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2 Bedeutung des Sports

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Academic year: 2022

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Poděkování

Tímto bych chtěl poděkovat svému vedoucímu práce, panu Ingovi Stolperovi za jeho přínosné rady, čas a ochotu, které mi věnoval při vypracování této práce. Rovněž bych chtěl poděkovat mojí kamarádce Romy Scholze za gramatickou a lexikální korekci.

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Anotace

Bakalářská práce se zabývá problematikou fungování a podpory sportu ve dvou zemích, a to v České republice a ve Spolkové republice Německo. Teoretická část této práce zahrnuje informace z použité odborné literatury o fungování a způsobech podpory sportu v obou zemích. Praktickou část práce pak tvoří výzkum, který se zaměřuje na organizaci a pod- poru sportu ve českém městě Rychnov nad Kněžnou a německém příhraničním městě Zittau.

Cílem tohoto výzkumu je porovnání získaných informací z teoretické části s informacemi z části praktické. V závěru jsou pak shrnuty zjištěné rozdíly a společné znaky pro oba systémy.

Metody: Rešerše, Interview, kvantitativní výzkum.

Klíčová slova: sport, sportovní podpora, organizace sportu, správa sportovišt, výkon- nostní sport, státní politika ve sportu.

Zusammenfassung

Die Bachelorarbeit behandelt das Thema der Sportförderung sowie die Funktionsweise des Sportbereichs in zwei Staaten. Dabei handelt es sich um die Tschechische Republik und die Bundesrepublik Deutschland. Der theoretische Teil umfasst die wichtigsten Informationen der bearbeiteten Fachliteratur. Der praktische Teil stellt eine sich mit der Sportfunktionsweise und Sportförderung befassende Forschung dar, welche in der tschechischen Stadt Rychnov nad Kněžnou und in der deutschen Stadt Zittau durchgeführt wurde. Das Ziel dieser For- schung ist es, den theoretischen mit dem praktischen Teil der Arbeit zu vergleichen und Zu- sammenhänge beziehungsweise Unterschiede zu entdecken.

Schlüsselwörter: Sport, Sportförderung, Organisation des Sports, Verwaltung der Sportstätten, Leistungssport, staatliche Sportpolitik.

Summary

The Bachelor Thesis is dealing with problematics of functioning and supporting of sports in two counties, which are Czech Republic and Germany. Theoretical part contains information from used literature about functioning and ways of support of sports in both countries. Practical part is made of research, which is aimed to organizing and support of sports in a Czech town Rychnov nad Kneznou and German boarder city Zittau. Aim of the research is to compare gained information from theoretical part with information from the practical one. Found differences and common features are summarized at the end of the the- sis.

Key words: sport, support of sports, organization of sport, administration of sports fields, performance sports, state policy in sport

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Inhalt

1 Einleitung ... 12

2 Bedeutung des Sports ... 13

2.1 Soziale Integration ... 13

2.2 Lebensqualität ... 13

2.3 Aktive Erholung ... 13

2.4 Selbstverwirklichung ... 13

2.5 Sportliche Leistungen ... 14

2.6 Repräsentation des Landes ... 14

2.7 Wirtschaftliche Bedeutung ... 14

2.8 Internationale Kontakte und Friedensförderung ... 15

3 Geschichte des Sports ... 16

3.1 Geschichte des Sports in Deutschland ... 16

3.2 Geschichte des Sports in Tschechien ... 17

4 Formen der sportlichen Betätigung ... 19

4.1 Organisierter Sport ... 19

4.2 Nichtorganisierter Sport ... 19

5 Sportförderung in Deutschland ... 20

5.1 Formen der Sportförderung ... 20

5.2 Sportförderung auf der Bundesebene ... 20

5.3 Sportförderung auf der Landesebene ... 23

5.3.1 Organisation der Sportförderung auf Landesebene ... 25

5.3.2 Bildungspolitik ... 25

5.3.3 Sportstättenbau ... 25

5.3.4 Unterstützung des organisierten Sports ... 26

5.4 Sportförderung in der Kommune ... 26

5.4.1 Direkte Förderung der Kommune ... 27

5.4.2 Indirekte Förderung ... 32

5.4.3 Verwaltung der Sportstätten ... 37

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5.5 Leistungssport in Deutschland ... 38

5.5.1 Olympiastützpunkte ... 38

5.5.2 Sportmedizin ... 38

5.5.3 Sportpsychologie ... 39

5.5.4 Traineroffensive ... 39

5.5.5 Antidoping ... 39

5.5.6 Athletenkommission ... 39

5.5.7 Eliteschulen ... 40

6 Sportförderung in der Tschechischen Republik ... 41

6.1 Politisch-rechtliche Maßnahmen ... 41

6.2 Aufgaben der Ministerien, Bezirke und Gemeinden ... 42

6.2.1 Aufgaben der Ministerien ... 42

6.2.2 Aufgaben der Bezirke ... 43

6.2.3 Aufgaben der Gemeinden ... 43

6.3 Sport im öffentlichen und privaten Sektor ... 43

6.3.1 Sport im öffentlichen Sektor ... 43

6.3.2 Körperschaften im Privatsektor ... 44

6.3.3 Charakteristik der Privatorganisationen ... 44

6.3.4 Zusammenarbeit der öffentlichen Verwaltung und Privatorganisationen ... 45

6.4 Staatliche Politik im Bereich Sport ... 46

6.5 Organisation des Sports in der Tschechischen Republik ... 47

6.5.1 Bürgergemeinschaften im Bereich Sport ... 47

6.5.2 Sport für alle ... 47

6.5.3 Sport für Behinderte ... 48

6.5.4 Sportliche Talente ... 48

6.5.5 Staatliche Sportrepräsentation ... 49

6.5.6 Sportanlagen, ihre Wartung und Betrieb ... 51

6.6 Finanzierung des Sports ... 51

6.6.1 Formen der Sportfinanzierung ... 51

6.6.2 Finanz- und Zuschusspolitik im Sport ... 52

6.6.2.1 Staatliche Förderung des Sportes ... 53

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9

6.6.2.2 Zuschusspolitik der Bezirke ... 55

6.6.2.3 Zuschusspolitik der Städte und Dörfer ... 56

6.7 Leistungssport in Tschechien ... 56

6.7.1 Verteidigungsministerium ... 57

6.7.2 Innenministerium ... 57

6.7.3 Hochschulsportzentrum ... 58

7 Der praktische Teil ... 59

7.1 Sportförderung in Stadt Rychnov nad Kněžnou ... 59

7.1.1 Finanzierung des Sportes ... 60

7.1.2 Organisation des Sportes ... 62

7.2 Sportförderung in Stadt Zittau ... 65

7.2.1 Finanzierung des Sportes ... 65

7.2.2 Organisation des Sports ... 66

8 Zusammenfassung ... 70

9 Literaturverzeichnis ... 73

10 Liste der Anhänge ... 76

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10 Seznam obrázků, tabulek a grafů

Abbildung 1: Aufgaben und die Zuständigkeit der Ministerien, Abbildung 2: Formen der Sportförderung auf Bundesebene

Abbildung 3: Zuständigkeiten für den Sport im Jahre 2013 in den Bundesländern Abbildung 4: Tabelle der häufigsten Bedingungen für die Förderung

Abbildung 5: Zuschüsse für Kinder und Jugendliche im regionalen Vergleich Abbildung 6: Die Beitragshöhe im regionalen Vergleich

Abbildung 7: Zuschüsse für den Leistungs- und Wettkampfsport nach Regionen Abbildung 8: Zuschüsse für Veranstaltungen im regionalen Vergleich

Abbildung 9: Zuschüsse für Einzelprojekte

Abbildung 10: Gebühren für Sportstättenausnutzung im regionalen Vergleich Abbildung 11: Nutzungsgebühren für Kinder und Jugendliche

Abbildung 12: Gebühren für Nutzen der Sportanlagen durch Kinder Abbildung 13: Gebühren für Nutzen der Sportanlagen durch Erwachsene

Abbildung 14: Entgelt pro Stunde im Vergleich von neuen und alten Bundesländern Abbildung 15: Nutzungsgebühren für den Rundenspiel- oder Wettkampfbetrieb Abbildung 16: Eigenleistungen im Rundenspiel- oder Wettkampfbetrieb

Abbildung 17: Verwaltung von kommunalen Sportstätten durch Sportvereine Abbildung 18: Die Gliederung der einzelnen Sektoren bei den Privatorganisationen Abbildung 19: Dachbürgergemeinschaften in Tschechien

Abbildung 20: Liste der Programme der Sportförderung Abbildung 21: Finanzierung des Sportes in Rychnov

Abbildung 22: Übersicht der Gebühren für die Nutzung des Hockeystadions

Abbildung 23: Übersicht der Gebühren für die Sporthallennutzung am Gymnasium Abbildung 24: Finanzierung des Sports in Zittau

Abbildung 25: Gebühren für die Nutzung der Sportanlagen in Zittau

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11 Seznam použitých zkratek a symbolů

ADS……… Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sportämter AG………Aktiengesellschaft

BRD……… Bundesrepublik Deutschland

ČSTV……….. Der Tschechische Verband der Körperkultur ČOV……… Der Tschechische Olympische Bund

CZK………..Tschechischen Kronen - Währung DDR……… Deutsche Demokratische Republik DOSB……….. Der Deutsche Olympische Sportbund EUR………..Euro – Währung

e.V. ………..eingetragener Verein FC……….Fußballverein

Gbr………Gesellschaft bürgerlichen Rechts HSG………..Hochschulgemeinschaft

Ing………....Ingenieur(in)

m………...Meter (Längenmaß) Min………Minuten

Mio………...Million(en) MTB……….Mountainbike

MŠMT………..Ministerium des Schulwesens, Jugend und Körperkultur PO……….Privatorganisationen

PPP Projekt………..Finanzquelle von privaten Investoren SAZKA………....Wettbüro in Tschechien

Slg………Sammlung

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1 Einleitung

Sport ist derzeit ein sehr breiter Begriff, welcher in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Das Wort Sport an sich kommt aus dem Englischem und wurde erstmals im 20. Jahrhundert verwendet.

