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Hydrachnellae (Acari) aus Schwedisch-Lappland

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Hydrachnellae (Acari) aus Schwedisch-Lappland

Von K. BÖTTGER und F. ULLRICH

Zoologisches Institut Universität Kiel, D-23 Kiel, I-Iegewischstr. 3, BRD

Abstract

BÖTTGER, K. und ULLRICH, K. Hydrachnellae (Acari) from Swedish Lapland. — Ent. Tidskr.

95: 73-76, 1974.

Foul- samples of Hydrachnellae from running

waters near Messaure (Swedish Lapland) yielded 16 species belonging to 6 families. Several of these species were previously not known to occur as far north as the polar circle. Two species are recorded for the first time from Fenno-Scandia.

Während eines mehrtägigen Aufenthaltes im August 1971 an der Ökologischen Station Messaure (Provinz Norrbotten; geogr. Lage 66°42'N, 20°25'0) sammelten wir in mehreren der benachbarten FlieBgewässer Hydrach- nellen. Da aus diesem Gebiet noch keine Wassermilbenfunde vorliegen, erscheint uns eine Publikation der Sammelergebnisse als wiinschenswert, wenngleich sie nicht umfang- reich sind.

Herrn Prof. Dr. K. Möller, dem Leiter der Station, danken wir för die freundliche Auf- nahme und Herrn Dr. K. 0. Viets, Wilhelms- haven, för die Nachbestimmung des Materials.

Probe 1 und 2:

Kaltisjokk, wenig oberhalb der StraBe Messaure — Högtresk/Jokkmokk. Schnell- flieBender Bergbach, der das Hauptunter- suchungsgewässer der Ökologischen Station bildel; eine detaillierte Darstellung seiner abiotischen Faktoren gibt Möller (1970 a b).

Der Bach ist 23 km lang und iiberwindet auf dieser Strecke ein Gefälle von 300 in. Die Tagesschwankungen der Wassertemperatur sind im Sommer relativ groö (5 6°C), da der Kaltisjokk von Siimpfen und Seen ge-

speist wird. Das Monatsmittel der Wasser- temperatur wird för August 1969 mit 13°C angegeben. Der pH-Wert liegt bei 7. Die Leitfähigkeit ist sehr gering (maximal 27 !AS;

Ursprung des Baches im Urgestein!).

Probe 1 (1.8.1971): Mehrere im Bachbett liegende Steine sowie submerse Teile der felsigen Uferpartien (Bewuchs mit Moosen) abgebiirstet und die Hydrachnellen mit einem in die Wasserströmung gehaltenen Kescher aufgefangen. Ergebnis:

Sperchonidae

Sperchonopsis verrucosa (Protz), 1 d, 3

??.

Nördlichster Fundort in Schweden bislang bei 63°30'N (Lundblad 1968).

Lebertiidae

Lebertia castalia Viets, 1 6.

Erstnachweis för Fennoskandien (vgl. K.

0. Viets 1967).

Lebertia porosa Thor, 2 d d, 4 ??.

In ganz Schweden bereits nachgewiesen (Lundblad 1968).

Torrenticolidae

Torrenticola amplexa (Koen.), 1 d.

In Säd- und Mittelschweden häufig, in

Ent. Tidskr. 95 • 1974 • 1

(2)

74 K. BÖTTGER UND F. ULLRICH

500 "vm

Abb. 1. Mixobates processifer, Ventralseite 9.

Nordschweden bislang mir einmal gefunden (Lundblad 1968).

Hygrobatidae

Hygrobates fluviatilis (Ström.), 3 6 8, 12 29.

Hygrobates sp., 1 Nymphe.

Atractides nodipalpis (Thor), 1 8, 4 99.

Feltriidae

Feltria minuta Koen., 1 ?.

Aturidae

Aturus staber Kram., 7 ö 8, 6 99.

Nördlichster Fundort nach Lundblad (1968) bislang hej 63°10'N in der oberen Nadel- waldregion von Jämtland.

Ent. Tidskr. 95 • 1974 • 1

Probe 2 (2. 3.8.1971) : Driftfang Sperchonidae

Sperchon brevirostris Koen., 2 6 8, 8 99.

Sperchon glandulosus Koen., 2 6 6.

Hygrobatidae

Hygrobates fluviatilis (Ström.), 2 6 6, 4 99.

Mixobates processifer (Thor), 1 ? (Abb. 1).

Seltene Art. In Schweden bislang nur ein- mal gefangen, und zwar in der Nadelwald- region von Dalarna bei 60°41'N. Männchen der Art noch unbekannt (Lundblad 1962).

