versuch-Erfolg’ mit und ohne Partikel und ‚Begünstigter/ Geschädigter’

hingegen werden bei Ureland überhaupt nicht erwähnt. Im Gegenzug dazu kommt die Bedeutung få2 bei Ureland, ‚Hilfsverb, das das Futur ausdrückt’ bei Viberg nicht als eigene

(21)

Es ist somit erkennbar, dass sich die Beschreibungen der Bedeutung von få in beiden Ansätzen ähnlich sind, aber es doch an manchen Stellen deutliche Differenzen gibt, die zeigen, wie schwierig es ist, das Bedeutungsspektrum des Verbs genau festzulegen. Das erklärt auch, weswegen bei der Übersetzung von få stark auf den Kontext geachtet werden muss, in dem es vorkommt. Im Analyseteil dieser Arbeit soll dennoch vornehmlich mit dem Ansatz von Viberg gearbeitet werden, da seine Beschreibung der unterschiedlichen Funktionen von få strukturierter und genauer sind als die von Ureland, wie oben bereits beschrieben wird. Während der Analyse soll auch untersucht werden, ob alle Übersetzungen im deutschen Text durch die Bedeutungsaspekte von Viberg abgedeckt werden, oder ob Übersetzungen vorkommen, die Viberg nicht erwähnt.

3.4 Die Übersetzung von få ins Deutsche

In Viberg (2002a) wird gezeigt, wie ähnlich sich die Strukturen der germanischen Sprachen sind, denn viele Übersetzungen im Englischen und Deutschen besitzen ebenfalls Verben, die polysem sind und in mehreren Bedeutungen vorkommen. Das deutsche Wort bekommen zum Beispiel besitzt laut dem Duden sieben verschiedene Bedeutungen, nämlich:

1. von jemandem etw. erhalten 2. zu etw. kommen/ sich verschaffen 3. die Möglichkeit haben, etw. zu tun 4. Umschreibung des Passivs

5. etw. in einer bestimmten Ausführung erhalten 6. jmd. (nicht) zuträglich sein

7. Redensarten/ Sprichwörter

Auch Viberg untersuchte die Übersetzungsmöglichkeiten des Verbs få durch das deutsche Verb

bekommen. In seiner Untersuchung können die Bedeutungen ‚Besitz konkret’ (få1), ‚Besitz abstrakt’ (få2), ‚Erlaubnis’ (få3) und ‚Inchoativ’ (få4) durch bekommen übersetzt werden (Viberg 2012: 1419). Wenn man diese Bedeutungen mit den obenstehenden Bedeutungen von

bekommen aus dem Duden vergleicht, dann entspricht få1 und få2 der 1. Bedeutungsebene von bekommen und få4 könnte durch etw. zu sehen bekommen realisiert werden. An dieser Studie ist jedoch interessant, dass die Bedeutung „Versuch => Erfolg“ (få5; få6), die in Tabelle 2 mit bekommen übersetzt wurden und im Duden mit den Bedeutungsaspekten 2. und 3. auch

(22)

ist zum Beispiel kriegen, was als umgangssprachliches Synonym zu bekommen gelten kann. An der Übersetzung ist aber dennoch zu erkennen, dass die Einzelbedeutungen des Verbs „att få“ so dicht beieinander liegen, dass diese auch in anderen Sprachen zum Teil mit ein und demselben Verb ausgedrückt werden können. Es handelt sich also um ein polysemes Verb und nicht um mehrere homonyme Verben.

Der Unterschied zwischen Polysemie und Homonymie lässt sich auch gut daran demonstrieren, dass das das Verb få mit dem schwedischen Wort få, was ‚wenig’ bedeutet, sowie in seiner Präsensform får mit dem Substantiv får, was ‚Schaf’ bedeutet, homonym ist. Hier gibt es allerdings überhaupt keine Verbindung in der Bedeutung zwischen den beiden Wörtern, weshalb man hier von Homonymie sprechen kann, während die unterschiedlichen Anwendungen des Verbs få dennoch, wie eben erwähnt, miteinander in Verbindung stehen. Im Folgenden Analyseteil soll anhand der Beispiele des Verbs, wie sie im QT vorkommen, gezeigt werden, wie das Verb dem Kontext seines Vorkommens angemessen ins Deutsche übersetzt werden kann.

3. ANALYSE

Im Teilabschnitt 3.1 dieser Arbeit soll nun untersucht werden, wie häufig das Verb få in dem vorliegenden Text auftritt. Anschließend wird durch eine Quantitative Untersuchung festgestellt, welche Bedeutungsaspekte nach Viberg (2002) dabei wie häufig vorkommen. Auch die Häufigkeit von Übersetzungsmöglichkeiten ins Deutsche wird in Kapitel 3.2.1 quantitativ analysiert. Schließlich folgt in Kapitel 3.2.2 eine genaue, qualitative Analyse der Übersetzungsmöglichkeiten für die acht Bedeutungsaspekte von få.

