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Tintinnabula auf de Ostseeinseln Nowakowski, Wojciech Fornvännen 89:3, 133-143 http://kulturarvsdata.se/raa/fornvannen/html/1994_133 Ingår i: samla.raa.se

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Nowakowski, Wojciech Fornvännen 89:3, 133-143

http://kulturarvsdata.se/raa/fornvannen/html/1994_133

Ingår i: samla.raa.se

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Tintinnabula auf den Ostseeinseln

Die römischen Bronzeglocken auf den Inseln Gotland und Bornholm Von Wojciech Nowakowski

Nowakowski, W. 1994, Tintinnabula auf den Ostseeinseln. Die römischen Bronzeglocken auf den Inseln Gotland und Bornholm {Tintinnabula from the Baltic Islands. Roman bronze bells from Gotland and Bornholm.) Fornvännen 89. Stockholm.

The Baltic Sea Basin constitutes a particular cultural zone in the Roman period.

Peoples dwelling on the Baltic shores maintained mutual relations which are clearly legible in the archaeological material. The distribution of Roman im- ports, the bronze bells among them, reflects such contacts. Here are presented 5 bronze tintinnabula, imported from the Roman Empire, encountered in the Baltic Islands. Two, found in Gotland, belong to the typical pyramid bells, occurring i.e. at the Vistula mouth during the whole Roman period; the distinguishing feature of one of them being the motif of palm leaves—the antique symbol of victory. Two others come from the famous ritual deposit of Havor (Gotland). The last known find was discovered in Bornholm. It is impos- sible for the time being to specify the function of the Roman bells in the barbarian world. One may only presume their being utilized for magical practi-

Wojciech Nowakowski, Uniwersytet Warszawski, Instytut Archeologii (Warsaw Univer- sity Institute of Archaeology), Zwirki i Wigury 97/99, 02-089 Warszawa, Poland.

Das Ostsee-Becken bildete in der römischen Kaiserzeit eine besondere Zone. Kontakte zwischen Stammen, die die Meereskiiste besie- delten, bewirkten die Entstehung einer kultu- rellen Gemeinschaft, in der das Vorkommen eigenartiger Formen zu beobachten ist (vgl.

H å r d h & Wyszomirska-Werbart 1992). Als ein Beispiel känn man die in die ältere Kaiserzeit datierten Prachtfibeln Almgren 71 nennen, die ein interessantes Derivat der spätkelti- schen ,,Tierkopffibdn" bilden (vgl. J a h n 1952). Diese Fibeln kommen nämlich im siid- lichen Teil d e r Skandinavischen Halbinsel (vgl. z.B. Almgren 1923, S. 157, Taf. IV: 71), auf den Dänischen Inseln (Hedeager & Kristi- ansen 1982, S. 9 6 - 9 7 , Abb. 12-13), an der mecklenburgischen Kiiste (Keiling 1973, S.

1 3 5 - 1 3 8 , Abb. 70, 7 1 : b - c ) , im Weichselmun- dungsgebiet (La Baume, 1928, S. 44, Abb. 8) u n d in Litauen (Vaitkunskiene 1981, Abb. I) vor - also rings um die Ostsee. Auch die Ver-

breitung von römischen I m p o r t e n zeugt von engen Beziehungen innerhalb der ganzen Ostsee-Zone. Als das beste Beispiel können spätkaiserzeitliche Glastrinkhörner genannt werden, die aus den rheinländischen Pro- vinzen u b e r die Ostsee nach Dänemark, Schweden, Masuren u n d Finnland drängen (vgl. Eggers 1951, S. 98, 181, Karte 59; Ek- holm 1958, S. 3 7 - 4 0 , Abb. 8; Evison 1975, S.

8 3 - 8 5 , Abb. 21).

Zu den römischen Importen, die im ganzen Ostsee-Becken vorkamen, gehören metallene Glocken. Sie kommen sowohl in Mecklenburg als auch in Finnland vor, besonders häufig sind sie aber zwischen der Weichsel- u n d der M e m d m i i n d u n g registriert (Nowakowski 1987; 19896). Einige Exemplare wurden auch auf den zwei Ostseeinseln: Gotland u n d Born- holm gefunden.