Mesobates forcipatus Thor, 3 99 (Abb.

2 A----C).

In Schweden (bisher nördlichster Fundort 62 °31'N) erst zweimal gefangen (Lund- blad 1968). Die Art ist auBerdem nur aus Norwegen (ein Fund von Thor 1901, cit.

ex Lundblad 1968) und Rullland (Sokolow 1940) bekannt. Männchen noch unbekannt.

Atractides nodipalpis (Thor), 2 6 6, 18 99.

Probe 3: (3.8.1971)

Kleiner Waldbach, linker ZufluB des Kaltis- jokk. Hydrachnellen aus Fontinalis-Bewuchs ausgespält:

Sperchonidae

Sperchon brevirostris Koen., 4 6 6, 9 99.

Sperchon glandulosus Koen., 7 6 6, 10 99.

Sperchon papillosus Thor, 1 6.

Eine in Schweden seltene, bislang nur bis 61°50'N nachgewiesene Art.

Sperchon sp., 28 Nymphen.

Sperchonopsis verrucosa (Protz), 12 6 6, 13 22, 3 Nymphen.

Lebertiidae

Lebertia (L.) sp., 3 6 J, 3 99.

Lebertia sp., 1 Nymphe.

Hygrobatidae

Hygrobates fluviatilis (Ström.), 1 6, 1 Hygrobates sp., 1 Nymphe.

Atractides nodipalpis (Thor), 16 6 6, 10 22.

Atractides sp., 3 Nymphen.

(3)

100 pyrn

C

5 0 D yrn

Abh. 2. Mesobates forcipatus, ?. Coxal- und Genitalplatten (A), linker Palpus (Innenseite) (B) und Endglieder Bein I (C).

HYDRACHNELLAE (ACARI) AUS SCHWEDISCH-LAPPLAND 75

Feltriidae

Feltria minuta Koen., 3 6 d, 3 99.

Aturidae

Aturus staber Kram., 4 6 3, 12 99.

Kongsbergia materna Thor, 3 d d.

Probe 4: (3.8.1971)

Kleiner rechter ZufluB des Kaltijsokk, der sog. Kaltbach. Die Wassertemperaturen liegen im Sommer wesentlich unter denen des Kal- tisjokk, und die Temperaturschwankungen betragen nach Möller (1970 b) maximal 1°C.

Am 3.8.71 betrug die Temperatur des Kalt- baches 7,0°C. Zum Fangen der Wassermilben wurden Kies und Steine des Bachbettes in einem Kescher ausgespfilt. Gefangene Milben:

Sperchonidae

Sperchon resupinus Viets, 1 y.

Erstnachweis för Fennoskandien. Die Art ist nach K. 0. Viets (1967) und Lindblad 1968) krenobiont.

Sperchon sp., 1 Nymphe.

Hygrobatidae

Hygrobates forell (Leb.), 1 6.

Ent. Tidskr. 95 • 1974 • 1

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76 K. BÖTTGER UND F. ULLRICH Die Art ist kaltstenotherna.

Atractides sp., 1 Nymphe.

Feltriidae

Feltria minuta Koen., 3 d d.

Feltria sp., 1 9.

Zusammenfassung

Vier Hydrachnellen-Proben aus Fliagewässern hel Messaure (Schwedisch-Lappland) enthielten 16 Arten aus 6 Familjen. Fär mehrere der Arten war die Verbreitung bis zum nördlichen Polar- kreis bislang unbekannt. Zwei Arten konnten erstmals tur Fennoskandien nachgewiesen wer- den.

Literatur

LUNDBLAD, 0. 1962. Die Hydracarinen Schwe- dens. Il. — Ark. Zool. 14: 1-635.

— 1968. Die Hydracarinen Schwedens. III. - Ibid. 21: 1-633.

MULLER, K. et al. 1970 a. Der Kaltisjokk. Die Biologie eines lappländischen Waldbaches. — Österreichs Fischerei 23: 76-135.

— 1970 b. Das Untersuchungsgebiet der Öko- logischen Station Messaure. — Oikos Suppl.

13: 9-13.

SOKOLOW, I. 1940. Hydracarina. — In: Sernow

&• Stackelberg, Faune de l'URSS. Arachnides 5 Leningrad. 1-511.

VIFTS, K. 0. 1967. Hydracarina. — In: J. Illies, Limnofauna europaea. Stuttgart (G. Fischer).

124-148.

Ent. Tidskr. 95 • 1974 • 1

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