3.1 Häufigkeit des Verbs få

Zunächst soll festgestellt werden, wie oft das Verb få im Ausgangstext überhaupt auftritt, wobei die Häufigkeit mit anderen schwedischen Texten verglichen wird. Die Vergleichswerte stammen aus Viberg (2002a). Anschließend wird untersucht, wie oft das Verb få in welcher seiner Grundbedeutungen angewandt wird.

3.1.1 Vorkommen von få im Ausgangstext

(23)

In diesem Kapitel soll dieses Ergebnis nun mit dem vorliegenden Ausgangstext verglichen werden.

In dem Ausgangstext treten die vier Verben in folgender Häufigkeit auf: Tabelle 4: Frequenz von Verben im Ausgangstext

% W Verb Frequenz 1,11 Ha 55 0,85 Få 43 0,28 Ta 14 0,24 Ge 12 Wörter gesamt: 5693

Wie zu erkennen ist, stimmt die Reihenfolge der Häufigkeit mit der aus den Studien von Viberg (2002a) überein, interessant ist allerdings, dass das Verb ha weniger häufig vorkommt als in schwedischen Texten im Allgemeinen, die anderen drei Verben hingegen um einiges häufiger. Besonders hoch ist die Häufigkeit beim Verb få, da dieses mit einer absoluten Häufigkeit von 0,76 % beinahe doppelt so oft vorkommt wie inder Korpusstudie von Viberg (ibid.).

Nach der Auffassung von Altenberg (2002), die im Kapitel 2.2.1 genauer besprochen wurde, haben hochfrequente Verben, also solche, die in einer Sprache besonders häufig auftreten, eine größere Tendenz, polysem zu sein, weil sie mit der Zeit mehr Bedeutungsaspekte hinzugewinnen (Altenberg 2002: 97). Demnach ist es nicht verwunderlich, dass få so viele verschiedene Bedeutungen hat, denn das Verb wird, wie die obenstehende Tabelle zeigt, sehr häufig verwendet. Im nächsten Kapitel soll festgestellt werden, in welcher Bedeutung das Verb häufiger oder weniger häufig auftritt.

3.1.2 Häufigkeit der acht Grundbedeutungen des Verbs få

In Tabelle 1 wurden die acht Grundbedeutungen nach Viberg (2002b) aufgezählt. Im Folgenden wird präsentiert, wie oft diese Grundbedeutungen jeweils im Ausgangstext auftreten.

Tabelle 5: Frequenz der unterschiedlichen Bedeutungen von få im Ausgangstext

Grundbedeutung Häufigkeit Beispiel AT Beispiel ZT

Få1

Possessiv konkret

6 VV Han hade också

fått

turiststationens

(24)

skriva boken ”Svenska fjällblommor” som utgavs 1931. erhalten, das Buch „Schwedische Bergblumen“ zu schreiben, das 1931 erschien. Få2 Possessiv abstrakt 11 VV Linné studerade de räddade växtplanscherna och fick ”… en otrolig längtan äfter de Lappske fiäll.” Linné untersuchte die Pflanzendrucke, die gerettet werden konnten, und bekam » … eine unglaubliche Sehnsucht nach den Lappischen Bergen.« Få3 Modal: Erlaubnis/Verpflichtung 17 HV Där fick turisterna förvara och undersöka sina stenfynd […]

Hier konnten die Touristen ihre Steinfunde untersuchen und aufbewahren […] Få4 Inchoativ 5 HV Det händer också att man

får se älgar med sifferkodade halsband fredligt stå och beta längs Norgevägen. Außerdem kommt es vor, dass man Elche mit Zahlencode-gesicherten Halsbändern

sieht, die

friedlich am Rand der Straße nach Norwegen stehen und grasen. Få5

Kausativ

1 VV Den mycket rara och blyga orkidén lappfelan i detta område fick naturvännerna att protestera […]

Die sehr seltene Orchideenart Platanthera obtusata in diesem Bereich brachte Naturfreunde dazu, Protest einzulegen […] Få7 Versuch-Erfolg (ohne Partikel) 1 VV Några av gästerna försökte också få liv i den gamla trädgården på Lappbacken.

Einige der Gäste versuchten auch, den alten Garten am Lapphang wieder zum

Leben zu

(25)

Få8

Begünstigter/Geschädigter

2 HV Sedan kung Gustav VI Adolf stått på den och hållit tal fick han sitt namn

inristat och

förgyllt.

Nachdem König Gustav Adolf Ⅵ darauf stand und eine Rede hielt,

wurde sein Name hier

eingraviert und vergoldet.

Da das Verb få in seiner 1., 2., 5., 6. und 7. Bedeutung als Vollverb verwendet wird und in den anderen Bedeutungen als Hilfsverb, tritt es im Text an 23 Stellen als Hilfsverb auf und an 20 Stellen als Vollverb. Besonders häufig wird es in seiner possessiv abstrakten und modalen Bedeutung verwendet. Interessant ist aber auch die Häufigkeit, in der das Verb angewandt wird, um den Inchoativ auszudrücken.

Im Anschluss soll nun untersucht werden, wie die verschiedenen Bedeutungsnuancen von

få im Deutschen wiedergegeben werden können.