Obwohl metallene tintinnabula ziemlich häufig im ganzen römischen Reich und im

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Abb. 1. Funde der römischen Bronzeglocken im Ostsee-Becken. 1 - Gotland; 2 - Bjärby; 3 - Havor; 4 - Bornholm; 5 - Domkowo; - Starzykowo Male; 7 - Watkowice; 8 - Malbork; 9 - Mojtyny; 10 - Poniki; 11 - Wegorzewo (5-11: Polen); 12 - ehem. Grebieten; 13 - Izobilnoe; 14 - ehem. Koddien; 15 - ehem.

Löbertshof; 16 - Povarovka; 17 - Putilovo; 18 - Soldatovo; 19 - Tjulenino; 20 - Vofnoe (12-20:

Kaliningrader Gebiet der Russischen Föderation); 21 - Zadavainiai (Litauen); 22 - Aizkraukle (Lettland);

23 - Kambja (Estland); 24 - Rapola (Finnland); 25 - Wiebendorf (Deutschland). - Fynd av romerska bronsklockor i Östersjöbäckenet.

ganzen Barharicum vorkommen, wird ihnen weder von klassischen Archäologen, noch von Prähistorikem Aufmerksamkeit geschenkt.

Fiir ,,Klassiker" ist die einfache Form der Glocken nicht interessant genug. Fiir Prähi- storiker sind tintinnabula chronologisch nicht erfassbar weil sie in J a h r h u n d e r t e n ihre Art nicht v e r a n d e n hatten: Exemplare aus der Si hlussphase der römischen Republik unter- scheiden sich kaum von j e n e n aus der spätan- tiken Zeit. Diese Eigenschaften der Glocken entmutigen also Archäologen eine chronolo- gische und typologische Analyse der tintinna- bula durchzufuhren. Deswegen sind Mittei-

lungen iiber derartige Funde oft auf eine kurze Bcsthreibung reduziert, auch wenn die Entdeckung einer Glocke im tiefen Barhari- cum eine wahre Sensation bildete. Als ein Bei- spiel können die Glockenfunde aus dem west- balt ischen Kulturkreis genannt werden, die bis vor kurzem ganz unbearbeitet geblieben waren (vgl. Nowakowski 1987).

Um einen Ausweg aus dieser Lage zu fin- den, sollte man das ganze bisher g e s a m m d t e

Fundmaterial grilndlich typologuch und

chronologisch analysieren. Dazu sollen nicht nur neu entdeckte tintinnabula. sondern auch alle in Magazinen ..stilliegenden" römischen

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Abb. 2. Bronzeglocke ,,aus Got- land" (SHM 11 502).

Glocken erneut völlig bearbeitet werden. Das betrifft auch diejenigen Exemplare, iiber die schon veröffentlicht wurde.

Die Analyse der metallenen Glocken wird in der Regel durch chronologische Probleme er- schwert. Besonders unsicher ist die Datierung der einfachen eisernen Glocken, weil derarti- ge tintinnabula chronologisch auBerordentlich schwer zu bestimmen sind. Unter den in Got- land gefundenen Eisenglocken befinden sich beispielsweise fast identische Exemplare, die sowohl in die spätere römische Kaiserzeit oder die Völkerwanderungszeit (vgl. Björn- stad, 1955 S. 938, Abb. 382: 5); als auch in die Vikingerzeit (Arwidsson & Berg 1983, S.

11—12, Taf. 7) o d e r ins Mittelalter (vgl. Glocke aus Sunderbys, Sjohein s:n - Ausgrabungen von P. Manneke in 1970; Fund Nr 4 1 , Got- lands Fornsal) datiert werden sollten. Aus die- sem Grund lassen sich die Eisenglocken, die, wie beispielsweise ein Exemplar aus Yttlings, Bro s:n (Gotlands Fornsal C.7386; vgl. Nowa- kowski 1987, S. 125), aus den Funden mit unbekanntem archäologischem Kontext stam- men, weder präzise noch mit Sicherheit datie- ren.