Heute findet dieser Begriff weltweit Verwendung, was allerdings nicht immer so war.

In der Geschichte wurden verschiedene Begriffe zur Bezeichnung einer physischen Tätigkeit genutzt. Viele Wissenschaftler versuchten die Bedeutung des Begriffes Sport abzugrenzen, allerdings ist dies aufgrund der großen Vielseitigkeit der Erscheinung nie gelungen. Es existiert eine große Menge von Definitionen für Sport, deshalb ist es sehr schwer eine genaue Erklärung zu finden. Nachfolgend ein Beispiel einer Definition des Sports. „Sport ist eine freiwillige, durch die Bestrebung um Erreichung maximaler Leistung, motivierte Bewegungstätigkeit, die im Training entwickelt und im Wettbewerb demonstriert wird.“1

Dies ist die Einleitung zur Erklärung des Begriffs Sport. Das Thema meiner Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Problematik der Sportförderung sowie deren Funktionsweise in zwei Ländern. Dazu soll die Tschechische Republik mit der Bundesrepublik Deutschland verglichen werden. Es handelt sich dabei um Länder, die historisch sehr viel miteinander zu tun haben und aneinander grenzen. Der Grund für die Auswahl dieses Themas war meine eigene aktive Beschäftigung mit dem Sport seit meinem achten Lebensjahr. Meiner Meinung nach ist Sport das gegenwärtige Phänomen, dessen Bedeutungswachstum undiskutabel ist.

Sowohl in der Tschechischen Republik als auch in Deutschland gibt es viele Sportler, die im internationalen Wettbewerb erfolgreich und sogar an der Spitze sind. Daraus resultiert die Frage: wie ist diese Tatsache von der Sportförderung abhängig und wie funktioniert diese Förderung? Welche Ebenen hat der Sport in beiden Ländern und was alles gehört zur Sportförderung? Das sind die Fragen, die ich in meiner Arbeit näher erläutern möchte. Die erste Aufgabe dieser Arbeit ist die Arten der Sportförderung zu untersuchen und dadurch die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen.

Ich möchte hier noch erwähnen, dass sich manche Informationen über die Sportförderung auf das Jahr 2007 beziehen, in dem das Buch von Eckl (Sportförderung und Sportpolitik in der Kommune) herausgegeben worden ist. Diese Tatsache sollen die Leser berücksichtigen.

1 Dovalil, Josef: Výkon a trénink ve sportu. Praha: Olympia, 2005, S. 6.

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2 Bedeutung des Sports

2.1 Soziale Integration

Sport gehört zu den typischen menschlichen Tätigkeiten, die bestimmte kulturelle, er- zieherische und gesellschaftliche Werte haben. Die Europäische Union bietet verschiedene Programme zur Förderung sozialer Integration, welche in der Zeit der Globalisierung sehr wichtig ist. Der Vorteil dieser Tätigkeit ist die Tatsache, dass Religions-, Alters- oder Geschlechtsunterschiede sich beim Sporttreiben fast verlieren. Die Funktion des Sports, Leute zu verbinden und neue Beziehungen zu vermitteln, ist eine der Wichtigsten. Menschen aus sozial schwächeren Verhältnissen haben die Möglichkeit sich besser in die Gesellschaft zu integrieren und eigene Probleme zu vergessen. Sport kann daneben auch ein wichtiger Mittel in der Integration der Immigranten sein2.

2.2 Lebensqualität

Die physische Bewegung ist sehr wichtig nicht nur für den Körper, sondern auch für den psychischen Zustand des Menschen. Die Beliebheit des Sports nimmt immer weiter zu und ermöglicht die Vereinigung der Menschen auf verschiedenen Ebenen durch die unterschiedlichsten Sportaktiviäten. Es ist schon lange bekannt, dass Bewegungsmangel verschiedene Krankheiten verursachen kann. Schwere Krankheiten, wie z. B. Krebs, kosten die Krankenkassen jährlich viel Geld, deswegen ist die Vorsorge und die Schaffung guter Bedingungen im Sport finanziell güngstiger3.

2.3 Aktive Erholung

Unter aktiver Erholung versteht man sportliche Aktivitäten, deren Ziel es ist, die Leute vom Arbeitsstress zu entspannen. In der heutigen Zeit, in der die meisten Leute eine sitzende Tätigkeit ausführen, geht die Tendenz dazu, eine aktive Erholung in Form des Sporttreibens zu realisieren4. Die Nutzung der Freizeit zur aktiven Erholung, in Form einer sportlichen Tä- tigkeit, kann als taugliche Erscheinung bewertet werden.

2.4 Selbstverwirklichung

Mit der Entwicklung einer Persönlichkeit hängt der Prozess der Selbstverwirklichung, welche durch Sport realisiert wird, eng zusammen. Sport ist einer der Bereiche, der für alle

2 Vgl. Ministerstvo školstvi, mladeze a tělovýchovy: Analýza financování sportu v České republice. URL:

http://www.msmt.cz/sport/analyza-financovani-sportu-v-ceske-republice, [Stand: 2.4.2013] S. 6.

3 Ebd. S. 6.

4 Ebd. S. 6.

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14 Leute zugänglich ist und deshalb eine gute Grundlage für die Selbstverwirklichung bietet5. Sport als emotionale Tätigkeit, dient zur Verwirklichung von Erlebnissen und Erfüllung von Lebensbedürfnissen. Training und Sportwetten tragen zu Befriedigungsgefühlen bei durch Bewegung, Mitarbeit und soziale Kontakte6. Weiterhin dienen sie zur Überwindung von Hin- dernissen, dem Erzielen von Siegen und der Verbesserung der gesellschaftlichen Stellung7. Das Interesse der Zuschauer ist ein weiterer Faktor, der das Erlebnis verstärken und die Sport- ler bei ihrer Tätigkeit positiv motivieren kann.

2.5 Sportliche Leistungen

Der Sport stellt einen Bereich dar, in dem es jederzeit zur Überwindung von bestehen- den Grenzen kommen kann. Die Anerkennung dieser Leistungen zeigt, dass der Sport zu ei- nem weltweiten Phänomen geworden ist und welche großen Mühen die Sportler zur Über- windung dieser Grenzen aufbringen müssen. Es bleibt die Frage, welche Leistungen Men- schen durch ihre Fähigkeiten erreichen können. Gerade die Überwindung dieser Grenzen zeigt uns den Fortschritt der Sportwissenschaft. Die Leistungen von Sportlern können eine sehr wichtige Rolle spielen, denn dadurch bietet sich die Möglichkeit, Jugendliche zu beeinf- lussen und sie zum Sport treiben anzuregen8.

2.6 Repräsentation des Landes

Große Mengen sportlicher Veranstaltungen verlaufen auf weltweiter, kontinentaler oder regionaler Ebene. Die an diesen Veranstaltungen teilnehmenden Sportler vertreten dabei ihre Heimatländer. Diese Sportler repräsentieren aber nicht nur durch ihre sportlichen Leis- tungen, sondern sie stehen auch für die Kultur und das Lebensniveau ihrer Länder. Die Leis- tungen erzeugen Stolz bei den Staatsbürgern und verstärken das Nationalgefühl.9

2.7 Wirtschaftliche Bedeutung

Die wirtschaftliche Bedeutung des Sports ist vor allem in den letzten Jahrzenten er- kennbar. Der Sport stellt einen sehr schnell wachsenden Zweig der Wirtschaft dar, der als Mittel für lokale, regionale oder staatliche Entwicklung sehr viel bringen kann. Sport ist mit der Wirtschaft auf mehrere Arten verbunden (indirekte, direkte Verbindungen). Wenn der

5 Vgl. Ministerstvo školstvi, mladeze a tělovýchovy: Analýza financování sportu v České republice. URL:

http://www.msmt.cz/sport/analyza-financovani-sportu-v-ceske-republice, [Stand: 2.4.2013], S. 8.