3.2 Die Übersetzung des Verbs få

Da es im Deutschen kein Verb gibt, das alle Bedeutungen von få wiedergeben kann, muss das Verb unterschiedlich übersetzt werden, je nachdem, in welcher Grundbedeutung es auftritt. Die Grundbedeutungen des Verbs wurden in Kapitel 2.3.2 sowie in Kapitel 3.1.2 ausführlich behandelt. Nach dem Modell von Viberg, das aufgrund seiner Übersichtlichkeit als Ausgangspunkt für die Analyse gewählt wurde, besitzt das Verb få acht Grundbedeutungen.

3.2.1 Quantitative Analyse der Übersetzungen von få

Das Verb få trat in dem Text insgesamt 43 Mal auf. Dabei wurde es in den einzelnen Fällen wie folgt übersetzt:

Tabelle 6: Übersetzungen des Verbs få im Zieltext

Bedeutungsaspekt Häufigkeit Übersetzungen

(Häufigkeit)

Få1: Possessiv konkret 6 Bekommen (2)

Erhalten (3)

Dem Beispiel folgen (1) Få2: Possessiv abstrakt 11 Bekommen (4)

(26)

Werden (4) Aneignen (1) Gehalten (1) Få3 Modalverb 17 Können (5) Dürfen (3) Werden (2) Genießen (1) Müssen (1) Zu verdanken sein (1) Sitzen (1) Gleiten lassen (1) Ersetzen (1) Hat gegeben (1) Få4: Inchoativ 5 Sehen (3) Beobachten können (1) Schützen können (1) Få5: Kausal 1 Jmd. zu etw. bringen (1)

Få6: Versuch – Erfolg (ohne

Partikel)

- -

Få7: Versuch – Erfolg (mit

Partikel)

1 Zum Leben erwecken (freie Übersetzung; 1)

Få8:

Begünstigter/Geschädigter

2 Werden (2)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Verb få zu übersetzen. Wie bereits in Kapitel 2.3.4 erwähnt wurde, kann das Verb im Deutschen oft mit bekommen übersetzt werden. Diese Möglichkeit trat insgesamt sechsmal auf. Dabei wurden von den sechs Fällen von få in der Bedeutung få1 zwei durch bekommen übersetzt. Drei der anderen Fälle wurden dabei durch ein

Synonym von bekommen übersetzt, nämlich erhalten.

Von den elf Fällen von få in der Bedeutung få2 wurden vier durch bekommen übersetzt.

Interessant ist dabei, dass laut Viberg auch få3 und få4 manchmal durch bekommen übersetzt

(27)

Besonders häufig trat bei den Übersetzungen Passivkonstruktionen mit dem Verb werden auf. Von 42 Beispielen wurden acht mit werden übersetzt. Auf die Bedeutungsaspekte von få verteilt, wurde få2 in vier Fällen durch eine Passivkonstruktion übersetzt:

(10) Alla småstugorna fick flicknamn efter kvinnor som hade haft något med verksamheten att göra.

Alle kleinen Hütten wurden nach Frauen

benannt, die an dem Betrieb beteiligt

gewesen waren. Auch få3 konnte in zwei Fällen mit werden übersetzt werden:

(11) Det gamla fristående badhuset fick nu bli svingård.

Das alte, freistehende Badehaus wurde nun zum Schweinestall.

Außerdem wurden beide Fälle von få8 durch werden übersetzt, obwohl an dieser Stelle auch

eine Übersetzung mit bekommen denkbar gewesen wäre. Das würde allerdings nicht zum Stilniveau des Textes passen, da dieser in einer Sprache verfasst ist, die auf umgangssprachliche Ausdrücke verzichtet. Ein Beispiel für eine Übersetzung von få8 durch eine Passivkonstruktion

ist:

(12) Sedan kung Gustav VI Adolf stått på den och hållit tal fick han sitt namn inristat

och förgyllt.

Nachdem König Gustav Adolf Ⅵ. darauf stand und eine Rede hielt, wurde sein Name hier eingraviert und vergoldet.

Die Häufigkeit, in der werden als Übersetzung von få auftritt, ist erstaunlich, da diese Übersetzung bei Viberg (2002a) nicht angegeben wird. Insgesamt tritt diese Übersetzungsmöglichkeit achtmal auf. In den Fällen, in denen få2 oder få8 durch werden übersetzt wurde, tritt das Verb im Passiv auf. Allerdings wird bei keiner der acht Bedeutungsnuancen erwähnt, dass diese durch eine Passivkonstruktion übersetzbar wäre.

Få tritt im Quelltext am häufigsten in der Bedeutung få3, also als Modalverb, auf. In dieser Bedeutung wird es vier Mal durch können übersetzt und drei Mal durch dürfen. Allerdings sind die Übersetzungsmöglichkeiten für få3 sehr vielfältig, was an Tabelle 5 in Kapitel 3.1.2 deutlich

(28)

Übersetzung nicht eigens übersetzt, sondern nur das Vollverb, das in Verbindung mit få auftritt. Deshalb fallen die Übersetzungen so unterschiedlich aus.