Ganz änders stellt sich die Problematik der Bronzeglocken (Abb. 1) dar. Eine komplizier- te Technik der Herstellung und eine ganz be- stimmte Form bewirkten, daB die romanitas dieser Glocken ziemlich leicht erkannt werden

känn, was alle m o d e m e n ,,Zusätze" einfach diminieren läBt. Somit känn beispielsweise eine Bronzeglocke aus der Sammlung Got- lands Fornsal (C.2129; ohne Fundort) als eine m ö d e r n e kirchliche Handglocke ,,entlarvt"

werden. Also können u n t e r den Funden von den Ostsee-Inseln n u r fiinf Bronzeglocken als römische Importe gedeutet werden: vier Ex- emplare aus Gotland (vgl. L u n d Hansen 1987, S. 475) u n d noch eine weitere Glocke aus Bornholm. Diese fiinf bronzenen tintinnabula stellen das Thema dieses Aufsatzes dar.

Die Bronzeglocke ,,aus Gotland"

Am Anfang des 20. J a h r h u n d e r t s wurde ein bronzenes tintinnabulum gefunden, das als aus ,,Gotland" stammend, also o h n e genauen Fundort, registriert worden ist (Statens Histo- riska Museum, Nr. Inv. 11 502; vgl. Tillväxten

1907, S. 6, Abb. 6; Almgren & Nerman 1923, S. 8 1 , Nr. 446, Taf. 3 0 : 4 4 6 ; L u n d Hansen

1987, S. 446). Es ist eine pyramidenförmige Glocke, 4,5 cm hoch (mit dem Henkel 6,5 cm) und mit einer rechteckigen Basis, die 5,0 cm läng und 4,1 cm breit ist. J e d e Ecke der Basis ist mit einem groBen Knopf ausgestattet. In der Kuppel des Mantels, unter dem sechs- eckigen Henkel, befindet sich ein rundes Loch. Innen, beiderseits des Loches, sind zwei Reststiicke der eisernen Öse fiir den Klöppel vorhanden (Abb. 2).

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Diese Glocke gehört zu einem der populär- sten u n d langlebigsten römischen Glockenty- pen. Ahnliche Exemplare kamen nämlich im ganzen römischen Reich, von der Endzeit der Republik an bis zum Niedergang des Kaiser- reichs (Nowakowski 19896, S. 7 7 - 7 8 , Abb.

4—5), vor. Hingegen sind pyramidenförmige Glocken im Barbaricum ziemlich seiten. Dazu wurden sie in der Regel in der Nähe des rhein- ländischen oder donauländischen limes gefun- den (vgl. Wilms 1872, S. 29, Taf. V I - V I I : 3 9 ; Maurer 1977, S. 266, Abb. 250; Stuppner 1988, S. 288, Abb. 718; Gackova 1991, S.

159, Taf. IV: 6). Ein Exemplar stammt viel- leicht aus dem Gebiet der Przeworsk-Kultur, nördlich der Karpaten (Nowakowski 1992, SD. 1 1 9 - 1 2 0 , Abb. 4 - 5 ) . Die pyramidenför- migen tintinnabula treffen sich zahlreich auch im tiefen Barbaricum — im Dnjepr-Gebiet (Nowakowski 1989 a).

Eine andere Konzentration derartiger Glocken befindet sich auch an der östlichen Ostseektiste. Die pyramidenförmigen tintinna- bula sind nämlich in Finnland (Rapola — vgl.

Hirviluoto 1987, S. 25, Abb. 1), Estland (Kambja - Katalog 1896, S. 34, Taf. 9), Li- tauen (Zadavainiai - Michelbertas 1969, S.

4 2 - 4 3 , Abb. 2; 1972 S. 104, Abb. 10) u n d im Samland (ehem. Corjeiten, Kr. Fischhausen, heute: Putilovo, Kalinigrader Oblast, Rus- sische Föderation - Museum fiir Vor- und Friihgeschichte, Berlin, Nr. Inv. 11.3578) re- gistriert.

Der archäologische Kontext, in dem die py- ramidenförmigen Bronzeglocken, sowohl im römischen Reich als auch im Barbaricum ent- deckt wurden, weist darauf hin, daB diese tin- tinnabula leider n u r allgemein in die römische Kaiserzeit datiert werden könnten (vgl. Nowa- kowski 1987, S. 120-125). Folglich muB auch die Bronzeglocke ,,aus Gotland" in den ähn- lich breiten chronologischen Rahmen plaziert werden.