6 Ebd. S. 8.

7 Ebd. S. 8.

8 Ebd. S. 8.

9 Ebd. S. 8.

(15)

15 Staat für den Sport günstige Bedingungen schafft, dann trägt dieser zur Entwicklung der na- tionalen Wirtschaft bei. Zu diesem Zweck dienen folgende Aufgaben10:

 Organisieren von Sportveranstaltungen

 Aufbau der Sportanlagen und Objekte

 Bau von Sportanlagen und Sportgeräten

 Handel mit Sportwaren

 Dienstleistungen (Fitnessräume, Kurse, organisierte Schulen)

 Transport der Sportler und Zuschauer

 Sporttouristik

 Modernisierung der Infrastruktur in Verbindung mit Sport

 Mediensphäre

2.8 Internationale Kontakte und Friedensförderung

Sportwettbewerbe und Kontakte haben auf allen Ebenen einen großen Wert für das Verständnis zwischen verschiedenen Nationalitäten und Kulturen. Die zentrale Rolle spielt hier die Olympische Bewegung, die sich für die Schaffung einer friedlicheren und besseren Welt, durch Solidarität, Teamgeist, Freude und Optimismus im Sport, einsetzt11.

10 Vgl. Ministerstvo školstvi, mladeze a tělovýchovy: Analýza financování sportu v České republice. URL:

http://www.msmt.cz/sport/analyza-financovani-sportu-v-ceske-republice, [Stand: 2.4.2013], S. 7.

11 Ebd. S. 8.

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16

3 Geschichte des Sports

3.1 Geschichte des Sports in Deutschland

Der Anfang des organisierten Sports in Deutschland ist mit dem Namen Friedrich Ludwig Jahn, der als Turnvater bezeichnet wird, verbunden. Dank ihm wurde das Turnen zu einer Volksbewegung, da er ein System von Übungen entwickelte. Am 11.06. 1811 wurde der erste Turnplatz in Berlin eröffnet und die ersten Turnvereine gegründet12. Die Funktion des Sports und des Turnens war allerdings eine andere. Das Turnen diente damals dem Abhärten, dem Gemeinschaftsgefühl und der Jugenderziehung. Die Gruppen wurden als wertvoll ange- sehen. Der Mittelpunkt des Sports war der Leistungs- und Wettkampfgedanke.

Das Jahr 1933, in dem die Zeit des Nationalsozialismus begann, bedeutete für den Sport ernsthafte Veränderungen. Alle Sportvereine, die nicht aufgelöst wurden, wurden unter dem Dach des „Nationalsozialistischen Reichbundes für Leibesübungen“ gleichgeschaltet.

Die Ämter wurden dabei nicht durch demokratische Wahlen besetzt, sondern nach dem Füh- rerprinzip von oben. Breitensport diente als Mittel, durch das die Arbeits- und Wehrkraft der Bevölkerung gesteigert werden sollte.

Nach dem Kriegsende und dem Zerfall des Dritten Reiches begann eine neue Ära des Sports in Deutschland. Die Erfahrungen aus dieser Zeit bewirkten große strukturelle Verände- rungen. Es wurde die Autonomie des Sports durchgesetzt, was vor allem der Verdienst von Willy Weyer war. Die Erlangung der Sportsunabhängigkeit war also die wichtigste Aufgabe.

Der Deutsche Sportbund wurde aus der institutionellen Förderung ausgegliedert, um eine grö- ßere Autonomie zu erreichen. „Das Ziel war, dass der Sportbund nicht mehr der Haushalts- aufsicht des Bundes unterlag, sondern eine Subsidiarität der Sportförderung in Gestalt einer Projektförderung gelten sollte.“13 Der Einfluss des Staates sollte auf diese Weise möglichst gering gehalten werden. Im Jahr 1948 wurde der Deutsche Sportbund gegründet. Nach der Teilung des Staates in die BRD und die DDR hat sich der Sport voneinander getrennt entwi- ckelt. Im Jahre 2006 vereinigte sich der „Deutsche Sportbund“ mit dem „Nationalem Olympi- schen Komitee“, was die Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit sich brachte.

12Vgl. Haring, Merten: Sportförderung in Deutschland. Eine vergleichende Analyse der Bundesländer. 1. Auf- lage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, S. 37.

13 Ebd. S. 37.

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3.2 Geschichte des Sports in Tschechien

Die Ära des Sports begann mit den Reformen von Maria Theresia, durch die die Kin- der im Alter von 6-12 Jahren zum Schulbesuch verpflichtet wurden. Der erste tschechische Turnverband wurde im Jahr 1862 gegründet und nannte sich Sokol. Die Hauptfigur in diesem Verband war Dr. Miroslav Tyrš. Im selben Jahr wurde er zum Leiter dieses Verbandes und sorgte für die Methodik und die Organisation der Tätigkeiten von Sokol. Während der sechzi- ger Jahre haben auch andere Städte Sokol gegründet, was das Interesse der Bürger, einen lan- desweiten Sportverband zu gründen, erweckte. Dieser Gedanke wurde aber von den österrei- chischen Ämtern zerstört. Zur Gründung des landesweiten Verbands kam es erst im Jahre 1889, als die Organisation Sokol (Česká obec sokolská) gegründet wurde. In den siebziger Jahren entwickelte sich schnell eine Arbeiterbewegung und es entstand die Sozialdemokrati- sche Partei Österreichs. Im Jahre 1892 entstand daraufhin eine selbstständige Sportbewegung der Arbeiter. Politische Wahlen im Jahre 1897 führten zu Widersprüchen zwischen der Sport- bewegung und der Politik und die Reaktion darauf war die Gründung eines mütterlichen Ar- beitervereins des Turnens14. Der nächste Turnverein, welcher in diesem Land entstand, war Orel, der die Katholiken vereinigen sollte.

Auch in den Schulen nahm die Durchsetzung der Turnerziehung, als eines der Pflicht- fächer, eine lange Zeit in Anspruch. Erst im Jahre 1869 wurde die Turnerziehung an den Realschulen in Mähren eingeführt und im Jahre 1874 folgte auch Böhmen diesem Vorbild.

Den entscheidenden Schritt für die Einführung der Turnerziehung an Schulen stellte das Reichsgrundgesetz aus dem Jahre 1869 dar, welches den Schulen zwei Stunden Turnerzie- hung vorschrieb15. Allerdings konnte dies erst ein paar Jahre später eingeführt werden, denn die Schulen verfügten nicht über die notwendigen Sportanlagen und die entsprechend ausge- bildeten Professoren. An den Mittelschulen wurde die Pflichtturnerziehung im Schuljahr 1909/1910 eingeführt, wobei sie zu diesem Zeitpunkt nur für Jungen bestimmt war. Die Pflichtturnerziehung für Mädchen begann erst im Jahre 1913. Was die Hochschulen betrifft, liegen die Anfänge der Turnerziehung im Jahre 1847, in dem auch der akademische Turnver- ein gegründet wurde.

Nach der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik wurde am 02.11.1918 das Ministerium der allgemeinen Gesundheit und Turnerziehung gegründet. Einen großen Ein- fluss auf das Funktionieren dieses Ministeriums hatte vor allem Sokol. Damals, genauso wie

14 Vgl. Kösl, Jiří ; Štumbauer Jan; Waic Marek: Vybrané kapitoly z dějin tělesné kultury. 3. Auflage. Praha: Ka- rolinum, 2008, S. 87.

15 Ebd. S. 90.

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18 heute, wurde der Bereich Sport von mehreren Ministerien geleitet. Laut Gesetz war der Tschechoslowakische Staat verpflichtet, jährlich 10 Millionen Kronen in den Aufbau und den Betrieb der Sportanlagen zu investieren16.

Während des Krieges sollten alle tschechischen Sport- und Turnverbände, gegen den Willen der tschechischen Bürger, vereinigt werden. Ein weiterer Aufschwung des Sportes wurde während des zweiten Weltkrieges aufgrund von fehlenden Finanzmitteln gestoppt.

Tschechische Turn- und Sportvereine wurden stark kontrolliert und überwacht. Ein Tag nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich wurde das Kuratorium für Jugenderziehung in Tsche- chien und Mähren errichtet, in dem die Jugendlichen im Sinne des nazistischen Geistes über- erzogen werden sollten. Allmählich wurden alle Sport- und Turnverbände, außer dem Arbei- terverband der Turneinheiten (Svaz dělnických tělocvičných jednot), aufgelöst.