In der Bedeutung få4 tritt få als Hilfsverb zusammen mit einem Vollverb auf. In dieser

Bedeutung wurde nur das Vollverb übersetzt, das mit få der Inchoativ ausgedrückt wird, der im Deutschen so gut wie nie sprachlich realisiert wird. Aus diesem Grund ist få in dieser Bedeutung so gut wie unübersetzbar. Lediglich durch Adverbien wie plötzlich kann diese Bedeutungsnuance ausgedrückt werden, was aber nicht immer passend ist.

In der kausativen Bedeutung få5 gibt es tatsächlich eine eindeutige deutsche Übersetzung

von få, die in diesem Fall angewendet werden kann. Diese lautet jemanden zu etwas bringen. Auch im Zieltext konnte diese Übersetzung angewandt werden.

Få kam nur einmal in der Bedeutung få7 vor, in diesem Fall wurde der Ausdruck aber, wie in Tabelle 6 zu sehen ist, sehr frei übersetzt, da der Kontext eine idiomatische Wort-für-Wort- Übersetzung nicht zuließ. Auch bei den anderen Bedeutungsaspekten von få kommt es öfter vor, dass sich eine Übersetzung recht weit vom Ausgangstext entfernt, was aber im folgenden Kapitel genauer betrachtet werden soll. Die Übersetzung von få8 wurde in diesem Kapitel weiter oben bereits besprochen. Nun folgt die Beschreibung der Übersetzung der acht einzelnen Bedeutungsaspekte.

3.2.2 Qualitative Analyse der Übersetzungen von få

Im folgenden Abschnitt sollen die Übersetzungen aus der obenstehenden Tabelle 6 nach Bedeutungsaspekten geordnet genauer beschrieben werden. Das Ziel ist, die Übersetzungsmöglichkeiten mit Hilfe der im Kapitel 2 behandelten Theorien zu analysieren und dabei zu untersuchen, warum es für einige der Bedeutungsaspekte so viele Übersetzungsmöglichkeiten gibt und für andere nur wenige.

3.2.2.1 Übersetzung von få 1

In seiner ersten Bedeutung, nämlich der Angabe von konkretem Besitz, kommt das Verb im Text insgesamt sechs Mal vor. Wie schon im Kapitel 4 erwähnt, gibt es im Deutschen die Möglichkeit, få1 durch das Verb bekommen oder eines seiner Synonyme zu übersetzen (Viberg

(29)

(13) Han hade också fått Turiststationens uppdrag att skriva boken ”Svenska fjällblommor” som utgavs 1931.

Außerdem hatte er von der Touristenstation den Auftrag erhalten, das Buch „Schwedische Bergblumen“ zu schreiben, das 1931 erschien.

Hier wurde das Verb erhalten als Übersetzung gewählt, weil es noch besser als bekommen zu dem gehobenen Stilniveau des Textes passt. Im Zieltext wird få1 aber mitunter auch anders übersetzt, beispielsweise in diesem Satz:

(14) Genom åren fick Rudbeck, Linné och Solander många efterföljare både bland forskare och vanliga turister.

Mit den Jahren folgten viele Forscher, aber auch gewöhnlich Touristen, dem Beispiel von Rudbeck, Linné und Solander.

Das Beispiel wird der Bedeutung von få1 zugeordnet, da efterföljare, also Nachfolger, ein konkreter Begriff ist, auch wenn der ganze Ausdruck nicht wörtlich verstanden werden kann. An dieser Stelle wäre es nicht idiomatisch, få durch bekommen auszudrücken, stattdessen wurde das Substantiv efterföljare durch die Verbalphrase folgten dem Beispiel ersetzt, wodurch zwar der possessive Charakter von får efterföljare nicht ausgedrückt wird, aber die Grundaussage des Satzes, nämlich, dass es viele Menschen gab, die den Spuren der Forscher folgten, bleibt bestehen.

3.2.2.2 Übersetzung von få2

Die Übersetzung von få2 erfolgt weitestgehend wie bei få1. Der einzige Unterschied, der zwischen den beiden Fällen besteht, ist, dass es sich bei den Substantiven, auf die sich få bezieht, bei få2um Abstrakta handelt. Da diese aber sprachlich genauso behandelt werden wie Konkreta, was an untenstehendem Beispiel deutlich wird, kann få in diesem Fall auch genauso übersetzt werden, d.h. auch mit dem deutschen Verb bekommen:

(15) Linné studerade de räddade växtplanscherna och fick ”… en otrolig längtan äfter de Lappske fiäll.”

(30)

In manchen Fällen gibt das Verb bekommen den Sinn eines Satzes allerdings nicht passend wieder, weshalb, wie in Beispiel (16), eine andere Übersetzung gewählt wurde:

(16) Skogsharen har här uppe i fjället fått ett annat rörelsemönster.

Hier oben in den Bergen hat sich der Schneehase ein anderes Bewegungsmuster

angeeignet.

Das Verb bekommen impliziert, dass das Subjekt, in diesem Fall der Schneehase, etwas von einer externen Quelle erhält. Da niemand dem Tier ein anderes Bewegungsmuster aufgezwungen hat, sondern sich diese Entwicklung aufgrund der Umweltbedingungen so ergeben hat, muss hier eine andere Übersetzung gefunden werden, die deutlich macht, dass die Veränderung aus pragmatischen Gründen von dem Tier selbst ausging. Aus diesem Grund wurde hier die Übersetzung sich aneignen gewählt.