Die Bronzeglocke ans Bjärhy

Die zweite, ebenfalls pyramidenförmige Bronzeglocke aus Gotland stammt aus d e r Ortschaft Bjärby im Kirchspiel Etelhem (Sta- tens Historiska Museum, Nr. Inv. 15089; vgl.

Tillväxten 1915, S. 7; Almgren & Nerman

1923, S. 58, 8 1 ; L u n d Hansen 1987, S. 446) u n d ist ebenfalls am Anfang des 20. Jhs. ge- funden worden. Diese Glocke ist 6,5 cm (mit dem Henkel 9,0 cm) hoch; ihre Basis ist 6,0 cm läng u n d 5,3 cm breit u n d trägt an j e d e r Ecke ein kleines Knöpfchen. Innen befinden sich Spuren von einer eisernen Öse fiir den Klöppel (Abb. 3). Dieses Exemplar unter- scheidet sich also kaum vom oben beschrie- benen tinlinnahulum ,,aus Gotland" u n d somit durfte es genauso allgemein in ,,die römische Kaiserzeit" datiert werden.

Ein auBergewöhnliches Merkmal der be- schriebenen Glocke biidet eine Verzierung, die sich an der inneren Seite ihres Mantels befindet. Es ist eine gewölbte Darstellung ei- nes Palmenzweiges. Die Weise, auf die diese Zeichnung hergestellt worden ist, spiegelt gut die komplizierte Technik der Produktion der bronzenen tintinnabula wider. Der Pal- menzweig ist nämlich auf die Wand des Wachsmodells getrieben worden, das nachher zur Herstellung der tönernen GuBform ge- dient hat. Derartige Formen, u n d zwar fiir pyramidenförmige Glocken, kommen oft im römischen Imperium vor (vgl. Hickmann 1949, S. 6 6 - 6 8 , Taf. XXXVIII-XXXIX). Die Dar- stellung des Palmenzweiges auf dem tintinna- hulum aus Bjärby ist also nicht in die Wand des fertigen Glockenmantds geritzt, sondern noch vor dem AbgieBen am GuBmodell getrie- ben worden. Das zeugt davon, daB dieses Or- nament noch im römischen Reich hergestellt wurde. Somit muB man eine Erklärung in den römischen Gebräuchen suchen.

In der antiken Kultur spielte der Pal- menzweig eine wichtige Rolle als ein Symbol des Sieges. Es handelt sich dabei sowohl um einen Sieg in Wagenrennen (vgl. Kolendo

1985, S. 4 7 1 ; Schauenburg 1987, S. 222, Abb. 3 1 ; Tancke 1990, S. 126, Abb. 17), als auch um einen Erfolg auf dem Schlachtfeld (vgl. Kloeppel 1990, S. 35, Abb. 7:6). Oft wurde dieses Signum als ein Emblem des Tri- umphes von der offizidlen staatlichen Propa- ganda ausgenutzt (Kolendo 1985, S. 471—

472).

Die kaiserzeitlichen Darstellungen des Pal- menzweiges sind im römischen Reich vor al- lem von Mosaiken, Reliefen und Wandmale-

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I I I

Abb. 3. Bronzeglocke aus Bjärby, Ksp Etelhem Cotland (SHM 15 089), mil der Darstellung des Palmenzwei- ges (mil dem Pfeilchen bezeichnet). - Bronsklocka från Bjärby i Etelhem. Palmkvistens läge markerat med en pil.

reien bekannt (vgl. Kolendo 1985, S. 4 7 1 , Anm. 60—61, wo gesammelte Literatur). Die derartig verzierten Gegenstände sind dagegen häufiger im Barbaricum registriert worden, was j e d o c h offensichtlidi nur den For- schungsstand widerspiegdt. Es sind nämlich römische importierte Schwerler, die im skan- dinavischen Barbaricum gefunden worden sind (Abb. 4). In 0 v r e Stabu (Norwegen) wurde beispielsweise ein Schwert mit der Darstellung der Victoria mit dem Palmenzweig gefunden (Rosenqvist 1970, Abb. 4: g). Als eine , , s d b - ständige" Verzierung kommt der Palmen- zweig auf der Schneide des Schwerles aus Egge (Norwegen) vor (Resi 1980, S. 5 3 - 5 7 , Abb. 1 : 1 , 2 : 1 ) .