Nach dem Krieg veranlasste die kommunistische Regierung, dass sich alle Turn- und Sportvereine wieder vereinigen. Die Vertreter einzelner Sportorganisationen lehnten diesen Vorschlag allerdings ab und bemühten sich die föderalistische Form durchzusetzen. Es wur- den wieder diverse Wettkämpfe auf verschiedenen Ebenen organisiert. Am 20. 12. 1956 wur- de ein neues Gesetz über die Sportorganisation verabschiedet. Die Hauptrolle in der Organi- sierung des Sports übernahm nun eine neu gegründete Organisation und zwar der Tschechos- lowakische Verband der Turnerziehung. In den sechziger Jahren, welche vor allem liberal und demokratisch geprägt waren, wollten die Bürger Sportorganisationen wie Sokol oder Junák wieder aufbauen. Diese Bemühungen wurden allerdings durch die Interventionen der sowjeti- schen Truppen gestoppt. Kennzeichnend für die siebziger Jahre war die Verbesserung des Sportanlagenzustands, denn in dieser Zeit wurde massiv in Aufbau und Rekonstruktion der Sportanlagen investiert.

Am 17.11.1989 kam es zur Wende und auch der Sport hat weitere Veränderungen durchgemacht. Die Tätigkeit aller Sportorganisationen (Sokol, Orel, Olympischer Bund) wur- de erneuert und andere neu gegründet, wie zum Beispiel „Die Assoziation des Sports für al- le“. Am 01.01.1993 zerbrach die Tschechoslowakei und es entstanden zwei selbständige Staa- ten. Allerdings änderte sich in der Organisation nichts Grundlegendes. Der Bereich Sport wurde dem Ministerium für Schulwesen, Jugend und Erziehung zugeordnet. Die wichtigsten Sportsorganisationen sind der Tschechische Olympische Bund, Der Tschechische Verband der Turnerziehung, die Assoziation des Sports für alle und natürlich einzelne Sportvereine.17

16 Vgl. Kösl, Jiří ; Štumbauer Jan; Waic Marek: Vybrané kapitoly z dějin tělesné kultury. 3. Auflage. Praha: Ka- rolinum, 2008, S. 94.

17 Ebd. S. 120.

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4 Formen der sportlichen Betätigung

4.1 Organisierter Sport

Alle Sportorganisationen, die unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbun- des vereinigt sind und gemäß den Prinzipen Autonomie des Sports, Subsidiarität der Sportför- derung und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Staat in korporativen Strukturen ver- bunden sind, werden als organisierter Sport bezeichnet.18 In Tschechien realisieren den orga- nisierten Sport die Bürgergemeinschaften, die sich in verschiedenen Dachorganisationen wie z. B. Tschechischer Verband der Körperkultur, Sokol oder Autoklub der Tschechischen Re- publik versammeln. Es gibt auf dem Gebiet Tschechiens etwa 20 Tausend Turnvereine, die den Sport in organisierter Form zusichern19.

Jede Sportart in Deutschland hat ihren Fachverband, der auf der Kreis-, Bezirks- und Landesebene vertreten ist und verfügt zugleich über einen Bundesfachverband beziehung- sweise Spitzenverband. Bundesfachverbände sind durch Vereinigung der Landesfachverbände entstanden. Nur wenige Sportarten sind direkte Mitglieder des Bundesfachverbands.

Auch in Tschechien sind die Sportarten durch einen Fachverband auf der Landes-, Bezirk- und Kreisebene vertreten. Die Fachverbände spielen eine sehr wichtige Rolle, da sie alle Angelegenheiten, wie zum Beispiel das Überwachen der Regeleinhaltung, die Organisati- on der Wettkämpfe oder die Aufrechterhaltung internationaler Beziehungen, verwalten.

4.2 Nichtorganisierter Sport

„Als nichtorganisierter Sport wird jede Form des Sporttreibens bezeichnet, die nicht direkt vom DOSB erfasst wird“.20 Jeder Mensch, der nicht in einem Sportverein organisiert ist, aber trotzdem Sport treibt, ist ein Vertreter des nichtorganisierten Sports. Es handelt sich um sportliche Tätigkeiten, die individuell oder im Kollektiv durchgeführt werden können, sind aber nicht durch Sportvereine abgesichert. In Tschechien werden Sportarten wie zum Beispiel Radfahren oder Nordic walking immer beliebter. Dies sind also zwei Beispiele des unorganisierten Sportes.

Der Staat kann zwar den nichtorganisierten Sport fördern, zum Beispiel durch den Bau von Radwegen oder die Übergabe von Schwimmbädern an die Öffentlichkeit, aber leistet kei- ne direkte Zuschüsse für Sportvereine.

18 Vgl. Haring 2010, S. 41.

19 Vgl. Ministerstvo skolstvi, mladeze a tělovýchovy: Koncepce státní podpory sportu v České republice 2011, URL: http://www.msmt.cz/file/15050 [Stand: 10.03.2013]

20 Vgl. Haring 2010, S. 43.

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5 Sportförderung in Deutschland

Der Deutsche Olympische Sportbund ist die größte Personenvereinigung Deutsch- lands. Über 27,5 Millionen Mitglieder sind in 91.000 Sportvereinen organisiert. Nach Schweer sind aber beim Sporttreiben nur 13% der deutschen Bevölkerung ausreichend ak- tiv21. „Die originäre Zuständigkeit für den Sport und die Sportförderung liegt bei den deut- schen Bundesländern.“22 Trotzdem hat auch der Bund im Sportbereich und in der Sportförde- rung bestimmte Kompetenzen

5.1 Formen der Sportförderung

Es gibt zwei Möglichkeiten, durch die der Sport unterstützt werden kann. Die erste Form ist die Förderung von öffentlicher Seite durch den Bund, Bundesländer oder Gemein- den. Die zweite Form stellt die private Förderung dar, die durch gewerbliche Wirtschaft und privates Mäzenatentum erfolgt. Der Staat kann den Sport dadurch fördern, dass er auf die Steuereinnahmen verzichtet. Man unterscheidet bei der Sportförderung weiterhin zwischen direkter und indirekter Förderung. Die direkte Förderung bedeutet eine Bereitstellung von Geldern durch die Öffentlichkeit oder von privater Seite23. Im Gegensatz dazu charakterisiert eine indirekte Förderung die Bereitstellung von Gütern.

5.2 Sportförderung auf der Bundesebene

Die Kompetenzen und Zuständigkeit für den Bund ergeben sich aus vier Artikeln und zwar24: 1)Artikel 32 Absatz 1: Die Pflege der Beziehungen zu auswärtigen Staaten

2)Artikel 91 a: Hochschulbau und Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur 3)Artikel 91 b: Bildungsplanung und überregionale Forschungsförderung

4)Artikel 104a Absatz 4: Finanzhilfen im Zusammenhang mit dem Städtebauförde- rungsgesetz.

Diese Artikel wurden aber im Jahre 2006 mit dem Ziel, die Kompetenzen von Bun- desebene und Landesebene zu entflechten, geändert. Auf der Bundesländerebene spielen die Kommunen eine wichtige Rolle, welche für die Sportpolitik verantwortlich sind und einen erheblichen Teil der Sportförderung gewähren.

21 Schweer, Martin: Sport in Deutschland. Bestandaufnahmen und Perspektiven. Frankfurth am Main: Interna- tionaler Verlag der Wissenschaften, 2008. S. 38.

22 Haring 2010, S. 39.

23 Ebd. S. 44.

24 Ebd. S. 40.

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21 Trotzdem obliegt es dem Bund, die Sportförderung auf drei Weisen zu unterstützen25:

1) Indirekte Förderung durch den Steuergesetzbuch

2) Förderung der Bereiche, die aufgrund ihrer Natur auf Bundesebene liegen 3) Förderung des Hochleistungssports

Indirekte Förderung verläuft auf dieser Ebene beispielsweise dadurch, dass die Sport- vereine als gemeinnützige Organisationen keine Körperschafts- oder Unternehmensteuer ab- führen müssen. Von großer Bedeutung sind die Spenden, die die Sportvereine von privater Seite bekommen können. Diese Spenden können sich dann die Spender von den Steuern ab- setzen.

Die Bereiche, die automatisch aufgrund ihrer Natur auf Bundesebene liegen, sind z.

B. die gesamtstaatliche Repräsentanz der Bundesrepublik Deutschland bei verschiedenen Wettbewerben, Förderung von Sportverbänden oder Bundessportfachverbänden26. Eine wich- tige Rolle obliegt dem Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Bezug auf den

„Goldenen Plan Ost“, dessen Absicht es ist, die Qualität der Sportstätten in Ostdeutschland auf das Niveau Westdeutschlands zu bringen. Während der Zeit von 1994 bis 2004 wurden dafür 60 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In den folgenden zwei Jahren, 2005 und 2006, wurden weiterhin je 3 Millionen Euro bereitgestellt27.