3.2.2.3 Übersetzung von få3

In der Verwendung als Modalverb, das ‚Erlaubnis’ oder ‚Verpflichtung’ ausdrückt, kann få durch mehrere deutsche Modalverben übersetzt werden, da, je nach Kontext, sowohl können als auch dürfen und müssen passend sind. Damit ist die Übersetzung von få3 nach den Entsprechungstypen von Koller (2011: 232) eine Eins-zu-Viele-Entsprechung, für ein Wort in der Ausgangssprache gibt es in der Zielsprache mehrere mögliche Übersetzungen. Als möglicher Leitfaden für die Übersetzung eines solchen Entsprechungstyps schreibt Koller (ibid.): „Aus dem Textzusammenhang (Kontext) oder auf der Basis von „Wissen über die Welt“ kann erschlossen werden, welche der potentiellen Entsprechungen zutrifft […].“ In folgendem Beispiel wurde können als Übersetzung gewählt, kontextuell wäre aber auch dürfen denkbar gewesen, müssen jedoch nicht:

(17) Där fick turisterna förvara och undersöka sina stenfynd […]

Hier konnten die Touristen ihre Steinfunde untersuchen und aufbewahren […]

Laut Viberg (2012:1438) gibt es zwei Übersetzungsmöglichkeiten für få3, abhängig davon, ob Erlaubnis oder Verpflichtung ausgedrückt werden soll. Wenn zweiteres der Fall ist, wird

müssen verwendet, wenn ersteres der Fall ist, wird meistens dürfen verwendet. Es gibt

(31)

Verpflichtung ausdrückt. Aber in einigen Fällen trifft keine dieser Möglichkeiten zu, auch wenn die oben erwähnten Verben dürfen oder müssen angewandt werden. Das folgende Beispiel gehört zu diesen Fällen:

(18) Men tidens tand äter också på själva berget och det förekommer även jordras sommartid, vilket vägbyggarna fick erfara när hela körbanan täcktes med lera och sten.

Aber der Zahn der Zeit nagt auch am Berg selbst und auch im Sommer gibt es Erdrutsche, was die Erbauer des Weges feststellen mussten, als die gesamte Fahrbahn unter Lehm und Steinen begraben wurde.

In diesem Fall kann få zwar mit müssen übersetzt werden, aber das Verb drückt hier keine Verpflichtung aus, sondern, dass die Erbauer des Weges keine Wahl hatten. Es handelt sich gewissermaßen um eine erzwungene Situation anstatt einer Pflicht.

Wie Viberg (2002a: 135) schreibt, kommt es auch oft vor, dass få3 gar nicht übersetzt

wird, wenn vom Schwedischen ins Englische übersetzt wird. Betrachtet man die Häufigkeiten der Übersetzungen in Tabelle 5, wird deutlich, dass die gleiche Beobachtung auch für das Deutsche gilt. Es wird in dieser Bedeutung als Hilfsverb verwendet und häufig wird nur das Vollverb übersetzt, wie in folgendem Beispiel zu sehen ist:

(19) Att gå naturstigen upp längs Ridonjira (Rihtonjira) med näsan i backen och floran i handen och sedan få njuta av utsikten under färden ner med linbanan är balsam för själen för en jäktad storstadsmänniska.

Für einen gestressten Stadtmenschen ist es Balsam für die Seele, mit der Nase auf dem Boden und der Flora in der Hand den Natursteig aufwärts an der Ridonjura (Rihtonjira) entlangzugehen und dann auf der Fahrt abwärts mit der Seilbahn die Aussicht zu genießen.

(32)

3.2.2.4 Übersetzung von få4

Bei der Übersetzung von få4, bei der das Verb verwendet wird, um den Inchoativ auszudrücken, muss bedacht werden, dass es sich hierbei um eine Eins-zu-Null-Entsprechung handelt, da der Inchoativ im Deutschen nur in sehr seltenen Fällen überhaupt existiert. Das wird im Kapitel 2.3.2 dieser Arbeit genauer erläutert. Im Quelltext kommt få viermal in dieser Funktion vor. (20) Det händer också att man får se älgar

med sifferkodade halsband fredligt stå och beta längs Norgevägen.

Außerdem kommt es vor, dass man Elche mit Zahlencode-gesicherten Halsbändern

sieht, die friedlich am Rand der Straße nach

Norwegen stehen und grasen.

Ureland (1973: 71) befasst sich mit der Übersetzung von få4 in andere germanische Sprachen und stellt ebenfalls fest, dass das Verb in dieser Funktion nur schwer in andere germanische Sprachen übertragen werden kann, da es keine Entsprechungdafür gibt, diese Bedeutung wird in der Sprache schlicht nicht markiert. Das trifft nicht nur auf das Deutsche, sondern beispielsweise auch auf das Englische, Dänische oder Isländische zu. Das angegebene Beispiel „När jag kom gatan fram och fick se ett ungt älskande par” (Ureland 1972:71) wird folgendermaßen ins Deutsche übersetzt: „als ich die Strasse (sic!) hinunterging und ein junges liebevolles Paar sah“. Hier wird das Verb få also bei der Übersetzung weggelassen und der Kontext allein impliziert den Inchoativ. So wird få4 auch in der Übersetzung gehandhabt. Es

gibt laut Viberg (2012:1444) die Möglichkeit, få4 in manchen Fällen durch werden zu übersetzen, zum Beispiel in dem Fall

(21) Vi får se. Wir werden sehen.