Die Schwerler mit dem Palmenzweig wur- den auch im mittdeuropäischen Barbaricum registriert. Ein derartiges Schwert stammt nämlich aus dem Gräberfeld der Przeworsk- Kultur von Lachmirowice in Polen (Horbacz

& Oledzki 1985, S. 155, Abb. 5 : 2 , Taf. 14).

Der Palmenzweig auf der Bronzeglocke aus Bjärby läBt sich also auch als ein Symbol des Sieges deuten. Eine Ähnlichkeit mit den Dar- stellungen auf den Schwertscheiden läBt ver- muten, daB es sich in diesem Fall um ein Kriegsemblem handelt. Andererseits bilden diese Bronzeglocken eine typische Verzierung des römischen Zaumzeuges (Nowakowski

1989A, S. 8 2 - 8 3 ; wo gesammelte Literatur).

Man känn sich also vorstellen, dafi die Zeich- n u n g auf der inneren Seite der Glocke aus Bjärby eine Rolle in der mit Wagenrennen verbundenen Magie spielte. Dieser innerhalb der Glocke verborgene Palmenzweig sollte vielleicht das Pferd, das diese Glocke am Hals trägt, während der Wagenrennen schiitzen und insgeheim helfen, den Wettlauf zu gewinnen u n d dadurch wirkliche Siegespal- men fiir den Wagenlenker zu erringen.

Es ist unmöglich festzustellen, ob die Dar- stellung des Palmenzweiges auch im barbari- schen Milieu irgendeine magische Rolle

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Abb. 4. Darstellungen der Pal- menzweige auf den römischen, im Barbaricum gefundenen Schwer- tern. a - Övre Slabu; b - Lachmi- rowice; c - Egge. Nach Horbacz &

Oledzki 1985. - Palmkvistar pä romerska svärd funna i Barbari-

spielte. Es ist eher unwahrscheinlich, daB die komplizierte ,,Ideologie" des Wagenrennens dort bekannt u n d verständlich wäre. Anderer- seits weisen einige Funde darauf hin, daB die Germanen oft Bronzeglocken als Bestandteile des Zaumzeuges Benutzten. Ein Exemplar wurde nämlich in einem ,,Reitergrab" (Grab 638) auf dem meddenburgischen Gräberfeld Wiebendorf gefunden (Keiling 1984, S.

5 7 - 5 8 , Taf. 89). Ein weiterer Fund stammt aus dem spätkaiserzeitlichen Grab 40 aus Quedlinburg-Bockshornschanze, das als Bei- gabe u. a. zwei Pferdeskdette enthält (Schulz 1925, S. 1 6 3 - 1 6 4 , Abb. 6 - 7 ; u b e r die Datie- r u n g dieses Grabes vgl. Nowakowski 1989, S.

94). Auch die F u n d e der tintinnabula aus dem westbaltischen Kulturkreis, also aus Masuren und dem Samland, die in der Regel mit mehr oder weniger kompletten Pferdeskdetten ver- gesellschaftet sind, zeugen davon, daB dort Glocken als Anhänger beim Pferdezaumzeug dienten (Hollack & Peiser 1904, S. 57, Taf.

VIII: 94; Nowakowski 1987, S. 122-124;

19896, S. 9 7 - 9 8 ) . Es känn also erwogen wer- den, ob das tintinnabulum aus Bjärby als eine Pferdeglocke nicht n u r bei den Römern, son- dern auch bei den ,,Barbaren" auf Gotland diente. Die Gotländer verstanden vielleicht sogar teilweise die Deutung des geheimen Sie- geszeichens - des Palmenzweiges.

Zwei Glocken aus dem Havorer Hortfund Zwei weitere Glocken stammen aus einer d e r beriihmtesten Entdetkungen aus Gotland - aus dem Verwahrfund aus Havor (Nylén

1962, S. 101, Abb. 2 - 3 ; 1970, S. 1 8 0 - 1 9 5 ; Manneke 1967, S. 137-154; L u n d Hansen 1987, S. 446). Beide Exemplare (vgl. Emshei- mer 1988, S. 2 2 3 - 2 3 2 ) g e h ö r e n zu einem d e r charakteristischsten Typen römischer Glok- ken. Es sind die sehr groBen (gesamt. H ö h e - 13,8 cm u n d 14,4 cm), zylindrischen tintinna- bula mit fiinfeckigem Henkel (Abb. 5: B), die zahlreiche Analogien zu d e r ganzen römi- schen Kaiserzeit aufweisen (Nowakowski 1989, S. 7 5 - 7 6 , Abb. 2 - 3 ; 2 0 : 6 ; 22).