Abbildung 1: Aufgaben und die Zuständigkeit der Ministerien2829

Ministerium Aufgabe

Auswärtiges Amt Sportförderung im Rahmen der auswärtigen Kulturpo- litik

Bundesministerium für Finanzen Steuerliche Fragen des Sports, Ausgabe von Sonder- postwertzeichen; Sport beim Zoll

Ministerium für Verteidigung Sport in der Bundeswehr Bundesministerium für Familie,

Senioren, Frauen und Jugend

Sport im Zivildienst, Bundesjugendspiele Sport im Zivildienst, Bundesjugendspiele Bundesministerium für Gesundheit Sport im Rahmen der Gesundheitsvorsorge

25 Vgl. Haring S. 45.

26 Ebd. S. 46.

27 Ebd. S. 47.

28 Ebd. S. 47.

29Bundesministerien.URL:

http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Bundesregierung/Bundesministerien/bundesministerien.html [Stand 03. 04. 2013]

(22)

22 Bundesministerium für Verkehr,

Bau und Stadtentwicklung Wasser- und Luftsport, Goldener Plan Ost Bundesministerium für Umwelt,

Naturschutz und Reaktorsicherheit

Natursport, Sport und Tourismus, Beirat für Sport und Umwelt

Bundesministerium für Bildung und

Forschung Sport im Schulwesen und Hochschulsport

Bundesministerium des Innern Koordination der Sportförderung, Polizeisport, Sport- wissenschaft/Sportmedizin, Behindertensport

Die Förderung des Hochleistungssports obliegt vor allem dem Innenministerium, wel- ches Sportberichte der Bundesregierung erstellt und außerdem ist noch für Sportstättenbau zuständig. Eine Behörde des Innenministeriums bildet das Bundesinstitut für Sportwissen- schaft.

Wichtige Bereiche der Sportförderung sind30:

 Unterstützung der Olympiastützpunkte

 Bundesleistungszentren

 Spitzenförderung bei der Bundeswehr und Bundespolizei

Der Bund fördert in weiterem die Trainerakademie in Köln und bezahlt diese Trainer anschließend in den Sportverbänden. Die nächsten wichtigen Aufgaben des Bundes liegen bei der Förderung der Behinderten und der Dopingbekämpfung. Teilweise wird auch der Breiten- sport gefördert, als Beispiele dafür dienen die Förderung des Jugendturnens oder Maßnahmen zur Integration von Migranten. Trotzdem stellt die Förderung des Hochleistungssports die bedeutsamste Aufgabe des Bundes dar. Im Gegenteil dazu stellen die Kommunen und Länder den wichtigsten Teil der Breitensportsförderung dar. „Insgesamt tragen, laut Hockenjos, die Kommunen über 80 % der gesamten Förderung in Deutschland.31

Abbildung 2: Formen der Sportförderung auf Bundesebene32 Bereich der Sportförde-

rung Konkrete Maßnahme

DOSB Einzelne Projekte zur Förderung des Leistungssports Bundestrainerseminare

30 Vgl. Haring 2010. S. 48.

31 Ebd. S. 49.

32 Ebd. S. 49.

(23)

23 DOSB

Publikationen

Beteiligung an den Entsendungskosten deutscher Olympiamann- schaften

Bundessportfachverbände

Durchführung von Trainingsprogrammen

Beschaffung von Sportgeräten für Bundesstützpunkte Teilnahme an Wettkämpfen

Ausrichtung von Welt- und Europameisterschaften Beschäftigung von Personal(Bundestrainer)

Leistungszentren

Olympiastützpunkte Bundesleistungszentren Bundesstützpunkte

Sportförderung der Bundeswehr Personal Hauptamtliche Führungskräfte

Trainerakademie Köln und Führungsakademie Berlin Behindertensport Förderung des Leistungssports Behinderter

Sportwissenschaft

Bundesinstitut für Sportwissenschaft

Institut für Angewandte Trainingswissenschaft

Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten Dopingbekämpfung Dopingkontrollen, Schaffung gesetzlicher Grundlagen

5.3 Sportförderung auf der Landesebene

Nicht nur auf der Bundesebene, sondern auch auf der Landesebene gibt es ein Ministe- rium, dem der Sportbereich zugeordnet ist. Ein Unterschied zum Bund besteht darin, dass in jedem Bundesland der Sportbereich einem anderen Ministerium zugeordnet werden kann.

Abbildung 3: Zuständigkeiten für den Sport im Jahre 2013 in den Bundesländern33:

Bayern Bayerisches Ministerium für Unterricht und Kultus

Baden-Württemberg Ministerium für Kultus, Jugend und Sport

Brandenburg Ministerium für Bildung, Jugend und Sport

33Eigene Darstellung. Quelle: Webseiten der Bundesländer (http://www.km.bayern.de/ministerium/sport.html, http://www.baden-wuerttemberg.de/de/regierung/landesregierung/ministerien/,...)

(24)

24

Hamburg Behörde für Inneres und Sport

Sachsen Staatministerium des Innern

Berlin Senatsverwaltung für Inneres und Sport

Bremen Der Senator für Inneres und Sport

Hessen Ministerium des Innern und für Sport

Mecklenburg-Vorpommern Ministerium für Inneres und Sport

Niedersachsen Ministerium für Inneres und Sport

Nordrhein-Westfalen Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport

Rheinland-Pfalz Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur

Saarland Ministerium für Inneres und Sport

Schleswig-Holstein Innenministerium

Sachsen-Anhalt Ministerium für Inneres und Sport

Thüringen Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit

Aus der Tabelle wird klar, dass der Sport am meistens dem Innenministerium zu- geordnet ist. In den meisten Fällen wird Sport dem Innenministerium zugeordnet, was bei 11 Bundesländern der Fall ist. Die Bezeichnung Sport wird explizit zwölfmal aus sechzehn Fäl- len bei den Namen der Ministerien erwähnt. Nach Haring verfügen die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Thüringen über Sportförderungsgesetze. Außerdem ist die Sportförderung ein Staatziel, der in jeweiligen Landesverfassungen festgelegt ist. Eine Ausnahme bildet nur Hamburg, in dessen Verfassung dieses Ziel nicht festgelegt ist. Diese Gesetze bestimmen, welche Ziele erreicht werden sollen, welche Richtungen des Sports gefördert werden sollten und welchen Stellenwert der Sport in der Gesellschaft einnehmen soll34. Natürlich sind auch die Richtlinien, nach denen die Sport- förderung erfolgen soll, beinhaltet.

Die Sportpolitik auf der Landesebene wird in Landeskonferenzen diskutiert, wobei an diesen Konferenzen Vertreter von Landtag, Landesregierung, Kommunen und Landessport- bundes teilnehmen können. Einen größeren Wert hat aber die Sportministerkonferenz, an der sich alle zuständigen Organen und Organisationen des deutschen Sports beteiligen und die

34 Vgl. Haring 2010. S. 57.

(25)

25 Sportpolitik mit länderübergreifender Bedeutung bestimmen35. Auf diesen beiden Ebenen spielt eine wichtige Rolle die Verbindung zwischen Politik und Sport, denn beide Seiten sind immer an den Entscheidungen beteiligt.

5.3.1 Organisation der Sportförderung auf Landesebene

Die Sportförderung erfolgt auf zwei Weisen, und zwar entweder direkt oder indirekt.

Indirekt heißt es, dass zum Beispiel bestimmte Finanzmittel an den jeweiligen Landessport- bund zugewiesen sind. Dabei müssen die Landesportbünde die Förderrechtlinien des Bundes- landes beachten und einhalten. Die Landesportbünde gewähren dann diese Mittel weiter an die Vereine vor Ort. Zu den von Bundeländern geförderten Sportbereichen gehören der Brei- ten-, Freizeit- und Schulsport36.

5.3.2 Bildungspolitik

Dieser Bereich stellt ein sehr wichtiges Politikfeld auf der Landesebene, über das sehr oft in Öffentlichkeit gesprochen wird. Die einzelnen Parteien stellen gerade in diesem Bereich sehr oft sich voneinander unterscheidende Konzepte, die dann an die Wählerentscheidungen Einfluss haben37. Ein wichtiger Teil der Landessportpolitik ist die Schulpolitik. Die Schul- sportpolitik an sich obliegt völlig den Bundesländern, die auch mit dem organisierten Sport zusammenarbeiten.

Zu erwähnen ist hier der Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“, der von der Deutschen Sportstiftung getragen wird. Die Bundesländer sind bei diesem Wettbewerb für die Organisation, Finanzierung sowie für Durchführung zuständig. Daneben organisieren die Bundesländer die Ausbildung für die Sportlehrer an den Hochschulen.

5.3.3 Sportstättenbau

Die Förderung der Sportstättenbau ist ein unverzichtbares Teil der Sportförderung auf der Landesebene. Gerade die Errichtung von Sport-, Spiel-, und Erholungsanlagen stellt der Bevölkerung die Möglichkeit sicher, ein intensives Sporttreiben ausmachen zu können38. Die Gewährung von Zuschüssen für den allgemeinen Sportstättenbau ist also von großer Bedeu- tung. Eine weitere von Bundesländern gewährte Finanzmittel sind die für laufenden Betrieb.

Das heißt eine Bereitstellung von Finanzmitteln für Kauf von Sportgeräten oder Auszahlung der Fahrtkosten zu Wettkämpfen.