In Ureland (1973:351) wird als zweite Bedeutung von få ‚Hilfsverb zum Ausdrücken des Futurs’ angegeben. Diese Bedeutung von få wird bei Viberg völlig außen vorgelassen, aber sie ist auch ein Teil des Bedeutungsspektrums von få4. Hier weist Vibergs Konzept also eine deutliche Lücke auf. Allerdings tritt das Verb werden im Zieltext zwar oft als Übersetzung von

få auf, aber hier in passivischer Bedeutung und nicht, um das Futur wiederzugeben.

(33)

3.2.2.5 Übersetzung von få5

In dem Ausgangstext erscheint få nur an einer Stelle in der kausativen Bedeutung. (22) Den mycket rara och blyga orkidén

lappfelan i detta område fick naturvännerna

att protestera […]

Die sehr seltene Orchideenart Platanthera

obtusata in diesem Bereich brachte

Naturfreunde dazu, Protest einzulegen […] Die Übersetzung von få5ist relativ eindeutig. Es gibt nur zwei Verbalphrasen, mit dem diese Funktion im Deutschen wiedergegeben werden kann. Die erste, die auch hier verwendet wurde, ist jemanden dazu bringen, etwas zu tun. Die zweite wird in Viberg (2012: 1447) erklärt: (23) Fartvinden fick hennes hår att fladdra. Der Fahrtwind ließ ihr Haar flattern.

Bei der Übersetzung ins Deutsche werden lassen und jmd. zu etw. bringen relativ gleich verteilt angewandt und es ist schwer, festzulegen, in welchen Fällen welche Übersetzung passender wäre. Für das Beispiel (22) wäre es ebenfalls möglich, den schwedischen Satz als „Die sehr seltene Orchideenart Palanthera obtusata in diesem Bereich ließ Naturfreunde Protest einlegen“ zu übersetzen.

Es gibt zwei Arten von kausalen Funktionen. Permissive causation bezeichnet dabei eine kausale Funktion, bei der eine Handlung durch Erlaubnis ausgelöst wird. Coercive causation bedeutet, dass auf irgendeine Art und Weise Zwang oder Druck ausgeübt wurde, um eine Handlung zu provozieren. Die Unterscheidung zwischen lassen und jmd. zu etw. bringen ist mitunter unklar, da lassen als Übersetzung zwei Unterarten der kausalen Funktion, permissive causation und coercive causation, verwendet werden kann. Dagegen ist jmd. zu etw. bringen nur für eine davon passend. Aus diesem Grund passt in Beispiel (22) jmd. zu etw. bringen besser als Übersetzung, da die Pflanze den Naturfreunden nicht nur die Erlaubnis zum Handeln erteilt hat, sondern sie durch ihre drohende Zerstörung in gewisser Weise dazu genötigt hat, Maßnahmen zu ergreifen.

3.2.2.6 Übersetzung von få6

(34)

(24) Per fick upp dörren. Per bekam die Tür auf.

Auch in der deutschen Übersetzung wird eine Präposition an das Verb angefügt und få6 sowie

få7 zählen zu den Fällen, in denen få durch das Verb bekommen übersetzt werden kann. Eine Ausnahme stellt das folgende Beispiel für få7dar.

3.2.2.7 Übersetzung von få7

In dieser Bedeutung drückt få einen erfolgreichen Versuch aus, etwas zu tun. Wie bereits gesagt, kann auch få7generell mit bekommen übersetzt werden. Das ist aber in dem Beispiel, das im Ausgangstext auftritt, problematisch:

(25) Några av gästerna försökte också få liv i den gamla trädgården på Lappbacken.

Einige der Gäste versuchten auch, den alten Garten am Lapphang wieder zum Leben zu

erwecken.

Umgangssprachlich wäre es vielleicht möglich, den Satz mit „(sie) versuchten auch, wieder Leben in den alten Garten zu bekommen“ zu übersetzen, aber der Satz ist nicht idiomatisch und dem Stilniveau des Ausgangstextes außerdem nicht angemessen. Hier ist es passender, die idiomatische deutsche Phrase etw. zum Leben erwecken zu verwenden. Dennoch ist die Bedeutung „Versuch => Erfolg“ im Text enthalten und die Funktion von få wird bewahrt. 3.2.2.8 Übersetzung von få8

Die letzte Bedeutung von få, die das Subjekt als Begünstigten oder Geschädigten einer Handlung markiert, kommt in dem Text zwei Mal vor. Diese kann ebenfalls mit bekommen übersetzt werden, was allerdings in vorliegenden Übersetzung nicht angewandt wurde, da diese Übersetzung zu umgangssprachlich wäre, um den Ausgangstext adäquat wiederzugeben. Das erste Beispiel ist folgendes:

(26) Sedan kung Gustav VI Adolf stått på den och hållit tal fick han sitt namn inristat och förgyllt.