Die Funde aus dem römischen Reich lassen zylindrische Glocken vor allem als Pferde- glocken defmieren. Besonders oft sind derar- tige tintinnabula in militärischen Lagern regi- striert, die sowohl aus der Augustuszeit (Hal- tern - Albrecht 1944, S. 103, Abb. 19: d;

O b e r a d e n - Albrecht 1942, S. 152, Taf.

4 4 : 7 - 8 ) als auch aus d e r späteren Kaiserzeit (Kladovo - J a n k o v i c 1975, S. 224, Abb. 5 : 7 ) stammen. Im Barbaricum ist eine zylindrische Glocke auf dem jazygischen Gräberfeld Mätä- telke (Ungarn) als ein Streufund entdeckt worden (Parducz 1950, Taf. CIV: 5). Eine an- dere ist in d e r Siedlung d e r Cernjahov-Kultur Tazovo (Ukraine) gefunden worden (Symo- novic 1986, S. 1 8 6 - 1 8 8 , Abb. 4). Vergle- ichbar häufig kommen j e n e Glocken im We- ichsdmundungsgebiet u n d im westbaltischen Raum vor. Dort ist ein ebensolches Exemplar in einem Pferdegrab (Mojtyny, Grab 94 - Hollack & Peiser 1904, S. 57, Taf. VIII: 94) registriert worden. Zwei a n d e r e zylindrische tintinnabula (Watkowice Wielkie - Fund 1877;

Starzykowo Male - Heym 1937, S. 37, Abb.

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b

Abb. 5. Bronzeglocken aus Bornholm und Golland. a - Bornholm, Ksp. Åker (BMR 1204.1); b - eine der Bronzeglocken aus dem Havorer Hortfund. Nach Emsheimer 1988. - Bronsklockor från Bornholm och Gotland, a - frän Bornholm; b - en av klockorna från Havor.

29) wurden im Sumpf gefunden. Man känn also nicht ausschlieBen, daB es sich in beiden Fallen um eine Opfergabe aus dem ,,heiligen M o o r " handelt (vgl. J a n k u h n 1970; Makiewicz 1988, S. 8 3 - 9 5 ; 1990).

Aufgrund der oben erwähnten Analogien ist anzunehmen, daB die Anwesenheit der Glocken in einem als Verwahrfund zu deuten- den Komplex kein Zufall ist. Die beiden tintin- nabula sind also höchstwahrsdieinlich zum Havorer Hortfund als ein magisches Attribut (?) gelangt. Durch diesen Fund wird demnach die Vennutung, daB römische tintinnabula auch im barbarischen Milieu eine magische Rolle spielten, bestätigt.

Die Glocke aus Bomholm

Die zuletzt auf den Ostseeinseln gefundene Glocke stammt aus Bornholm. Dort ist ein groBes Fragment des bronzenen tintinnahu- lum 1985 zufällig entdeckt worden (Bornholm Museum, Ronne, Nr. Inv. 1204.1:, ,,'På lok- ker'. Åker sogn, gefundet von Frau Solveig Anderson"). Der archäologische Kontext die- ses Fundes bleibt unbekannt. Wie man auf- grund eines erhaltenen Teiles (Höhe ca. 5 cm;

Durchmesser ca. 5 cm) vermuten känn, war

diese Glocke kegdförmig. In der Mitte des Mantels befindet sich eine Verzierung, die aus einen Wulst zwischen zwei Rillen besteht. Der Henkel ist rechteckig u n d flach (Abb. 5: A).