35 Vgl. Haring 2010, S. 57.

36 Ebd. S. 58.

37 Ebd. S. 58.

38 Ebd. S. 59.

(26)

26 5.3.4 Unterstützung des organisierten Sports

Die Schwerpunkte der Förderung auf der Bundesländerebene sind folgende39:

 Lehr- und Jugendarbeit

 Förderung der Übungsleiter und allgemeiner Lehrgänge zur Förderung des Breiten- und Leistungssports

 Förderung der Schulungs- und Fortbildungskurse für Kampfrichter und Schiedsrichter

 Förderung der Bundes- und Landesleistungszentren

5.4 Sportförderung in der Kommune

Eine wichtige Rolle spielt auf dieser Ebene das Deutsche Sportamt. Die beschlussfas- senden Gremien der Städte verabschieden die rechtlichen Grundlagen der kommunalen För- derung von Sport und Bewegung. Die Analyse der Städte, nach Stefan Eckl und Jörg Wetter- ich betrachtet insgesamt 364 Städte. Davon besitzen 88 % schriftlich fixierte und von den kommunalen Entscheidungsträgern beschlossene Richtlinien40. Diese Richtlinien treten vor allem bei Städten auf, deren Bevölkerungsanzahl 50.000 Einwohner überschreitet. Kleinere Städte, mit einer Bevölkerung bis 20.000 Einwohner, disponieren seltener mit diesen Richtli- nien.

Es gibt keinen klaren Unterschied in den Richtlinien zwischen den alten und neuen Bundeländern. Entscheidend ist erstens die Stadtgröße und zweitens die Zugehörigkeit zum ADS. Diese Richtlinien wurden in meisten Fällen (62 %) in Jahren 2002-2005 aktualisiert.

Nur 3 % der Städte haben Richtlinien, die vor dem Jahr 1990 festgesetzt wurden. Zu berück- sichtigen ist die Tatsache, dass das Erscheinungsjahr des Buches im Jahr 2007 liegt.

Zur besseren Beurteilung der Sportpolitik werden mehr Materialen, die die notwendi- gen Informationen über das Funktionieren des Sports liefern, gebraucht.„Das sogenannte Wissensmanagement im Sinne einer kontinuierlichen Berichterstattung soll einer rationalen Sportpolitik Vorschub leisten und Planungen im kommunalen Sportbereich effizienter und effektiver gestalten.“41 Das Problem besteht darin, dass vor allem in kleineren Städten diese Informationen fehlen und deshalb die örtlichen Sportstrukturen nicht genau beschrieben wer- den können. Das betrifft zum Beispiel die Mitgliederanzahl in Sportvereinen oder die Exis- tenz eines Sportstättenentwicklungsplans beziehungsweise eines Sportstättenleitplans. Zu beobachten ist dabei der Fakt, dass die Anzahl der Städte, welche in der ADS organisiert sind,

39 Vgl. Haring 2010, S. 60.

40 Eckl, Stefan; Wetterich, Jörg; Schrader, Henrik; Sportförderung und Sportpolitik in der Kommune. Berlin: Lit Verlag, 2007. S. 20.

41 Vgl. Eckl 2007, S. 22

(27)

27 zweimal so hoch ist, als deren, die der ADS nicht angehören. Das Alter dieser Pläne unter- scheidet sich in Abhängigkeit von den einzelnen Regionen. Während westliche Bundesländer über Pläne, die vor dem Jahre 1990 erschienen, verfügen, sind die Pläne in den neuen Bundes- ländern sehr aktuell, auch dank dem Programm „Goldener Osten“.

Der nächste wichtige Aspekt der Sportförderung ist die Verankerung des Sports in der kommunalen Verwaltung. Es erscheint so, als gäbe es einen Zusammenhang zwischen der Sportverwaltung und dem Umfang der finanziellen Förderung. Eine große Rolle spielt dabei das Vorhandensein eines eigenständigen Sportamtes. Wenn die Stadt mit diesem Amt disponiert, sind wichtige Fakten, wie eigenständige Sportausschüsse, Vereinszahlen oder Sportstättenentwicklungspläne, meist vorhanden. Maßgeblich ist dabei wieder die Stadtgröße.

Je größer die Stadt, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass die Sportausschüsse zur Verfü- gung stehen. In kleineren Städten (bis 50.000 Einwohner) ist Sport mit anderen Angelegen- heiten (z.B. Kultur, soziale Sachen) verbunden. Dagegen verfügen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern häufiger über ein selbstständiges Sportamt42. Auch in dieser Problematik sind regionale Unterschiede zu bemerken. Die Städte im Westen verfügen öfter über ein ei- genständiges Sportamt als Städte in anderen Teilen Deutschlands. Hingegen ist Sport im Nor- den meist keinem Amt zugeordnet, was etwa 10 % der Städte betrifft. Für etwa 90 % der Kommunen stellt Sport einen wichtigen Standortfaktor dar, was den Stellenwert des Sportes zeigt.

5.4.1 Direkte Förderung der Kommune

Wie schon erwähnt, gehören zu diesem Förderungstyp geldliche Zuschüsse, die direkt an die Bedürftigen ausbezahlt werden. Ungefähr 95 % der Städte stellen an den Sportvereinen be- stimmte Bedingungen zum Erhalt der Fördermittel und der Rest, vor allem kleine Städte, stel- len keine Bedingungen. Die Bedingungen für die Sportförderung sind in größeren Städten (über 50.000 Einwohner) deutlich strenger. In diesen Kommunen müssen die Bewerber häufig mehrere Bedingungen erfüllen, um die Förderung zu erlangen.

42 Vgl. Eckl 2007, S. 27.

(28)

28 Abbildung 4: Tabelle der häufigsten Bedingungen für die Förderung43

Bedingung Prozent

Der Verein muss Mitglied des Landessportbundes sein 65,9 Der Verein muss Mitglied einer lokalen Dachorganisation des organisierten Sports sein

41,1

Der Verein muss seit einer bestimmten Zeit im Vereinsregister sein

37,6

Der Verein muss einen bestimmten Anteil an Kindern und Ju- gendlichen haben

32,9

Der Verein muss Mitgliedsbeiträge erheben 32,1 Der Verein muss eine bestimmte Mindestmitgliederzahl haben 20,7 Der Verein muss eine bestimmte Mindestmitgliederzahl haben, die in seiner Stadt wohnen.

15,2

Zuschüsse zum Sporttreiben

Eine wichtige Voraussetzung um sportliche Aktivitäten auszuüben, ist es einen Übungsleiter zu finden. Es ist nachgewiesen, dass je größer Stadt ist, desto häufiger werden die Übungsleiter entgolten44. Wettkampfsport und Förderung des Leistungsgedankens bei Kindern und Jugendlichen gehören zu den wichtigsten Themen der Sportvereine. Die Förde- rung besteht meist aus Zuschüssen für Reise- und Fahrtkosten oder durch kostenlose Bereit- stellung verschiedener kommunaler Sportanlagen. Über 60 % der Sportvereine werden im Wettkampf oder Leistungssportbereich von den Städten unterstützt. Teilweise werden von den Städten sogar Sportveranstaltungen finanziell unterstützt, aber andere Formen der Förderung gibt es sehr selten. Etwa 20 % der Städte gewähren Zuschüsse für Leistungssportler sogar schon auf regionaler Ebene. Im Vergleich der Unterstützung des Wettkampf- und Leistungs- sports zwischen den neuen und alten Bundesländern zeigt sich eine vermehrte Unterstützung in den neuen Bundesländern. Die Bereiche, in die die finanziellen Mittel hauptsächlich flie- ßen, sind die Förderung der Trainer, die Stützpunkte oder Talente.

43 Vgl. Eckl 2007 S. 36.

44 Ebd. S. 41.

(29)

29 Abbildung 7: Zuschüsse für den Leistungs- und Wettkampfsport nach Regionen45

Gesamt Norden Osten Süden Westen

Reise- und Fahrtkosten 80,4 % 73,1 % 81,8 % 77,3 % 85,3 % Sportveranstaltungen 45,5 % 65,4 % 57,6 % 33,3 % 45,3 % Förderung von Stützpunk-

ten

23,9 % 26,9 % 36,4 % 14,7 % 26,7 %

Förderung von Trainern 21,5 % 23,1 % 42,4 % 14,7 % 26,7 % Talentfördermaßnahmen 20,1 % 26,9 % 27,3 % 8,0 % 26,7 % Talentsichtungsmaßnahmen 15,3 % 7,7 % 18,2 % 9,3 % 22,7 %

Leistungsprämien 6,2 % 0,0 % 3,0 % 12,0 % 4,0 %

Förderung der Kinder und Jugendliche

Die Arbeit von Vereinen mit Kindern und Jugendlichen ist sehr wichtig, auch nach Anschau- ung der Bevölkerung. Diese Aufgabe ist die Wichtigste aus gesellschaftlicher und sozialpoli- tischer Sicht, womit vor allem Integration und soziale Aufgaben gemeint sind46. Die Erfolge dieser Altersgruppen repräsentieren diese Vereine und helfen ihnen zu überleben und Förder- mittel zu erwerben. Deshalb ist die Förderung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen so entscheidend und hat einen großen Stellenwert. Die Förderung von Kindern und Jugendlichen ist im Norden und Osten am geringsten verbreitet. Die Zuschüsse sind in diesen Gebieten merklich niedriger als in südlichen oder westlichen Bundesländern. Was die Beitragshöhe pro Kind betrifft, werden im Norden und im Süden die höchsten Zuschüsse gewährt.