(35)

Die Übersetzung mit bekommen würde lauten bekam er seinen Namen hier eingraviert und

vergoldet, was grammatikalisch nicht falsch, aber eine unelegante und nicht idiomatische

Alternative wäre. Stattdessen wurde eine Übersetzung mit werden gewählt, wodurch auch die passivische Bedeutung, nämlich, dass für das Subjekt, hier den König, etwas getan wird, in den Zieltext übernommen wird. Auch in dem zweiten Beispiel, das im Text auftritt, wird die Übersetzung auf diese Art und Weise gelöst:

(27) Stationen fick 1919 elektrisk ljus indraget […]

1919 wurden in der Station Leitungen für elektrisches Licht verlegt […]

Interessant ist, dass bei dieser Bedeutung von få in Viberg (2012) kaum die Rede von der Übersetzungsmöglichkeit bekommen ist. Hier wird nur erwähnt, dass få durch kriegen übersetzt werden kann. Nach dem Duden besteht aber durchaus die Möglichkeit, bekommen in der Bedeutung ‚jemandem zuteilwerden’ bzw. ‚etw. auf das man Anspruch hat erhalten’ zu verwenden. Hier besteht in der Theorie von Viberg (2012) also eine weitere Lücke, neben der Verwendung als Verb, das das Futur markiert, wie in 5.2.5 diskutiert wird.

4. ZUSAMMENFASSUNG

Es kann festgestellt werden, dass es sich bei dem Verb få um ein Verb mit mehreren miteinander verwandten Bedeutungen handelt. Nach dem Modell von Viberg (2002a) werden dem Verb få acht unterschiedliche Bedeutungsnuancen zugeschrieben, nämlich få1 ‚Possessiv konkret’, få2 ‚Possessiv abstrakt’, få3 ‚Modal: Erlaubnis/Verpflichtung’, få4 ‚Inchoativ’, få5 ‚Kausativ’, få6

‚Versuch-Erfolg’ unter Verwendung einer Partikel, få7 ‚Versuch – Erfolg’ ohne Partikel und

få8 ‚Begünstigter/Geschädigter’ ( vgl. Tabelle 3).

In dem Text tritt das Verb 43 Mal auf. Es wurde bestimmt, wie viele der Beispiele auf welchen Bedeutungsaspekt entfallen. Dabei konnten sechs der Beispiele få1 zugeordnet werden, elf fielen auf få2, 17 auf få3, fünf auf få4, jeweils eines auf få5 und få7 und zwei auf få8. Für få6 kam kein Beispiel im Text vor, allerdings unterscheidet sich dieser Bedeutungsaspekt von få7 nur dadurch, dass in erstem Fall eine Partikel auf få folgt und in zweitem Fall nicht.

(36)

auftrat. Außerdem wurde das Verb bekommen sechs Mal als Übersetzungsmöglichkeit für få1 und få2 gebraucht. Es gibt aber beispielsweise für få1 und få2 auch die Übersetzungsalternativen

kriegen oder erhalten. Für få3 kommen als Übersetzungen die Modalverben können, dürfen und

müssen in Frage, wobei können und dürfen besonders häufig auftraten. Da das Verb få als

Modalverb zusammen mit einem Vollverb auftritt, wurde auch mehrfach nur das Vollverb übersetzt. Alle oben stehenden Bedeutungen können nach den Übersetzungsentsprechungen von Altenberg (2011) dem Entsprechungstyp Eins-zu-viele-Entsprechung zugeordnet werden, da es für das schwedische Verb mehrere deutsche Übersetzungsalternativen gibt. Für få4 gibt es keine adäquate Übersetzung, da der Inchoativ im Deutschen wenn überhaupt, dann nur durch Präfixe ausgedrückt wird. Da få in der Bedeutung få4 ebenfalls als Hilfsverb auftritt, wurde auch hier in den meisten Fällen nur das Vollverb übersetzt, in drei von vier Fällen war das

sehen. Nach Altenberg (2011) gehört få4 zum Entsprechungstyp Eins-zu-Null-Entsprechung, da diese Bedeutungsnuance im Deutschen nicht wiedergegeben werden kann. Få5 kann durch

jmd. zu etw. bringen oder durch lassen übersetzt werden. In dem einem Fall, in dem få in der

Bedeutung få6 vorkam, wurde eine sehr freie Übersetzung gewählt. In der Bedeutung få8 wurde

få immer durch werden übersetzt.

Die Rückschlüsse, die aus diesen Erkenntnissen gezogen werden können, werden im folgenden Fazit dargestellt.

5. FAZIT

Diese Arbeit beschäftigte sich mit der Beantwortung der Fragen:

1. Welche Bedeutungen besitzt das Verb få, wie wird es im Ausgangstext verwendet und welche Übersetzungen kommen im Zieltext vor?