Die Bornholmer Glocke weist zahlreiche Analogien zu den Funden aus dem römischen Kaiserreich auf. Ein ähnlicbes Glöckchen wur- de nämlich auf dem Gräberfeld Köln-Luxem- burger StraBe in einem Grab aus der Mitte des 1. J h s . n. Chr. gefunden (Gollub 1963, S. 75, Abb. 7; 8). Ein weiteres derartiges tintinnabu- lum stammt aus dem Kastell Saalhurg in Agri Decumatis (Jacobi 1921, S. 111, Taf. 111:32), das vor der Domitianuszeit bis zur Mitte des 3.

Jhs. besetzt wurde (vgl. Böhme 1972, S. 9).

Eine kleine konische Glocke mit der Wul- stenverzierung ist auch im ins 4. J h . datierten Tempel von der Göttin Epona in J e n s b e r g (Schweiz) gefunden worden (Furger-Gunti 1984, S. 1 4 2 - 1 4 5 , Abb. 238).

Aus dem genauso breiten chronologischen Rahmen stammen auch die ,,barbarischen"

Analogien der Bornholmer Glocke. Ein koni- sches tintinnahulum mit Wulstverzierung ist auf dem Gräberfeld der Przeworsk-Kultur in Brzezno (Polen), in einem Steinkranz mit Grä- bern aus der friihen Phase der älteren Kaiser- Fomvännen 89 (1994)

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zeit entdeckt worden (Nowakowski 1987, S.

115, Abb. 5). Ähnlich durfte auch die schon oben erwähnte Glocke aus dem ,,Reitergrab"

Nr. 638 auf dem langobardischen Gräberfeld Wiebendorf in Mecklenburg datiert werden (Keiling 1984, S. 5 7 - 5 8 , Taf. 89). Hingegen lassen sich die zwei weiteren dcrartigen tintin- nabula: aus Quedlinburg-Bockshornschanze, Grab 40 (Schulz, S. 1 6 3 - 1 6 4 , 166, Abb. 6 - 7 ; vgl. Nowakowski 1989, S. 94, Abb. 14:9) u n d aus dem gotischen Gräberfeld Maslomecz (Polen), Grab 133 (Kokowski 1986, S. 12) als spätkaiserzeitliche Funde bewerten.

Alle oben genannten Beispiele lassen also keine deutliche Datierung zu, und somit muB die Bornholmer Glocke n u r a n n ä h e r n d in ,,die römische Kaiserzeit" datiert werden.

Man känn n u r versuchen, die Einfuhr dieses tintinnabulum mit der groBen, ,.dänischen"

Welle der römischen Importe in der friihen Phase der spätrömischen Kaiserzeit (Wolagie- wicz 1970, S. 233-234) zu synchronisieren, dazu fehlen j e d o c h jegliche Beweise.

Die fiinf oben beschriebenen Bronzeglocken, die auf den Ostseeinseln gefunden wurden, können keinesfalls als Basis dienen, um eine ,,allgemeine Glockentheorie" aufzustdlen. Es ist n u r anzunehmen, daB sich die magische Verwendung der tintinnabula entweder durch die Fundumstände (Havor) oder die Charak- teristika (Bjärby) der Exemplare andeutet; die klaren und eindeutigen Beweise blieben j e - doch bisher aus.

Die Beschreibung der fiinf Ostsee-Bronze- glocken veranschaulicht gleichzeitig sowohl die Schwierigkeiten als auch die Anziehungs- punkte der Studien zu metallenen tintinnabu- la. Zu den ersten gehört der Mangel an typo- logischen und chronologischen Bearbeitung- en. Es gibt nämlich so gut wie keine Feststel- lungen beztiglich der Zeit u n d der Wege des Ankommens römischer Bronzeglocken im Barbaricum. Diese Situation bewirkt gleich- zeitig, daB j e d e neue Entdeckung, gleichgultig ob durch Ausgrabungen, oder in Magazinen oder Archiven gemacht, eine Lösung einiger Forschungsprobleme mil sich bringt und auch ganz neue Fragezeichen stellen känn. Daher sollte man auch diesen tintinnabula Aufmerk-

samkeit schenken, deren genaue F u n d o r t e u n d -umstände nicht dokumentatiert wurden, wie das bei fast allén skandinavischen Exem- plaren der Fall ist.