Abbildung 5: Zuschüsse für Kinder und Jugendliche im regionalen Vergleich47

Region Prozent

Norden 55,8

Osten 59,0

Westen 89,2

Süden 73,7

Abbildung 6: Die Beitragshöhe im regionalen Vergleich48 (EUR)

Norden 8,4

Osten 6,6

45 Vgl. Eckl 2007, S. 44.

46 Ebd. S. 39.

47 Ebd. S. 39

48 Ebd. S. 40

(30)

30

Westen 5,9

Süden 10,2

Förderung der Sportstätten

Nicht nur die Kommunen, sondern auch die Sportvereine können selbstständig Sport- stätten aufbauen und betreiben. Allerdings sind dabei Erfolgsschwankungen in den einzelnen Bundesländern zu beobachten. In den letzten Jahren wuchs der Anteil der Sportstätten, die durch die Sportvereine selbst finanziert wurden. Natürlich reichen eigene Finanzmittel nicht für den kompletten Aufbau aus und sehr oft sind verschiedene Mischsysteme der Finanzie- rung zu betrachten. Sehr oft wurden Zuschüsse von den Städten und Sportverbänden hinzuge- zogen, oder Förderungen vom Land oder der Kommune wurden gewährt. Die Anzahl der selbstbetriebenen Sportanlagen der Sportvereine unterscheidet sich in jedem Bundesland, da die Fördersysteme der Sportstätten sehr unterschiedlich gestaltet sind. Im Durchschnitt ge- währen 86 % der Städte Zuschüsse für vereinseigene Baumaßnahmen und 74 % der Städte fördern außerdem den Betrieb der Anlagen, die im Besitz der Sportvereine sind49. Allerdings treten große Schwankungen in der Förderung bei kleinen und großen Städten auf. Den Betrieb der vereinseigenen Sportanlagen fördern fast 80 % der Städte mit mehr als 20.000 Einwoh- nern, aber nur 40 % Städte, welche nicht mehr als 20.000 Einwohner haben50. Nicht alle Sportanlagen werden in gleichem Umfang unterstützt, was sich vor allem bei kleineren Städ- ten zeigt. Vor allem Sondersportanlagen (für Tennis-, Reit- oder Schießsport) erhalten Zus- chüsse in nur 31 % der kleineren Städte für ihren Betrieb.

Verschiedene Anmietungen von Sportanlagen werden vor allem von größeren Städten gewährt. Es handelt sich dabei um Vermietung der Hallen, Gymnastikräume, Schwimmbäder und anderen Sportstätten. Was die Sportgeräte angeht, haben Sportvereine aus den neuen Bundeländern einen Vorteil gegenüber den alten Bundesländern, da diese eine höhere Förde- rung für verschiedene Geräte erhalten (Matten, Fußbällen). Etwa 81 % der Städte in den neu- en Bundesländern fördern die Sportvereine in dieser Hinsicht, während in alten Bundeslän- dern der Durchschnitt nur bei 65% liegt51.

49 Vgl. Eckl 2007, S. 46-47.

50 Ebd. S. 48.

51 Ebd. S. 49.

(31)

31 Förderung der Veranstaltungen und Einzelprojekte

Wettkämpfe, verschiedene Turniere und kulturelle Veranstaltungen bilden für Leute, die keinen Sport treiben, eine Möglichkeit, ihre Freizeit zu gestalten und außerdem die Sport- ler während ihrer Anstrengung zu unterstützen. Die Analyse von Stefan Eckl hat gezeigt, dass 74 % der analysierten Städte diese Veranstaltungen entweder direkt oder indirekt fördern. Es handelt sich meist um direkte Barzuschüsse oder, auf indirekte Weise, um verschiedene Sach- oder Dienstleistungen. Barzuschüsse sind vor allem für größere Städte typisch, hingegen sind für kleinere Städte verschiedene Mischsysteme (indirekte + direkte Weise + Dienstleistungen) charakteristisch. Auch in diesem Fall fördern die neuen Bundesländer diese Veranstaltungen häufiger.

Abbildung 8: Zuschüsse für Veranstaltungen im regionalen Vergleich52

neue Bundeländer 95,2 %

alte Bundesländer 74,2 %

Was Einzelprojekte, Kooperationen und Verwaltungszuschüsse betrifft, entstand in den letzten Jahren in Deutschland eine Vielzahl von Sportentwicklungsprojekten, die sich mit der Zukunft des Sportes befassen. Diese Projekte beinhalten eine ganze Reihe von Empfeh- lungen, nach denen sich die Sportvereine in der Zukunft richten sollen. Außerdem veranlassen diese Pläne die Sportvereine, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen zu fördern, neue Projekte (Kindersportschule) einzuführen oder neuartige integrative und innovative Angebote für verschieden Zielgruppen anzubieten. Die Mitarbeit der verschiedenen Sportarten an den zukunftsorientierten Handlungsprogrammen sollte eine gute Legitimationsbasis für die kom- munale Förderung bilden.53 Die Tatsache, dass 44 % der Städte, welche Einzelprojekte unters- tützen, zeigt, dass sich die Städte bemühen, die innovativen Tendenzen im Sport nicht ohne Hilfe da stehen zu lassen. Dieser Trend der Unterstützung ist vor allem in den neuen Bundes- ländern verbreitet. Zu diesen Einzelprojekten können verschiedene Veranstaltungen für Be- hinderte oder Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen, zwischen Kindergärten und Sportvereinen und zwischen selbständigen Sportvereinen gezählt werden.

Auch hier wird deutlich, dass die Stadtgröße entscheidenden Einfluss auf die Förde- rung hat. Während kleinere Städte vor allem Veranstaltungen fördern, die in Form und Inhalt ähnlich sind, zeigen sich größere Städte dagegen toleranter und leisten auch finanzielle Hilfen für die Aktionen, die innovativ erscheinen. Einzelprojekte werden häufiger in den neuen Bun-

52 Vgl. Eckl 2007 S. 51.

53 Ebd. S. 55.

(32)

32 desländern gefördert. Auch das Vorhandensein eines Sportentwicklungsplanes hat einen posi- tiven Einfluss auf die Gewährung von Finanzmitteln. Nach Eckl gibt es einen klaren Zusam- menhang zwischen den Zuschüssen für einzelne Projekte und genau diesen Plänen.

Abbildung 9: Zuschüsse für Einzelprojekte 54

Formen der Zuschüsse Anteil der Städte

Zuschuss für bestimmte Sportangebote

(Behinderte, Kinder, Mitternachtssport etc.) 48,7 % Kooperationen zwischen Kindergärten und Vereinen 17,7 % Zuschuss für Kooperationen zwischen den Sportvereinen 16,5 %

Sonstiges 46,2 %

Nur wenige Zuschüsse gehen an die Vereinsverwaltung. Diese werden nur von 14%

der Städte gefördert. Diese Förderung liegt häufiger in den neuen Bundesländern vor.

5.4.2 Indirekte Förderung

Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den von Sportvereinen oder anderen Sportgruppen betriebenen Sportstätten. Zwei Drittel der Sportvereine sind nach Eckls Meinung auf Sport- stätten angewiesen, die nicht in ihrem Besitz, sondern im Besitz der Städte, sind. Die Ent- scheidung, Gebühren für die Nutzung der Sportplätze zu erheben, liegt bei jeder Stadtgemein- de selbst. Es gibt Städte, die diese Sportstätten gebührenfrei vermieten, wiederum existieren aber auch Städte, die Gebühren in unterschiedlicher Höhe verlangen. Diese Gebühren können entweder politisch bestimmt werden (in symbolischer Höhe), indem nur die Nebenkosten in Rechnung gestellt werden (Strom, Heizung, Wasser), oder sie werden als Steuerungsinstru- ment eingesetzt, um die Sportstättenkapazitäten optimal auszunutzen. Insgesamt 56,7% der deutschen Städte erheben Gebühren für die Nutzung ihrer Sportanlagen. Unterschiede in Be- zug auf die Stadtgröße liegen kaum vor, aber hinsichtlich einzelner Regionen ergeben sich deutliche Unterschiede.

Abbildung 10: Gebühren für Sportstättenausnutzung im regionalen Vergleich 55 Anzahl der Städte Nein (%) Anzahl der Städte Ja (%)

Gesamt 135 43,4 176 56,6

Norden 17 39,5 26 50,5

Osten 16 41,0 23 59,0

54 Vgl. Eckl 2007, S. 57.

55 Ebd. S. 65.

(33)

33

Süden 30 26,8 82 73,2

Westen 72 61,5 45 38,5

Aus der Tabelle geht hervor, dass die Gebührenbelastung für die Sportanlagennutzung in südlichen Bundesländern am größten ist. Im Gegensatz dazu erheben in den westlichen Bundesländern nur 38,5% der Städte Gebühren.