2. Wie häufig treten diese Übersetzungen auf?

3. Gibt es für jede Bedeutungsnuance von få eine deutsche Entsprechung, mehr als eine oder gar keine?

(37)

bekommen zu übersetzen. Das funktioniert nicht in jedem Fall und in jedem Kontext. Bei

polysemen Verben muss daher besonders gründlich auf den Kontext geachtet werden, da nicht nur die Konnotation bedacht werden muss, was bei allen Übersetzungen der Fall ist, sondern auch die Denotation nicht immer auf den ersten Blick klar ist. Es ist natürlich nützlich, die Grundbedeutungen eines Verbs so gründlich zu kennen, wie sie in dieser Arbeit vorgestellt werden. In jedem Fall sollte ein Übersetzer, wenn ein vieldeutiges Wort in einem Text auftritt, recherchieren, welche Bedeutungen dieses Verb haben kann, um keine Bedeutungsaspekte zu übersehen oder von vornherein auszuschließen. Wie in Kapitel 2 aber ersichtlich ist, sind die Einträge in vielen Wörterbüchern unzureichend, um über die Vieldeutigkeit eines Wortes Klarheit zu schaffen. Deshalb sollte bei der Übersetzung besonderer Wert auf den Kontext gelegt werden, in dem ein Ausdruck vorkommt. Außerdem muss bedacht werden, dass es bei Übersetzung nicht nur darum geht, einen Text Wort für Wort wiederzugeben. „What counts is not the particular words which carry the componential features, but the fact that the correct componential features are lexically transported” (Nida 1957b:91, in Ingo 2007:99). Es muss also in erster Linie der Sinn eines Textes wiedergegeben werden, unabhängig davon, mit welchem sprachlichen Ausdruck das geschieht.

Die Erkenntnis, die aus dem Analyseteil gezogen werden kann, ist, dass es durchaus für alle acht Bedeutungsaspekte von få deutsche Entsprechungen gibt und dass unterschiedliche Bedeutungen auch durch unterschiedliche Wörter übersetzt werden können. So kann das Verb

få je nach Kontext als bekommen, werden, dürfen, müssen, lassen oder bringen übersetzt

werden. Es konnte allerdings auch festgestellt werden, dass an vielen Stellen des Textes ganz andere Übersetzungen gewählt wurden, die nichts mit den in Tabelle 5 aufgezählten Musterübersetzungen zu tun hatten. Ein Beispiel dafür ist folgende Übersetzung:

(28) Några av gästerna försökte också få liv i den gamla trädgården på Lappbacken.

Einige der Gäste versuchten auch, den alten Garten am Lapphang wieder zum Leben zu

erwecken.

Der Ausdruck zum Leben erwecken wird nirgendwo als adäquate Übersetzung von få aufgezählt, weil sie kontextabhängig ist.

(38)

Analyse des Zieltextes herausgestellt, dass es nicht so häufig angewandt wird. In der Übersetzung wurde få nur in den Bedeutungen få1 und få2 durch bekommen übersetzt, für alle anderen Bedeutungsaspekte wurden andere Übersetzungen gewählt. Besonders häufig traten Übersetzungen mit dem Verb werden in passivischer Bedeutung auf. Diese Übersetzung behandelt Viberg in seinen Texten überhaupt nicht. Hier findet sich also eine deutliche Lücke in seiner Kategorisierung. Besonders groß ist die Varianz der Übersetzungen beim dritten Bedeutungsaspekt nach Viberg, also der Verwendung von få als Modalverb. Da få in diesem Fall als Hilfsverb verwendet wird, gibt es auch Fälle, in denen nur das zugehörige Vollverb übersetzt wird. Das gleiche gilt für den Inchoativ få4.

References

Related documents

Bei manchen Darstellungen ist nicht zu entscheiden, ob wirklich eine einäugige Figur abgebildet werden sollte oder es sich nicht eher um Unregelmäßigkeiten, die beim Guss

Da deutsche pränominale erweiterte Attribute bedeutend mehr Inhalt transportieren können (vgl. Eichinger 1995:304ff.) als in entsprechenden schwedischen Strukturen möglich

Die Schüler sollen nicht nur Fachwissen erlernen, sondern mit der Werteerziehung auch darauf vorbereitet werden, in der Gesellschaft zu arbeiten und zu handeln (Lgy 2011,

Will man die Grammatiken von LD1 und 3 vergleichen, ist es sinnvoll sich dabei auf die Minigrammatik bei LD1 zu beschränken, da diese dem Grammatikbeschreibungsteil von LD3 am

In diesen Fällen ist aber die schwedische Entsprechung spel nicht möglich: im ersten Beispiel, weil im Schwedischen under ett spel zu allgemein und nicht von

Auch die sagittalen Neigungen über 20 Grad, die zusätzlich länger als vier Se- kunden dauerten, wurden überwiegend durch diese drei Tätigkeitsbereiche ver- ursacht (Daten

lang. Nur sind hier die Ecken der Felder durch einen hellen Punkt gekennzeichnet, besonders die Felder zrvi- schen der hinteren I{iilfte der Coxen II bis hinter

Bei den Zuchten fiel jedoch eine Larve auf, die sich sehr verschieden von den anderen verhielt, Sie konnte ihre Entwicklung.. nicht vollenden, machte aber trotzdem