Ich danke Frau Dr. Margrethe Watt, Bornholm Mu- seum, Ronne, und Herrn Dr. Jan Peder Lamm, Statens Historiska Museum, Stockholm, fiir ihre Hilfe bei meiner Suche nach römischen Glocken und fiir die Genehmigung die gefundenen tintinna- bula zu bearbeiten und dariiber zu publizieren. Ich bin auch der Alexander von Humboldt-Stiftung dankbar, deren groBziigige Hilfe mir die Studien in skandinavischen Museen ermöglichte. SchlieBlich danke ich Herrn Volker Pfeiffer, Goethc-Institut Warschau, fiir die sprachliche Verbesserung dieses Textes.

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Sammanfattning

Tintinnabula på Östersjööarna. De romerska bronsklockoma från Gotland och Bomholm Östersjöbäckenet bildade u n d e r romersk kej- sartid en särskild zon med en egen formvärld.

Denna baserades på kulturella kontakter mel- lan de stammar som bebodde kusttrakterna.

Kontakterna avspeglas också i förekomsten av romerska importföremål inom området. Det kanske bästa exemplet härpå utgör de romers- ka bronsklockorna, de s. k. tintinnabula. Såda- na har påträffats både i Mecklenburg och i Finland men särskilt talrika är fynden i områ- det mellan floderna Weichsels och Memels utflöden (Abb. 1). Några exemplar har också hittats på Gotland (4 ex.) och Bornholm (1 ex.), nämligen;

/. Bronsklocka från Gotland, okänd fyndort (Abb. 2). Denna pyramidformiga klocka till- h ö r den mest populära och långlivade typen av romerska klockor. Liknande exemplar har hittats inom utbredningsområdet för hela det romerska riket, från sen republikansk tid till sen kejsartid; några exemplar har påträffats utanför den romerska riksgränsen, både i när- heten av limes vid Rhen och Donau och långt in i Barbaricum - t. ex. i Dnjeprområdet. En stor koncentration finns också längs Öster- sjöns ostkust. Av den arkeologiska kontexten framgår att de inte går att datera snävare än till romersk kejsartid, vilket också b ö r gälla för den gotländska klockan.

2. Bronsklocka från Bjärby, Etelhem sn, Got- Fomvännen 89 (1994)

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Tintinnabula 143 land (Abb. 3). Denna klocka är också pyramid-

formig och skiljer sig knappast till form och datering från den ovan beskrivna. Emellertid skiljer den sig från denna genom att på man- telns insida vara ornerad med en i hög relief utförd palmkvist. Likartad ornamentik före- kommer i Barbaricum framförallt på skidorna till romerska importsvärd (Abb. 4). Denna lik- het låter förmoda att det också på klockan från Bjärby kan gälla ett krigiskt emblem. Ä andra sidan utgör bronsklockorna en i det romerska seltyget integrerad dekoration som bl. a. bars av hästar på de romerska cirkusar- na. Man kan därför alternativt tänka sig att ornamentet på klockan haft en magisk funk- tion i förbindelse med kappkörning med häst.

3. Två klockor ur depåfyndet från Havor i Hablingbo sn (Abb. 5 B). I detta fynd som ut- gör en av de främsta arkeologiska upptäckter- na på Gotland ingår ett par klockor av en av de mest karakteristiska typerna av stora runda titinnabula med femkantig ögla. De anses all- mänt ha varit avsedda för hästar. Typen före-

kommer jämförelsevis ofta vid Weichselmyn- ningen och på västbaltiskt område. Med störs- ta sannolikhet ingår klockorna som ett ma- giskt attribut i Havorfyndet.

5. Klocka från Bornholm (Abb. 5 A). På Born- holm har man endast hittat ett fragment av en bronsklocka. Detta antyder att klockan varit kägelformig och mitt på manteln har haft en vulst mellan två rillor. Formen har många pa- ralleller både på romerskt o m r å d e och i Bar- baricum bland fynden från romersk järnålder.

Bornholmsklockans datering ligger inom kej- sartid.

De fem ovan beskrivna bronsklockorna från Östersjööarna är för få för att man av dem skall kunna dra några mera vittgående slutsat- ser men fyndomständigheterna antyder i fallet Havor en magisk innebörd vid nedläggandet i depån och palmkvisten på Bärbyklockan un- derstryker sannolikheten för att tintinnabula haft en magisk funktion som också uppfattats i Norden.

Fornvännen 89 (1994)

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