Nutzung der Sportstätten durch Kinder

Im Norden und Süden sind diese Nutzungsgebühren für Kinder und Jugendliche ver- breiteter als im Westen und Osten. Im Norden verlangen 40 % der Städte Gebühren, im Süden sind es 37% der Städte. Die Werte im Osten bewegen sich um 25%, wohingegen im Westen nur 20 % der Städte, diese Gebühren einfordern.

Abbildung 11: Nutzungsgebühren für Kinder und Jugendliche56

Stadtgröße Nein (%) Ja (%)

0-20.000 Einwohner 73,1 26,9

20.001-50.000 Einwohner 81,4 18,6

50.001-100.000 Einwohner 72,8 27,2

mehr als 100.000 Einwohner 45,9 54,1

gesamt 71,1 28,9

Abbildung 12 : Gebühren für Nutzen der Sportanlagen durch Kinder57 Anzahl der

Städte

Nein (%) Anzahl der Städte Ja (%)

Turn- und Sporthallen 276 76,0 87 24,0

genormte Freispielfelder 279 76,9 84 23,1

Leichtathletikanlagen 312 86,0 51 14,0

sonstige Außenanlagen 315 86,8 48 13,2

Hallenbäder 319 87,9 44 12,1

Freibäder 344 94,8 19 5,2

andere Anlagen 341 93,4 22 6,1

56 Vgl. Eckl 2007,S. 68.

57 Ebd. S. 68.

(34)

34 Die Tabelle zeigt, dass die Nutzung der Turn- und Sporthallen, zusammen mit ge- normten Freispielfeldern, am häufigsten gebührenpflichtig ist. Dies gilt bei fast jeder vierten Stadt.

Nutzung der Sportstätten durch Erwachsene

Während der Wert bei Kindern bei 29 Prozent liegt, müssen Erwachsene fast doppelt so häufig für die Nutzung der Sportanlagen zahlen. In exakt 47 % der Städte muss diese Al- terskategorie Entgelte abführen. Auch hier sind erwachsene Menschen aus Großstädten eher betroffen. Der Anteil der Städte, welche ein Entgelt verlangen, liegt in diesem Fall bei 64 %.

Im Vergleich der vier Gebiete Osten, Westen, Süden und Norden verzichten die westlichen Bundesländer am häufigsten auf Gebühren, da nur 31,6 % der Städte diesen Anspruch erhe- ben. Auf der anderen Seite sind in 61,6 % aller Städte in den südlichen Bundesländern Gebüh- ren zu zahlen. Zum Betreiben bestimmter Sportarten stellt eine Turn- oder Sporthalle die Grundvoraussetzung dar. Diese sind allerding meist im Besitz der Städte. In den meisten Fäl- len werden für die Nutzung dieser Hallen Entgelte verlangt, welche je nach Altersgruppe, Stadt oder Zeit differieren. Im Jahre 2005 betrug die Durchschnittsgebühr für den Übungsbe- trieb in einer Sport- oder Turnhalle für Kinder ca. 3,64 Euro pro Stunde, für Jugendliche ca.

3,74 Euro und für Erwachsene 4,76 Euro58. Die höchsten Entgelte bezahlt man in Städten, die zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern haben59. Diese Städte verlangten im Jahre 2005 für eine Stunde in der Halle durchschnittlich ca. 5,17 Euro. Die niedrigsten Preise bezahlte man in Städten, mit einer Bevölkerungszahl zwischen 50.000 und 100.000. Dort beträgt die Ge- bühr durchschnittlich 2, 99 Euro pro Stunde.

Abbildung 13: Gebühren für Nutzen der Sportanlagen durch Erwachsene 60 Anzahl der

Städte

Nein (%) Anzahl der

Städte

Ja(%)

Turn- und Sporthallen 213 58,7 (76,0) 150 41,3 (24,0)

Genormte Freispielfelder 279 76,9 (76,9) 84 23,1 (23,1)

Leichtathletikanlagen 288 79,3 (86,0) 75 20,7 (14,0)

sonstige Außenanlagen 332 91,5 (86,8) 31 8,5 (13,2)

Hallenbäder 242 66,7 (87,9) 121 33,3 (12,1)

Freibäder 294 81,0 (94,8) 69 19,0 (5,2)

andere Anlagen 331 91,2 (93,4) 32 8,8 (6,1)

58 Vgl. Eckl 2007, S. 71.

59 Ebd. S. 72.

60 Ebd. S. 70.

(35)

35 Während der vergangenen Jahre ist auch die Anzahl der Städte angestiegen, welche ein Entgelt erheben. Während es im Jahr 2001 noch 61 Städte waren, ist diese Zahl bis 2005 auf 80 Städte angewachsen. Die Höhe dieser Entgelte schwankt zwischen den einzelnen Bun- desländern. In den nördlichen Bundesländern werden die niedrigsten Entgelte erhoben. Diese bewegen sich zwischen 2,57 – 3,02 Euro pro Stunde61. Gegensätzlich dazu stellt sich die Si- tuation in den südlichen Bundesländern dar. Dort werden hohe Entgelte verlangt, die zwi- schen 4,43 Euro und 5,83 Euro pro Stunde liegen. Der Vergleich von alten und neuen Bun- desländern zeigt, dass die alten Bundesländer höhere Entgelte von den Nutzern einfordern.

Abbildung 14: Entgelt pro Stunde im Vergleich von neuen und alten Bundesländern 62

Kinder Jugendliche Erwachsene

Neue Bundesländer 2,44 2,73 3,98

Alte Bundesländer 4,01 4,01 4,92

Gebühren im Rundenspielbetrieb

Unter dem Begriff Rundenspielbetrieb versteht man vor allem Wettkämpfe, die regelmäßig veranstaltet werden. In der Analyse von Eckl gaben 37 % der Städte an, dass sie in diesem Fall Gebühren erheben. Diese Gebühren verlangen vor allem kleinere Städte bis 20.000 Ein- wohner und Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Insgesamt 44,2 % aller Städte mit we- niger als 20.000 Einwohnern und 48,6 % aller Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern ver- wenden diese Gebühren als Finanzquelle für ihre Haushalte63.

Bei einer Einteilung Deutschlands in West-, Ost-, Nord- und Südgebiet erhebt das westliche Gebiet die geringsten Gebühren, da weniger als ein Fünftel der Städte diese Gebüh- ren verlangen. Über 50 % der in südlichen Bundesländern liegenden Städte verlangen Gebüh- ren für diese Sportveranstaltungen und aufgrund dessen erreicht diese Region den ersten Platz im deutschlandweiten Vergleich.

61 Vgl. Eckl 2007, S. 72.

62 Ebd. S. 72.

63 Ebd. S. 73.

(36)

36 Abbildung 15: Nutzungsgebühren für den Rundenspiel- oder Wettkampfbetrieb 64

Anzahl der Städte

Nein (%) Anzahl der Städ- te

Ja (%)

Gesamt 199 64,0 112 36,0

Norden 25 58,1 18 41,9

Osten 24 61,5 15 38,5

Süden 55 49,1 57 50,9

Westen 95 81,2 22 18,8

Die Sportanlagen, deren Nutzung von einer Gebühr belastet wird, sind vor allem Sporthallen, Hallenbäder, genormte Freispielfelder, Leichtathletikanlagen sowie Freibäder.

Der Rest vereint verschiedene andere Außenanlagen und sonstige Anlagen. Eine Möglichkeit für Vereine sich von den Gebühren loszukaufen, stellt die sogenannte Eigenleistung dar. Der Nachteil für die Vereine ist die Tatsache, dass nicht alle Städte diese Tätigkeit ermöglichen.

Wie in vielen Fällen ist auch hier die Stadtgröße entscheidend. Zu den eventuellen Dienstleis- tungen, die von den Vereinen durchgeführt werden könnten, zählt man z.B. das Reinigen der Sportanlagen und ihr Auf- bzw. Abschließen.

Abbildung 16: Eigenleistungen im Rundenspiel- oder Wettkampfbetrieb65 Anzahl der

Städte

Nein (%) Anzahl der Städ- te

Ja (%)

gesamt 218 62,3 132 37,7

bis 20.000 Einwohner 35 71,4 14 28,6

20.000-49.999 Ein- wohner

97 63,8 55 36,2

50.000-99.999 Ein- wohner

47 61,8 29 38,2

mehr als 100.000 Ein- wohner

39 53,4 34 46,6

Dem tabellarischen Nachweis entnehmen wir, dass je größer die Stadt ist, desto öfter können Sportvereine Eigenleistungen durchführen. Diese Möglichkeit können vor allem

64Vgl. Eckl 2007, S. 73.

65 Ebd. S. 74.

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